Bd. VI. <==?®®c==>®®c==?»© Blätter für Gemäldekunde. c=>©©c=>©©c=?®® Seite 157
durch IRefferfchnitte verletjt worden. Der Schaden
wurde übrigens bald verdeckt. (Cagesblätter vom 14.
und 15. Sanuar 1911.)
BRESRAU. In der Galerie Arnold lieht man mo-
derne Bilder und eine Arbeit von Adrian kudwig
Richter „Aus dem Sabinergebirge.“
DESSAU. Die Anhalt!!ehe Kunithalle hat vor
Weihnachten eine log. Verkaufsausftellung eröffnet,
über die Otto Scheffers im Anhaltifchen Staatsan*
zeiger vom 11. Dezember Bericht erftattet.
FRARKFURT a. Alain. Das Städel’fche Inftitut hat
eine wertvolle keihgabe erhalten. Rittmeifter a. D.
Freiherr Adolph v. Holzhaufen gehaftet nämlich
die leihweife Übernahme und Anstellung feiner Ge-
mäldefammlung, die bisher auf der „Oed“ im Holz*
haufenpark bewahrt wurde. (Frkt. Ztg. 20. Dezember
1910.)
HAIHBURG. Die K u n ft h a 11 e hat das neuefte
Eigenbildnis von IRax kiebermann erworben. (Kunft
und Künftler. Dezember 1910.) — Am 2. Dezember
1910 wurde eine Otto Rungeausftellung eröffnet. —
In neuester Zeit wird eine Umhängung der Bilder
in der Kunithalle vorgenommen, wobei manches aus
dem Vorrat hervorgeholt wird. (H. Frbl. 22. 3an. 1911.)
kElPZIG. (Ileuerwerbungen des ftädtifchen Ulu*
feums.) Am Schluß des 3ahres 1909 wurde dem
IRufeum aus IRitteln der Stiftung für die Stadt
Leipzig und der Chobald Petfchke=Stiftung das aus
der Sammlung Curner=kondon bei der Auktion
17. Hov. 1908 in kepkes (Berlin) Bellt? übergegan*
gene altniederländifche Gemälde: „Die kegende
des hl. Dominikus“ zugeführt (Schule des Gert*
gen tot Sint Sans, oder alte Kopie nach ihm). Das
Bild befchäftigt das kunfthiftorifche Intereffe befon*
ders leit feinem Erfcheinen auf der Brügger Ausftel*
lung 1902. (Kat. Rr. 256. kichtdruckabbildung im
Auktionskatalog der Sammlung Curner bei kepke
17. Uov. 1908.) Anfang des 3ahres 1910 erwarb der
Rat der Stadt ein Gemälde des früh verdorbenen
Illünchner FRglers Philipp Klein: „Die Freun*
dinnen“ (Ölg. a. k. 1,46X1,56). Es wurde aus
einer im keipziger Kunftverein veranftalteten Flach*
lafjausftellung des Künftlers angekauft. — Hieran
fchlofj lieh die Erwerbung eines grofjen Werkes von
Ignacio Zuloagq: „Die Promenade nach dem
Stiergefecht.“ (Ölgem. a. k. 2,51X3,27) aus
ftädtifchen IRitteln angekauft von C. Steinbarth,
Berlin*GrofjIichterfelde, reproduziert in der llluftr.
