Die Kunst-Ausstellung Darmstadt ign.
prachtvoll konzentrierte Rosen-Stilleben Hans
Ungers-Dresden oder für den mit sicherem
Geschmack aufs Dekorative hin stilisierten
„Blumenstrauß" von Hans Brühlmann-Stutt-
gart. Josse Goossens schon von München
her bekannte „Teestunde" ist ein entzückendes
Beispiel des dekorativ sich vereinfachenden
Impressionismus, auch Erich Erlers Malven-
studie scheint es bei aller Versenkung in das
Stück Natur auf den reinen Schmuckwert ab-
gesehen zu haben, und Ernst Würten-
bergers „Knechtekammer" wirkt trotz des
Realismus im Sujet vor allem durch den unge-
brochenen Farbenakkord. Eine eigene Art hat
Rudolf Hellwaag-Karlsruhe, durch ein
dämpfendes Braun (das mit dem „Galerieton"
nichts zu tun hat) seine Bilder dekorativ zu
vereinfachen; die „Blumenallee" ist ein schönes
Muster dieser noblen Manier. Nicht vorüber-
gehen kann man an den Tempera-Gemälden
HannsPellars, des in die Darmstädter Künst-
lerkolonie berufenen jungen Wiener Stuck-
Schülers. Auch hier die bewußte Beschränkung
auf wenige Farben — und dennoch eine fast
aufreizende malerische Wirkung! In den vir-
tuos komponierten Flächen sitzen, meist auf
WILHELM
TIELMANN-
WILLINGHAUSEN.
»ERNTEZEIT«
I7I
prachtvoll konzentrierte Rosen-Stilleben Hans
Ungers-Dresden oder für den mit sicherem
Geschmack aufs Dekorative hin stilisierten
„Blumenstrauß" von Hans Brühlmann-Stutt-
gart. Josse Goossens schon von München
her bekannte „Teestunde" ist ein entzückendes
Beispiel des dekorativ sich vereinfachenden
Impressionismus, auch Erich Erlers Malven-
studie scheint es bei aller Versenkung in das
Stück Natur auf den reinen Schmuckwert ab-
gesehen zu haben, und Ernst Würten-
bergers „Knechtekammer" wirkt trotz des
Realismus im Sujet vor allem durch den unge-
brochenen Farbenakkord. Eine eigene Art hat
Rudolf Hellwaag-Karlsruhe, durch ein
dämpfendes Braun (das mit dem „Galerieton"
nichts zu tun hat) seine Bilder dekorativ zu
vereinfachen; die „Blumenallee" ist ein schönes
Muster dieser noblen Manier. Nicht vorüber-
gehen kann man an den Tempera-Gemälden
HannsPellars, des in die Darmstädter Künst-
lerkolonie berufenen jungen Wiener Stuck-
Schülers. Auch hier die bewußte Beschränkung
auf wenige Farben — und dennoch eine fast
aufreizende malerische Wirkung! In den vir-
tuos komponierten Flächen sitzen, meist auf
WILHELM
TIELMANN-
WILLINGHAUSEN.
»ERNTEZEIT«
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