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demnächst absehen läßr. Besondcrs cesreullch ist es, daß
dabei die verunglückten neugorhischen Reftaurations-
vcrsuche aus der ersten Hälfre des 1S. Iahrhunderrs
wieder verschwinden. Plamentlich der geschmacklose Tor>
vorbau wird eine stnnenrsprechende Vleugestaltung er-
fahren. Außer dcm lTlordflügel wird die Toranlage dcs
Hochschlosses ergänzt. Eine gedeckte Brücke, verteidigr
durch ein kleines Torhäuschen, wird unmirrelbar an de»
Hochmcisterpalast herangerückt. Die ganze Brückenanlage
gewinnt durch diesen Umbau ungemcin. Auf den ersten
Blick erkennr man, daß ste nur so, wie ste jeyt genial cr-
faßr ist, in wirklichkeit gewesen sei» kann. Rleinere,
rein dekorative Arbeiten — es handelt stch namentlich um
bemalte puyflächen — finden gleichzeirig noch an der
westlichen Außenseite des großen Ronvenrsremters statt.
Rathen a. d. Elbe.
Die Burgruine Aathen an dec Elbe ist nach den
Plänen des Archirekren Schümichen in Dresden aus-
gebaut und dicnt jcyt als Sommerfrische und Reftaurant.
Reichenbach in Ljessen.
Ain Schloßrurm auf Reichenbach ist nunmehr auch
die schon bei Beginn der Hcrstellungsarbeiren in Aus-
stcht genommene Gedenkrafcl angebrachr worden. Aus
schwarzpolierrem Granit hergcstellt, zeigr sie einen von
zwei romanischen Säulen gctragenen Rundbogen, in
dejscn Füllung die wappcn dcr früheren Burgherren
dargestellt stnd. Es stnd dics die Grafen von Reichen-
bach (schwarzer Adler mit Zicgenkopf), der Deutsch-
Ritterorden, der bekannrlich in Reichenbach sein erstes
Besttztum in deurschen Landen hattc (schwarzes Rreuz
in weißem Felde), und die Landgrafcn zu Hejsen (dee
hesstsche Löwe). Zwischen den Säulen gibr dann folgende
Inschrift Runde von den Hauprereignijsen aus dee Ge-
schichte des Schlojses:
Um 5<X> n. Lhr. baueren die Lharren den Berg zu einer
Grenzwarte gegen Ostcn.
Von 75st—121S saßen hie die Grafen von Reichenbach.
12S7 kamcn die Brüder vom Deutschen Hause S. Mariä
;u Ierusalem nach Rcichenbach.
Um 1225 berannte Herr Ronrad, Landgraf von Thüringen,
die Burg und gewann sie.
12ZZ kam das Schloß an die Landgrafen von Thüringen
und Hejsen.
1247 nahm Frau Sophie Herzogin von Leabant die
Bueg für Heern Heinrich I., das Rind von Hejsen.
1.?achdem nuyeten die Fürsten zu Hejsen Reichen-
bach als veste und zum Gejaide.
1471, S. Ulov., veeschied allhie Here Ludwig II., Landgeaf
;u Hejsen, deme Gorr gnade.
1531 bejserte man nochmals die Zugbrücke und Baue,
nachdem kam das Schloß in Verfall.
1S21, 21. März, stürzte der große Turm gegen das Dorf
hin zusammen.
1SSS—1SS1 bauete man den Bergfried wieder aus.
Dic ganze Tafel, einfach aber würdig gehaltcn, bilder
einen bedeutsamen Schmuck des alren Turmes. Sie wird
nichr wenig dazu beitragen, das Gedächtnis entschwun-
dener Zeiten zu erneuern und der denkwürdigen und
dazu ss schön gelegenen alten Burgstätte immer neue
Besucher ;u gewinnen.
willibaldsburg bei Lichstett.
Für die Instandseyung der willibaldsburg bei Eich>
stctt bewilligre der bayerische Landtag 15<») Mk.
Besitzwechsel.
Abenberg.
Das alte Hohenzollernschloß Abenbcrg in dem
gleichnamigen Städrchen nichr weit von Nürnberg ist ;u
verkaufen. Näheres durch die Redaktion des „Burg-
warts".
Burg Abenberg wird von manchen Gelehrten als die
eigenrliche Srammburg der Burggrafen von vlürnberg,
der Ahnhcrren des deutschen Raisers, angesehen. Die
Abb. s. Schloß Abenberg.
Burg in ihrer jeyigen Gestalr stammt zum Deil aus dem
11. Iahrhundert. Vielfach umgebaut, ist sie noch heute
zum hcrrschaftlichen wohnsitz geeigner Es gehören
große Obstgärren und ein schönee park dazu. Die nächste
Eisenbahnstation Roth ist 1S Iim enrfernr.
Verschiedenes.
Burgenpflege iin Rheinland.
