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Der Bote vom Neckar: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen (2) — 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.42418#0467

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Tages Neuigkeiten.

In Mexiko wird's Ernst. Da die Mexikaner sich nicht zum
Nachgebcn bcaucmen wollen, so hat die französische Flotte Befehl
erhalten , sich zu conccntrircn und die Stadt Veracruz zu beschies-
sen. In der Noch haben die Mexikaner den verbannten General
Santa Anna wieder gerufen, und man glaubt, daß dieser mexi-
kanische Napoleon sich an die Spitze der Negierung stellen werde.
— Mehemed Ali in Egypten scheint noch keineswegs den Plan,
sich förmlich unabhängig zu machen, aüfgegeben zu haben. Ein
Schiff aus Alexandria brachte die Nachricht, daß der Vizekbnig sich
zum unabhängigen König des Landes erklärt habe. Die Pforte
verläßt sich auf ihre Freunde, England und Frankreich, und
wirklich sollen noch mehr Schiffe aus London nach Egypten abgehen.
— Es heißt, das achte preußische Armeecorps, das in den
Rheinprovinzen stationirt ist , soll auf den Kriegsfuß gesetzt und,
kombinirt mit einem der zwölf Heereshaufen der deutschen Bun-
deskontingente, die Rechte des Bundes in der Niederländischen
Territorialangclegenheit geltend machen.
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Elbthale angerichtet haben. Fast eben so arg habe das Hagelwet-
ter gewüthet, daß selbst die ältesten Leute sich nicht eines solchen
Jahrs zu erinnern wüßten. Die Schafschur sei auch höchst ungün-
stig gewesen.
>— Der König von Neapel hat eine eigene Liebhaberei. Seine
Soldaten müssen des Nachts bei Mondschein auf dem Marsfeld
excrciren und erst gegen i oder 2 Uhr nach Mitternacht zieht er
unter Trompeten- und Trommelklang mit ihnen in die Stadt ein.
Anfangs wurde die ganze Stadt unangenehm im Schlafe gestört,
jetzt ist's auch schon zur Gewohnheit geworden.
—> Für das Hermanns-Denkmal hat der König von Baiern
1000 st. unterzeichnet.
— Die Verbindung zwischen England und Frankreich wird
immer inniger, auch in Ansehung des Geistigen. Im letzten Jahr
sind 200,000 Gallonen französische Weine nach England gebracht
und dort, wie jetzt der Marschall Soult, mit Enthusiasmus aus-
genommen worden.
— Aus Nom sind für den König von Baiern 5 Wagen mit
hetrurischen Alterthümern angekommen, die in den unteren Räu-
men der Pinakothek ausgestellt werden sollen. Es sind 1800 Stück.
Zu gleicher Zeit wurde in München selbst in einer dunklen Kammer
der alten Marburg eine Sammlung chinesischer Seltenheiten, größ«
tenthells Porzellan-Figuren u. s. w. vorgefunden, deren Aechthcit
von Sachkennern untersucht werden soll.
— Auch in Preußen sollen auf den Chausseen die Thorsperr-
und Pstastergelder wegfallen, die Unterhaltung der Ortsstraßen,
welche in die Chausseclinicn fallen, soweit sie nicht einem anstos-
senden Grundeigenthümer obliegt, soll vom Staate übernommen
und alle Abgaben aufgehoben werden.
— Nach der katholischen Kirchenzcitung breitet sich der Katho-
licismus in England, besonders in den Fabrikstädten und na-
mentlich unter den Methodisten reißend aus. Zu Manchester,
wo vor mehreren Jahren nur einige tausend Katholiken wohn-
ten , ist deren Zahl auf 2ff—3o tausend und zu Liverpool ist sie
in kurzer Zeit von 3o tausend auf 5o tausend gestiegen. In
Barnsley und Aorkshire stehen nicht weniger als 2000 Einwohner
auf dem Punkt, vom Methodismus zum verwandten Katholizis-
mus übcrzugchcn. Auch aus Irland haben sich viele Katholiken
wegen Armuth nach den englischen Fabrikstadten gewendet. Das
Hauptverdienst dabei hat aber das große Iesuitcnkollcgium Sto-
nyhorst bei Preston, das sich cs eifrig angelegen sein läßt,
Proselyten zu machen.
— Noch schneller breitet sich die katholische Kirche in den Der.
Staaten Nordamerikas aus. Der erste katholische Bischof wurde
dort 1790 erwählt, und gegenwärtig sind dort bereits 12 Diö-
zesen, 1 Erzbischof, 13 Bischöfe, 198 Prediger, 3oo Kirchen,
i/s3 Stationen, 12 Seminarien, 87 Akademien für das weibliche
Geschlecht, 28 Nonnenklöster, 87 wohlthätige Anstalten und 7
Zeitschriften für Verbreitung der katholischen Glaubenslehre.
— Am 2/s. Juli Abends traf die Kaiserin von Rußland in
München ein und wollte von da in einigen Tagen nach Tegern-
see und Kreuth abgehen. Doch soll es in jener Gebirgsgegend
geschneit haben. Auch am Fuße des Thüringer Waldes ist es seit
einigen Tagen kalt wie im Spätherbst.
 
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