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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0165

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15S

dustrie und Natur des Erzgebirges soll dort in Diorainen,
Panoramen, Plänen und Mvdellen dem Besuchcr gc-
zeigt werden. Da der sächsische Staat seine Unterstützung
angeblich zugesagt hat, steht zu hoffen, daß durch Ge-
meinden, Vereine und Industriclle die Mittel aufgebracht
werden, die nötigen Erhaltungsarbeiten auszuführen
und das Museum zu errichten. — Die Burg hat eine
glünzende Vergangenheit, sast alle Herrscher Sachsens
waren einst ihre Bewohner. Die Burg wurde im Dreißig-
jührigen undimSiebenjährigen Kriege wiederholt bcraubt
und zerstört.

fieiöLlberg.

Am Ludwigsbau des Heidelberger Schlosses werden
zurzeit die Beschlüsse des Badischen Landtages über die
Erhaltung der Ruinen des Schlosses in ihrem gegen-
wärtigenBestande versuchsweise ausgeführt. Die Fenster-
nischen der nördlichen Innenfassade wurden nach dem
Dyckerhoffschen Verfahren der Stützung des Mauerwerks
durch eine dahinter gelegte Schicht Eisenbeton in Stand
gesetzt. Sollte sich diese Methode in der in Aussicht ge-
nomnienen mehrjährigenBeobachtungsperiodebewühren,
so soll auch dic Fassade des Otto-Heinrichs-Baues
in gleicher Weise gestützt werden. An der östlichen
Fassade wnrden vorerst die Mauerkronen abgedeckt,
Fenstcrnischen und Maucrcihcn ausgefugt. Helfen
kann eine solche Anordnung, solange kein Dach die
Mauern schüht, natürlich nur aus kurze Zeit und künst-
lerisch wirkt sie aus alle Fällc bedenklicher als eine
Wiederherstellung.

laiebenstein.

An der Burgruine Liebenstein (Elsah) werdcn Aus-
besserungsarbeiten vorgenommen und zwar wurde zu-
nüchst das Mauerwerk neu ausgefugt. Die verfallene
Trcppe im Innern des Turmes soll durch eine neue
ersetzt werden.

fDorimont.

Das in der Nähe von Oberlarg gelegene und zur
dortigen Gemeinde gehörende Schloß Morimont, ein
sehr beliebter Ausflugsort, soll im nächsten Frühjahr
auch einer gründlichcn Erneuerung unterzogen werden.
Das Schloß gehört seit dem Iahr 1870 der Familie
Viellard in Morvillars (Frankreich) und ist nach dem
Muster des siebentürnngen Schlosses von Konstanti-
nopel erbaut worden, das Peter v. Morimont auf einer
Gesandtschaftsreise an dcn Hof des Sultans zu sehen
Gelegenheit hatte.

Münstermaifelci.

Die Erhaltungsarbeiten an den alten Stadtmauer-
resten, die vor einigen Iahren begonnen wurden, werden
jetzt fortgesetzt. Im sogenannten Pulverturm soll eine
Treppe eingebaut werden.

Normannstein.

Für das Frühjahr 1SIZ sind weitere Ausbauarbeiten
an der Burgruine Normannstein bei Trefsurt geplant.

Die Arbeiten ini Werte von 2O OOü Mark werden mie
bisher unter staatlicher Leitung ausgeführt.

Ouecilinburg.

Der Südturm der berühmten, ll29 erbauten Schloß-
kirche in Quedlinburg, in der König Heinrich der Vogler
mit seiner Geniahlin Mathildc begraben liegt, hat
bedenkliche Risse erhalten. Die llntersuchung ergab, datz
der starke Winddruck, dem der dicht ani Rand eines
Felsens stehende Turm ausgesetzt ist, die Gefahr verur-
sacht hat und daß der Sandsteinfelsen, auf dcm der Turm
erbaut ist, für die schwere Last nicht hart genug ist.
Man will sofort mit der Verstürkung des Fundainents
und der sichercnVcrankerung desMauerwerks beginnen.
Äheinbclch.

Füc die Instandsetzungsarbeiten an der Burg Rhein-
bach (Reg.-Bez. Köln) haben Regierung, Kreis und
Provinz Kostenbeiträge zugesagt, so datz die Ausführung
der Arbeiten gesichert ist.

Ausgrabungen und Funde.

fieimbach.

Bei den Ausgrabungs- und Erhaltungsarbeiten an
der BurgruincHeimbach wurden wesentlicheEntdeckungen
zur Klarstellung der Gesaintanlagc der Burg gemacht.
U. a. wurde unterhalb des Bergfrieds an der Flußseite
ein Bauteil nachgewiesen, der das bisherigc Burgbild
wesentlich verschiebt. Ferner wurde der langgesuchte
Zugang zu dem hochgelegenen Pallas in ciner uni-
mauerten Treppe gesunden. Unter einem Teil des
Pallas wurde ein groher Kelier freigelegt, dessen Schutt-
massen vicle Funde, wichtig für die Decken- und Fuß-
bödenausbildung, lieferten. Da die vorhandenen Mittel
erschöpft sind und auch sür die Ilnterbringung der zahl-
reichen Fundsiücke noch cin sicherer Rauni fehlt, ist
dringend zu rvünschen, daß baldigst weiterc Beiträge zur
Fortführung der Arbeiten bewilligt werden. Iu den
bisherigenArbeiten haben außerStaat undProvinz auch
die Gemeinde Heimbach und wiederholt die Vereinigung
zur Erhaltung deutscher Burgen Beihilfen geleistet.

sc>ilclenroth.

Bei Instandsetzungsarbeiten am Schlotz Wildcnroth
bei Gürtcnroth in Franken wurde sehr schönes altes
Holzfachwerk entdeckt. Die Felder wnrden sorgfältig
freigelegt und neu gefaht.

s-o-rk. Besitzwechsel.

Die an der Straße zwischcn Berzdorf und Wefseling
(Nheinland) gelegne Godorfer Burg ist in dcn Besitz
des Herrn K. F. Höller aus Rodenkirchen übcrgegangen.

xiken. Verschiedenes.

Dem Bedürfnis der Neuzeit ist in Aken ein weiterer
Rest der alten Stadtmauer geopfert worden. Iur Platz-
gewinnung für denNeubau einerMädchenschule rvurde die
 
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