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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

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Heft 5
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Frimmel, Theodor von: Zur Charakteristik des Joos van Eraesbeek
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0105

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Bd. VI.

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Bläffer für Gemäldekuude. £=?••(=>••<=>•• ^Seife 89

hingewiefen. Welcherart das Bild der Fechter*
genoffenfchaft gewefen, das ehedem im
Antwerpener Rathaus aufgeffellf war, ver*
mag ich nicht anzugeben. Ich habe es
noch nicht wiedergefunden und kenne es
nur nach der Befchreibung in der „Hefhode
curieuse et fache pour la connoissance des
fableaux“ von 1772. Es war im Saal der
Fechter (Escrimeurs) als einziges Gemälde
zu fehen. Als GegenRand wird angegeben:
Fechtübungen auf einem der öffentlichen
Plätje Antwerpens („Ce sont les Porfraifs
des Chefs qui s’exercent au maniment des
armes dans une place publique de la Ville").
Als hob wird beigefügt „C’est un bon
Tableau, bien coloriö et bien peinl". Wo
iW das Bild heute zu finden?
Auch viele andere Bilder aus alten Ver*
zeichniHen find nur unlieber, oder gar nicht
wieder nachweisbar. Ulan Fchlage doch auf,
was bei Hoet verkommt, was bei Burtin
fteht. Zumeiff find die Angaben zu allge*
mein, um fie mit Beftimmtheit auf erhal*
tene Bilder beziehen zu dürfen. Im ältesten
Inventar der Wiener Sammlung Säger fteht
als Flr. 8 eine „Bauernkonverfation von
Graesbeeck", weiter nichts. Eine „Bauern*
Fchlägerei" und „Eine ITlahlzeit" fanden
üch in der jüngeren Galerie Säger (Inventar
von 1865). Gute Befchreibungen Craes*
beek’fcher Bilder ftehen dagegen im Katalog
der Verweigerung Prof. ülr. van Rotterdam,
die 1835 zu Genf abgehalfen wurde. Sie
konnten frotjdem noch nicht wiedergefunden
werden. In Wiener Privatfammlungen gab
es viele Werke des Craesbeek. So bei
Fruhwirf (diefes Bild gelangte fpäter in die
Sammlung Königswarter, aus der es vor
mehreren Sahren bei Gelegenheit der Auk*
fion verfteigerf wurde. Irre ich nicht, fo
befafj die Firma Hüller & Cie., das Bild
eine Zeit Jang nach der Auktion Königs*
warfen Über die früheren Befifjer vergl.
Repertorium für KunWwiWenFchaft XIII, S.
451 und XV. 5. 191, fowie den Katalog
der Ausheilung alter FFleiWer in Wien 1873,
Ur. 149). Bei TFchager, Arfhaber, Goll,
Gfell, Er. Gngert, BöFch, Keglevich, Pachner
v. Eggenfforf, Arfaria, Dr. Ularenzeller,
haben lieh gute Bilder des Craesbeek um*

hergefchoben. kudwig kobmeyr befifjt noch
heute ein treffliches Weheres monogram*
miertes Werk von unterem KünWler. (Hiezu
Repertorium für KunWwiWenFchaft Bd. XIII,
5. 300 und 450). Auf die beiden Wiener
Sammlungen Stern und auf F. v. Sagburg's
Befifj wurde oben Fchon hingewiefen. Auch
das befte Bild des Craesbeek in der kaiferl.
Galerie Wammt aus Wiener Privatbefitj.
In PrivafbeFifs an anderen Orten war
jedenfalls von Bedeutung ein Eigenbildnis
des Craesbeek, das aus der Sammlung
Hencke 1890 in Köln verweigert worden ift
Wie es Fcheint mit Recht war dem Künftler
zugeFchrieben ür. 33 der Verweigerung
Schönlank in Berlin. An der Signatur des
Bildes, das ehemals bei Habich in Kaffe!
gewefen, bin ich irre geworden.
Bei Huybrechts in Brüffel war ein Craes*
beek, ferner einer auf der Venfe kenglarf
in Paris (zu dielen vergl. u. a. „ke jour*
nal desarts“von 1902 Flr. 19, 34 und 37). In
Kölner Auktionen erfcheinen Craesbeek’Fche
Bilder u. a. im Dezember 1893 und 1894
bei der Krupp’Fchen Verweigerung, dann
wieder 1897, womit die Reihe Ficher nicht
abgeFdiloffen ift. In aller Kürze fei noch
verwiefen auf die Auktionen Wurster, Olden*
barnevelt und W. Schmidt. Gin Craesbeek
der Sammlung Sfüve in Berlin wurde vor
Sahren erwähnt im Sahrbuch der kgl. preufj.
Kunftfammlungen (IV. S. 195 f.) Ein an*
geblich Fignierfer Craesbeek iW beFchrieben
im Hünchener Katalog W. köwenfeld. Zu
anderen Werken noch Repertorium für Kunft*
wiffenFchaff XVIII, 487, ZeitFchrift für bildende
Kunft. Ileue Folge VI, 5. 15, ferner Gran*
berg: kes collections privees de la Suede.
$. 42 f. Seither fand Granberg, wie er
mir mitteilte, eine Wiederholung des Bildes
in Deüau. Dem Craesbeek zugeFchrieben,
ob mit Recht, ift fraglich, eine Rauferei im
Katalog der Prefjburger Sammlung kanfran*
coni. manche der andeufungsweife genannten
Bilder erheifchen gewifj eine neuerliche
Überprüfung ihrer Echtheit.
Denn nicht wenige Bilder werden oder
wurden zu Unrecht dem Craesbeek zuge*
Fchrieben, z. B. vorübergehend die Küche
mit einer Alfen in Schwerin, wozu haupt*
 
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