Der Reichsanzeiger schreibr:
Den Baudenkmälecn im Regicrungsbezirk Roblenz
wird eine seit Iahren immer mehr steigende Berück-
sichtigung zuteil. Von größeren Bauanlagen stnd es in
erster Linie die Ruincn der alrcn Burgen und der städti-
schen Befestigungen, deren Erhalrung für die landschaft-
lichen und malerischen Rcize des Rheinlandes von größter
Bedeurung ist. Ein jetzt aufgestelltes vollständiges Ver-
zeichnis aller noch vorhandenen derartigen 2leste stellt die
Besitzverhältnijse in überstchtlicher wcise klar und seyr
die Ortsbehörden, denen dicsc Verzeichnijse zugestellt stnd,
in den Srand, ihr Augenmerk auf dcn baulichen Zustand
dieser wertvollen Reste zu richten. Durch persönliches
demnächst absehen läßr. Besondcrs cesreullch ist es, daß
dabei die verunglückten neugorhischen Reftaurations-
vcrsuche aus der ersten Hälfre des 1S. Iahrhunderrs
wieder verschwinden. Plamentlich der geschmacklose Tor>
vorbau wird eine stnnenrsprechende Vleugestaltung er-
fahren. Außer dcm lTlordflügel wird die Toranlage dcs
Hochschlosses ergänzt. Eine gedeckte Brücke, verteidigr
durch ein kleines Torhäuschen, wird unmirrelbar an de»
Hochmcisterpalast herangerückt. Die ganze Brückenanlage
gewinnt durch diesen Umbau ungemcin. Auf den ersten
Blick erkennr man, daß ste nur so, wie ste jeyt genial cr-
faßr ist, in wirklichkeit gewesen sei» kann. Rleinere,
rein dekorative Arbeiten — es handelt stch namentlich um
bemalte puyflächen — finden gleichzeirig noch an der
westlichen Außenseite des großen Ronvenrsremters statt.
Rathen a. d. Elbe.
Die Burgruine Aathen an dec Elbe ist nach den
Plänen des Archirekren Schümichen in Dresden aus-
gebaut und dicnt jcyt als Sommerfrische und Reftaurant.
Reichenbach in Ljessen.
Ain Schloßrurm auf Reichenbach ist nunmehr auch
die schon bei Beginn der Hcrstellungsarbeiren in Aus-
stcht genommene Gedenkrafcl angebrachr worden. Aus
schwarzpolierrem Granit hergcstellt, zeigr sie einen von
zwei romanischen Säulen gctragenen Rundbogen, in
dejscn Füllung die wappcn dcr früheren Burgherren
dargestellt stnd. Es stnd dics die Grafen von Reichen-
bach (schwarzer Adler mit Zicgenkopf), der Deutsch-
Ritterorden, der bekannrlich in Reichenbach sein erstes
Besttztum in deurschen Landen hattc (schwarzes Rreuz
in weißem Felde), und die Landgrafcn zu Hejsen (dee
hesstsche Löwe). Zwischen den Säulen gibr dann folgende
Inschrift Runde von den Hauprereignijsen aus dee Ge-
schichte des Schlojses:
Um 5<X> n. Lhr. baueren die Lharren den Berg zu einer
Grenzwarte gegen Ostcn.
Von 75st—121S saßen hie die Grafen von Reichenbach.
12S7 kamcn die Brüder vom Deutschen Hause S. Mariä
;u Ierusalem nach Rcichenbach.
Um 1225 berannte Herr Ronrad, Landgraf von Thüringen,
die Burg und gewann sie.
12ZZ kam das Schloß an die Landgrafen von Thüringen
und Hejsen.
1247 nahm Frau Sophie Herzogin von Leabant die
Bueg für Heern Heinrich I., das Rind von Hejsen.
1.?achdem nuyeten die Fürsten zu Hejsen Reichen-
bach als veste und zum Gejaide.
1471, S. Ulov., veeschied allhie Here Ludwig II., Landgeaf
;u Hejsen, deme Gorr gnade.
1531 bejserte man nochmals die Zugbrücke und Baue,
nachdem kam das Schloß in Verfall.
1S21, 21. März, stürzte der große Turm gegen das Dorf
hin zusammen.
1SSS—1SS1 bauete man den Bergfried wieder aus.
Dic ganze Tafel, einfach aber würdig gehaltcn, bilder
einen bedeutsamen Schmuck des alren Turmes. Sie wird
nichr wenig dazu beitragen, das Gedächtnis entschwun-
dener Zeiten zu erneuern und der denkwürdigen und
dazu ss schön gelegenen alten Burgstätte immer neue
Besucher ;u gewinnen.
willibaldsburg bei Lichstett.
Für die Instandseyung der willibaldsburg bei Eich>
stctt bewilligre der bayerische Landtag 15<») Mk.
Besitzwechsel.
Abenberg.
Das alte Hohenzollernschloß Abenbcrg in dem
gleichnamigen Städrchen nichr weit von Nürnberg ist ;u
verkaufen. Näheres durch die Redaktion des „Burg-
warts".
Burg Abenberg wird von manchen Gelehrten als die
eigenrliche Srammburg der Burggrafen von vlürnberg,
der Ahnhcrren des deutschen Raisers, angesehen. Die
Abb. s. Schloß Abenberg.
Burg in ihrer jeyigen Gestalr stammt zum Deil aus dem
11. Iahrhundert. Vielfach umgebaut, ist sie noch heute
zum hcrrschaftlichen wohnsitz geeigner Es gehören
große Obstgärren und ein schönee park dazu. Die nächste
Eisenbahnstation Roth ist 1S Iim enrfernr.
Verschiedenes.
Burgenpflege iin Rheinland.
Der Reichsanzeiger schreibr:
Den Baudenkmälecn im Regicrungsbezirk Roblenz
wird eine seit Iahren immer mehr steigende Berück-
sichtigung zuteil. Von größeren Bauanlagen stnd es in
erster Linie die Ruincn der alrcn Burgen und der städti-
schen Befestigungen, deren Erhalrung für die landschaft-
lichen und malerischen Rcize des Rheinlandes von größter
Bedeurung ist. Ein jetzt aufgestelltes vollständiges Ver-
zeichnis aller noch vorhandenen derartigen 2leste stellt die
Besitzverhältnijse in überstchtlicher wcise klar und seyr
die Ortsbehörden, denen dicsc Verzeichnijse zugestellt stnd,
in den Srand, ihr Augenmerk auf dcn baulichen Zustand
dieser wertvollen Reste zu richten. Durch persönliches