Zeitg. von 3. 3. Weber, keipzig, mitte 3uli 1910. —
Im Oktober wurden die mittel der Chieme’fchen
Stiftung den Beftimmungen des Ceftators gemäfj dazu
verwertet, die dem Ulufeum überwiefene Sammlung
niederländischer Gemälde des 17. 3ahrh. durch ein
Bildchen aus dem Befifj des Bofantiquars 3ulius
Boehler, IRünchen zu vermehren. Es ftellt eine k and*
fchaft mit der Anficht einer Klofteranlage dar,
deren Zufchreibung an 3 an van der FR e e r
(1628—1691) von Baarlem auch von der Seite
holländifcher Kunftgelehrter beftätigt wurde. — Die
franzöfifche Auskeilung des Kunftvereins in keipzig,
Okt.,=Ilov. 1910 veranlagte den Ankauf moderner franzö*
fifcher Kunltwerke, die im keipziger fflufeum gewiffer*
mafjen eine befcheidene Fortführung der Schletterftiftung
darftellen. So wurde angekauft Fernand Gor*
m o n : „Rö milche Region“ 1907, vom Künftler
näher bezeichnet: „ka legion romaine se reforme apres
la bataille. Pas un Ilervien n’avait lache pied; tous
s’etaienf fait tuer ä leur pofte de combat (3. Cesar)“.
(Kat. der keipziger Ausheilung Flr. 46). Ferner wur*
den erworben: Das Gitter am Tuileriengarten unter
fonm'gem Tageslicht von 3ean Francois Raffa*
elli, welches, wie Eormon’s Römifche Region, in
mehreren Redaktionen exiftiert, und der Plafj vor dem
Theater Francais von Camille Pissarro. Zu
gleicher Zeit erfolgte leitens des Rates der Stadt
keipzig der Ankauf des bekannten FReifterwerkes
Giovanni Segantini aus seiner lefjten Periode
von IRaloja „Frutto dell ’amore", kiebesfrucht
(Ölgem. a. k. 0,875X0,57) von ßeinemann, Rlünchen.
Den Befchlufj der Ankäufe des 3ahres 1910
aber bildete die Erfteigerung der Spinnerin
(1892 von Wilhelm bei bl in der Auktion
der Gemäldefammlung k. karoche=Ringwald, Basel,
bei Schulte, Berlin am 29. Rovember 1910).
Durch Schenkung gelangten in das Lreip*
ziger IRufeum im 3ahre 1910 folgende Gemälde ;
ko vis Corinth: Kreuzabnahme, ein großes
Ölgemälde von 1906 (a. k. 1,90X2,00) durch Herrn
Arthur kleiner, keipzig. Friedrich KIein*Cheva*
lier, Berlin: Italienifche Arbeiter beim
Pflügen. (Ölgem. a. k. 1,36X2,40) von einem un*
genannten Kunftfreund. Karl Bu ch h olz: Aus dem
Webicht bei Weimar 1877 durch Herrn Dr. Frif?
Harck, der das Bild dem Kunftverein fchenkte, von
welchem es dem IRufeum überwiefen wurde. Durch
das V e r m ä ch t n i s des am 3. Rlärz 1910 in
Böhliß=Ehrenberg bei keipzig verdorbenen Buchhänd*
lers 3ulius Wilhelm Otto Kirchhoff wurde das IRufeum
um einige intereffante Stücke der Bildnismalerei des
ausgehenden 18. und beginnenden 19. 3ahrh. be*
reichert: Vvn den aus ßildesheim gebürtigen, in
Berlin tätigen Bildnismaler Friedrich Wilhelm
Reuter) 1769 — 1834), der auch zu den zeitlich
erften Künftlern gehört, welche auf dem Gebiet des
Steindruckes gearbeitet haben, erhielt das IRufeum
ein ausgezeichnetes „Selbftpo rträt“ und das
„Bildnis feiner Gattin“ fowie Incunabeln des
Steindruckes. Die beiden kleineren Porträts find
Werke vom Vater des Ceftators 3ohann 3akob
Kirchhoff (geb. in Berlin 1796, gelt, in keipzig
1848). Das ,.S e 1b ft bi I d n i s“ auf Pappe fei her*
vorgehoben. (U. R.)
REIRBERG. Die Sammlungen des ftädtifchen
Rlufeums find hauptfächlich in Folge der unermüdli*
chen, begeifterten Tätigkeit des Vizepräfidenten der
Stadt Dr. Tad. Rutowski im Laufe des 3ahres 1910
durch bedeutende Ankäufe polnifcher Bilder
bereichert worden, worüber noch eingehend berichtet
werden foll.
durch IRefferfchnitte verletjt worden. Der Schaden
wurde übrigens bald verdeckt. (Cagesblätter vom 14.
und 15. Sanuar 1911.)
