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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Kropf, Louis: Alt-Cassel an beiden Ufern der Fulda
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0158

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„An der Fuldabrücke", welche den Altstädter Zugang zur Fuldabrücke bildet. Die
dort befindliche früher Strubingstche Hausgruppe Fuldabrücke Nr. 2—4, nahe an dem
linken Widerlager der Fuldabrücke (mit nordostseitiger sowie südöstlicher Front) ist aus
Eichenholz-Fachwerk errichtet und mit Puh über Ziegelfüllung versehen.

Die an der Ostseite der unteren Fuldagasse befindlichen Grundstücke stoßen
samtlich mit der Rückfront an die „Schlagd" vor dem dortigen Fuldaufer. Das südliche Eckhaus
(Nr. 9) mit drei stattlichen Fronten war früher Badehaus. Die Tür dieses Hauses ist meisterhaft
hergerichtet; im Znnern des Hauses sind mancherlei Altertümlichkeiten noch zu finden, wie
Türen, Bänder usw. — Die nordwärts unmittelbar aufeinanderfolgenden, durch schmale
„Winkel" von einander getrennten Hüuser stoßen auf der Straßenseite unmittelbar an den
Stratzendamm, auf der Fuldaseite sind alle diese Häuser mit besonderen Vorbauten
und mehrfach auch mit Dachgürten ausgestattet. Das Haus „Ilntere Fuldagasse Z" ist ein

massiver Renais -
sance - Bau mit
unveränderter Sand-
stein-Fassade, an den
sich hinten nach der
Flußseite ein Fach -
werkbau anschließt.
Die Gründung ist auf
die Emigrantenzeit zu-
rückzuführen. Zuerst
stand dort eine Scheune
von A. Bomecke, die
mit Behausung schon
l5bO bestand,- letztere
befand sich wahrschein-
lich in dem heutigen
flußseitigen Fachwerks-
bau. — Der massive
Bau ist zwischen 1605
und lblO errichtet. —
NachAngabendesPros.

vr. Brunner-Cassel und aus dem „Altstädter Kirchenbuch" von Lassel (lbOO bis 1700 usw.) sind
nähere Daten festgestellt. — Das Haus war 162Z im Besihe von Daniel Schild, 1721 im Besitz
von Kaufmann Baltzer; l77O, zur Zeit des Besihers Landre sind am linksseitigen Nnterbau
das Bogenfenster und die Haustür in der heutigen massiven Sandstein-Bauweise umgestaltet,
wie ein Meißelzeichen und eine Iahreszahl besagen. — In der Zeit von 1818 ab war das Haus
im Besitze der Familien Bindernagel (Färbermeister), Rathmann, Seelig, Mordt, Almeroth
und (seit 1872) Kropf. Die unteren Rüume sind in den lehten Iahrzehnten sür eine Bau- und
Kunstschlosserei, später sür eine städtischerseits eingesührte Milchküche benutzt, bei welcher
Gelegenheit auch die deutsche Kaiserin im Iahre 1905 einen Besuch abstattete. Nn der
Flußseite sind ein Erdgeschoßanbau sowie eine Veranda am 1. Obergeschoß neu errichtet. Von
den Obergeschossen hat man schönen Ausblick nordostwürts bis ins Hannöversche. (Vgl.Abb.I2O).

An der nördlichen Seite der linksseitigen Zusahrtsstraße „an der Fuldabrücke" ist vor
einiger Zeit der „S tadtba u" (ein Wirtshaus) mit Uhrturm abgetragen. Zu dessen Ersah
 
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