Paul Westheim -Berlin:
EMANUEL JOS. MARGOLD WIEN.
Dekoratives Panneau in Tempera gemalt.
zens, wie die neue Ethik des biologisch geschul-
ten Verstandes. Man braucht nur Namen aus-
zusprechen wie Messel, Hodler, Cezanne, Rodin
oder Maillol, braucht nur zu erinnern an Feuer-
bach, an Marees oder — aus einer anderen
Perspektive gesehen — an die so einheitlich
zielbewußten Gewerbe-Paraden, wie sie die
kunstgewerblichen Ausstellungen der letzten
Jahre boten. Im einzelnen mögen diese Dinge
alle weit auseinander liegen, mögen diese Per-
sönlichkeiten ganz verschiedene Bahnen wan-
deln, die Gesamtheit ihrer Werke ist doch der
Spiegel unserer Ideale und unserer
Kräfte, unserer Ziele und unserer
Größe. Das Ringen derZeitwird fest-
gehalten in Stein und Eisen, in Farbe
und Linien.
Neben diesem sieghaften Vordringen des ar-
chitektonischen Gestaltens erscheint die Schau-
bühne in einem Zustand schwächlicher Stag-
nation. Mit leidenschaftslos ausgeklügelten oder
raffiniert zugestutzten Dingen wird das Publi-
kum gefüttert. Was sind das für Probleme?
Mit Gontscharow möchte man den Gegensatz
zwischen dem neuen Zeitwollen und dem an-
gejahrten Bühnenpathos festnageln; „Seht doch
die heutige Jugend an: was für Kerle! Wie alles
vor geistiger Tätigkeit, vor Energie sprüht, wie
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EMANUEL JOS. MARGOLD WIEN.
Dekoratives Panneau in Tempera gemalt.
zens, wie die neue Ethik des biologisch geschul-
ten Verstandes. Man braucht nur Namen aus-
zusprechen wie Messel, Hodler, Cezanne, Rodin
oder Maillol, braucht nur zu erinnern an Feuer-
bach, an Marees oder — aus einer anderen
Perspektive gesehen — an die so einheitlich
zielbewußten Gewerbe-Paraden, wie sie die
kunstgewerblichen Ausstellungen der letzten
Jahre boten. Im einzelnen mögen diese Dinge
alle weit auseinander liegen, mögen diese Per-
sönlichkeiten ganz verschiedene Bahnen wan-
deln, die Gesamtheit ihrer Werke ist doch der
Spiegel unserer Ideale und unserer
Kräfte, unserer Ziele und unserer
Größe. Das Ringen derZeitwird fest-
gehalten in Stein und Eisen, in Farbe
und Linien.
Neben diesem sieghaften Vordringen des ar-
chitektonischen Gestaltens erscheint die Schau-
bühne in einem Zustand schwächlicher Stag-
nation. Mit leidenschaftslos ausgeklügelten oder
raffiniert zugestutzten Dingen wird das Publi-
kum gefüttert. Was sind das für Probleme?
Mit Gontscharow möchte man den Gegensatz
zwischen dem neuen Zeitwollen und dem an-
gejahrten Bühnenpathos festnageln; „Seht doch
die heutige Jugend an: was für Kerle! Wie alles
vor geistiger Tätigkeit, vor Energie sprüht, wie
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