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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

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Heft 4
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Deutsch, Otto Erich: Unbekannte Illustrationen von Schwind
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0085

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Bd. VI. <==>••<==>••£==>•• Blätter für Semäldekunde.

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Seite 69

hafte, erinnert — abgefehen von der ITlani»
cure=IIloral der Dichterin — an die zweite
feiner „Fidelio"=Darftellungen (1869). Aber
auch diefes Thema, wie das erffe, konnte
feine Phanfafie wenig anregen. Es war eine
Brofarbeif wie manche andere aus diefer
Zeit. Schwindifch ift beftenfalls der liegende
Jüngling mit feinen weichen Linien. Die
drei bärtigen ülänner fehen fich lehr ähn»
lieh: ftereotype vorgebeugte Köpfe mit

flach III. Schwind’s Zeichnung von Stöber geitochen
zu „Herr <3uido“ von Enk v. d. Burg.


Stecher'), der offenbar die Vorlage ver-
fchlechferfe, andererfeifs an dem miftelalter-
liehen Koffüm, das Schwind nie recht pafjte
und ihn befonders in der Frühzeit off ge-
hemmt hat. Die Gefahr der Stecher, die
einen eigenen Kopf haben, und die Vorteile
des zeifgenöffifchen Koffüms hat Schwind
fpäter felbff erkannt.
Die beiden Illuffrafionen find die erffen,
die Schwind für Almanache geliefert hat.

flach Hl. Schwind’s Zeichnung geitochen von 3. Stöber
zur Erzählung; „Das Kind von Foix“ von Karoline v.
Weltmann.


dichtem Kopfhaar und Vollbart, tiefen Für»
eben im ßeficht und (bei (Suido und An»
tonio wenigffens) runden Hafen. Der Dante»
köpf der Haushälterin kommt in dielen Satiren
wiederholt bei Schwind vor.
Alles in allem muf; man lagen, dafj die
Blätter hinter den Kotjebue=Illuftrationen und
den gleichzeitigen Lithographien Schwinds
zurü&ftehen. Das lag einerfeits an dem

Andere aus diefer Zeit, die für Rückerts
„Frauentafchenbucii" (1822 bis 1825) be-
ffimmf waren, gingen verloren.
Das dritte Blatt ift die Illuffrafion zu einem

*) 3oseph Stöber (1768 bis 1852) hat mit we-
nigen Ausnahmen nur handwerkliche Arbeiten ge-
leiitet. Wurzbach erwähnt zwar, dah 3. St. auch nach
Schwind geitochen habe, führt aber die beiden Blätter
nicht an.
 
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