BRESRAU. In der Galerie Arnold lieht man mo-
derne Bilder und eine Arbeit von Adrian kudwig
Richter „Aus dem Sabinergebirge.“
DESSAU. Die Anhalt!!ehe Kunithalle hat vor
Weihnachten eine log. Verkaufsausftellung eröffnet,
über die Otto Scheffers im Anhaltifchen Staatsan*
zeiger vom 11. Dezember Bericht erftattet.
FRARKFURT a. Alain. Das Städel’fche Inftitut hat
eine wertvolle keihgabe erhalten. Rittmeifter a. D.
Freiherr Adolph v. Holzhaufen gehaftet nämlich
die leihweife Übernahme und Anstellung feiner Ge-
mäldefammlung, die bisher auf der „Oed“ im Holz*
haufenpark bewahrt wurde. (Frkt. Ztg. 20. Dezember
1910.)
HAIHBURG. Die K u n ft h a 11 e hat das neuefte
Eigenbildnis von IRax kiebermann erworben. (Kunft
und Künftler. Dezember 1910.) — Am 2. Dezember
1910 wurde eine Otto Rungeausftellung eröffnet. —
In neuester Zeit wird eine Umhängung der Bilder
in der Kunithalle vorgenommen, wobei manches aus
dem Vorrat hervorgeholt wird. (H. Frbl. 22. 3an. 1911.)
kElPZIG. (Ileuerwerbungen des ftädtifchen Ulu*
feums.) Am Schluß des 3ahres 1909 wurde dem
IRufeum aus IRitteln der Stiftung für die Stadt
Leipzig und der Chobald Petfchke=Stiftung das aus
der Sammlung Curner=kondon bei der Auktion
17. Hov. 1908 in kepkes (Berlin) Bellt? übergegan*
gene altniederländifche Gemälde: „Die kegende
des hl. Dominikus“ zugeführt (Schule des Gert*
gen tot Sint Sans, oder alte Kopie nach ihm). Das
Bild befchäftigt das kunfthiftorifche Intereffe befon*
ders leit feinem Erfcheinen auf der Brügger Ausftel*
lung 1902. (Kat. Rr. 256. kichtdruckabbildung im
Auktionskatalog der Sammlung Curner bei kepke
17. Uov. 1908.) Anfang des 3ahres 1910 erwarb der
Rat der Stadt ein Gemälde des früh verdorbenen
Illünchner FRglers Philipp Klein: „Die Freun*
dinnen“ (Ölg. a. k. 1,46X1,56). Es wurde aus
einer im keipziger Kunftverein veranftalteten Flach*
lafjausftellung des Künftlers angekauft. — Hieran
fchlofj lieh die Erwerbung eines grofjen Werkes von
Ignacio Zuloagq: „Die Promenade nach dem
Stiergefecht.“ (Ölgem. a. k. 2,51X3,27) aus
ftädtifchen IRitteln angekauft von C. Steinbarth,
Berlin*GrofjIichterfelde, reproduziert in der llluftr.
Zeitg. von 3. 3. Weber, keipzig, mitte 3uli 1910. —
Im Oktober wurden die mittel der Chieme’fchen
Stiftung den Beftimmungen des Ceftators gemäfj dazu
verwertet, die dem Ulufeum überwiefene Sammlung
niederländischer Gemälde des 17. 3ahrh. durch ein
Bildchen aus dem Befifj des Bofantiquars 3ulius
Boehler, IRünchen zu vermehren. Es ftellt eine k and*
fchaft mit der Anficht einer Klofteranlage dar,
deren Zufchreibung an 3 an van der FR e e r
(1628—1691) von Baarlem auch von der Seite
holländifcher Kunftgelehrter beftätigt wurde. — Die
franzöfifche Auskeilung des Kunftvereins in keipzig,
Okt.,=Ilov. 1910 veranlagte den Ankauf moderner franzö*
fifcher Kunltwerke, die im keipziger fflufeum gewiffer*
mafjen eine befcheidene Fortführung der Schletterftiftung
darftellen. So wurde angekauft Fernand Gor*
m o n : „Rö milche Region“ 1907, vom Künftler
näher bezeichnet: „ka legion romaine se reforme apres
la bataille. Pas un Ilervien n’avait lache pied; tous
s’etaienf fait tuer ä leur pofte de combat (3. Cesar)“.
