Richard Teschner- Wien.
RICHARD TESCHNER WIEN.
Temperabild: »Münchhausen mit Wildenten«
verschiedener Materialien (japanischer Speck-
stein, Metall, Halbedelsteine) mit altmeisterli-
cher Handwerksfreudigkeit zusammengebosselt:
in ihrer Kleinheit höchstpersönliche Werke, wie
sie nur aus echter Künstlerhand hervorgehen.
Hier zeigt sich nun ein zweites Moment, das
die stilisierende Strenge Teschners aufs glück-
lichste ergänzt: eine fröhlich schaffende Phan-
tasie voll bunter Einfälle. Etwas Leichtes,
Quellendes, Kapriziöses gleitet durch das ganze
Schaffen dieses echt österreichischen Künstlers.
Man fragt sich: woher kommen nur derlei
wunderliche Spukgestalten wie etwa dieser
„Lebenshorcher" ? Und der Spuk ist hier Stein
geworden und empfing eine zwar wunderliche,
doch unbestreitbare und belustigende Realität.
Oder die zwei dekorativen Panneaux „Der Hof-
narr" und „Das goldene Ei", so sicher in den
Stil gebracht und dabei so urnärrisch erfunden !
Ein andermal macht Teschner eine Radierung
„Der gläserne Prinz", wo in einer wie aus Glas-
bläserei entstandenen Parklandschaft ein ebenso
erwachsener prinzlicher Kavalier einer spröden
Schönen seine täppische Liebeserklärung macht.
Derlei phantasievolle Spielereien haben ja wenig
Bedeutung, aber sie verraten um so deutlicher
die innere Struktur einer künstlerischen Schaf-
fenskraft: die rasche und prägnante Vorstel-
lungsgabe. Wie glänzend zeigt diese sich in der
so schwierigen Darstellung des im buntflattern-
den Entenzug durch die Luft getragenen Münch-
hausen! Und wie amüsant spielt sie, in kleinen
397
RICHARD TESCHNER WIEN.
Temperabild: »Münchhausen mit Wildenten«
verschiedener Materialien (japanischer Speck-
stein, Metall, Halbedelsteine) mit altmeisterli-
cher Handwerksfreudigkeit zusammengebosselt:
in ihrer Kleinheit höchstpersönliche Werke, wie
sie nur aus echter Künstlerhand hervorgehen.
Hier zeigt sich nun ein zweites Moment, das
die stilisierende Strenge Teschners aufs glück-
lichste ergänzt: eine fröhlich schaffende Phan-
tasie voll bunter Einfälle. Etwas Leichtes,
Quellendes, Kapriziöses gleitet durch das ganze
Schaffen dieses echt österreichischen Künstlers.
Man fragt sich: woher kommen nur derlei
wunderliche Spukgestalten wie etwa dieser
„Lebenshorcher" ? Und der Spuk ist hier Stein
geworden und empfing eine zwar wunderliche,
doch unbestreitbare und belustigende Realität.
Oder die zwei dekorativen Panneaux „Der Hof-
narr" und „Das goldene Ei", so sicher in den
Stil gebracht und dabei so urnärrisch erfunden !
Ein andermal macht Teschner eine Radierung
„Der gläserne Prinz", wo in einer wie aus Glas-
bläserei entstandenen Parklandschaft ein ebenso
erwachsener prinzlicher Kavalier einer spröden
Schönen seine täppische Liebeserklärung macht.
Derlei phantasievolle Spielereien haben ja wenig
Bedeutung, aber sie verraten um so deutlicher
die innere Struktur einer künstlerischen Schaf-
fenskraft: die rasche und prägnante Vorstel-
lungsgabe. Wie glänzend zeigt diese sich in der
so schwierigen Darstellung des im buntflattern-
den Entenzug durch die Luft getragenen Münch-
hausen! Und wie amüsant spielt sie, in kleinen
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