(Kat. der keipziger Ausheilung Flr. 46). Ferner wur*
den erworben: Das Gitter am Tuileriengarten unter
fonm'gem Tageslicht von 3ean Francois Raffa*
elli, welches, wie Eormon’s Römifche Region, in
mehreren Redaktionen exiftiert, und der Plafj vor dem
Theater Francais von Camille Pissarro. Zu
gleicher Zeit erfolgte leitens des Rates der Stadt
keipzig der Ankauf des bekannten FReifterwerkes
Giovanni Segantini aus seiner lefjten Periode
von IRaloja „Frutto dell ’amore", kiebesfrucht
(Ölgem. a. k. 0,875X0,57) von ßeinemann, Rlünchen.
Den Befchlufj der Ankäufe des 3ahres 1910
aber bildete die Erfteigerung der Spinnerin
(1892 von Wilhelm bei bl in der Auktion
der Gemäldefammlung k. karoche=Ringwald, Basel,
bei Schulte, Berlin am 29. Rovember 1910).
Durch Schenkung gelangten in das Lreip*
ziger IRufeum im 3ahre 1910 folgende Gemälde ;
ko vis Corinth: Kreuzabnahme, ein großes
Ölgemälde von 1906 (a. k. 1,90X2,00) durch Herrn
Arthur kleiner, keipzig. Friedrich KIein*Cheva*
lier, Berlin: Italienifche Arbeiter beim
Pflügen. (Ölgem. a. k. 1,36X2,40) von einem un*
genannten Kunftfreund. Karl Bu ch h olz: Aus dem
Webicht bei Weimar 1877 durch Herrn Dr. Frif?
Harck, der das Bild dem Kunftverein fchenkte, von
welchem es dem IRufeum überwiefen wurde. Durch
das V e r m ä ch t n i s des am 3. Rlärz 1910 in
Böhliß=Ehrenberg bei keipzig verdorbenen Buchhänd*
lers 3ulius Wilhelm Otto Kirchhoff wurde das IRufeum
um einige intereffante Stücke der Bildnismalerei des
ausgehenden 18. und beginnenden 19. 3ahrh. be*
reichert: Vvn den aus ßildesheim gebürtigen, in
Berlin tätigen Bildnismaler Friedrich Wilhelm
Reuter) 1769 — 1834), der auch zu den zeitlich
erften Künftlern gehört, welche auf dem Gebiet des
Steindruckes gearbeitet haben, erhielt das IRufeum
ein ausgezeichnetes „Selbftpo rträt“ und das
„Bildnis feiner Gattin“ fowie Incunabeln des
Steindruckes. Die beiden kleineren Porträts find
Werke vom Vater des Ceftators 3ohann 3akob
Kirchhoff (geb. in Berlin 1796, gelt, in keipzig
1848). Das ,.S e 1b ft bi I d n i s“ auf Pappe fei her*
vorgehoben. (U. R.)
REIRBERG. Die Sammlungen des ftädtifchen
Rlufeums find hauptfächlich in Folge der unermüdli*
chen, begeifterten Tätigkeit des Vizepräfidenten der
Stadt Dr. Tad. Rutowski im Laufe des 3ahres 1910
durch bedeutende Ankäufe polnifcher Bilder
bereichert worden, worüber noch eingehend berichtet
werden foll.