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Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin
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PROFESSOR
RICHARD
SCHEIBE
FRANKF.M.
STAATLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR BERLIN
Porzellan ist dank seiner Feinheit und Dich-
tigkeit ein hervorragend schöner Werkstoff
für Porträtkunst; es gibt alle Nuancen der Mo-
dellierung wieder, besonders als Biskuitporzel-
lan, das aus unglasierter gebrannter Masse be-
steht. Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin
wendet diesem Zweig der Porzellanplastik in neu-
erer Zeit besondere Aufmerksamkeit zu. Eine
Reihe charakteristischer Porträtplaketten zeit-
genössischer Persönlichkeiten sind nach Modellen
von Ludwig Gies geschaffen worden. Zu diesen
Arbeiten tritt als neuestes Werk eine Porträt-
»edaille des Frankfurter Bildhauers Richard
Scheibe, die den Freiherrn vom Stein im reifen
Mannesalter darstellt. Scheibes Porträtkunst fin-
det im Porzellan einen vollendeten Ausdruck.
Die Auffassung des Kopfes ist edel, die geistige
Bedeutung des Staatsmannes tritt überzeugend
m Erscheinung. Es bedeutet eine schöne Aner-
kennung der hohen künstlerischen Leistung, daß
der Preußische Ministerpräsident Otto Braun
diese Plakette als Preis für das „Freiherr vom
Stein-Ehrangs-Singen" der Geburtsstadt Steins
— Nassau an der Lahn — gestiftet hat. Mit der
Pflege der Porträtkunst knüpft die Staatsmanu-
faktur an jene Leistungen des norddeutschen
Klassizismus an, die in der künstlerischen Produk-
tion der Manufaktur um die Wende vom 18. zum
19. Jahrhundert eine bedeutende Stellung ein-
nahmen. Eine lebensgroße Büste des Freiherrn
vom Stein nach dem Modell Professor Scheibes
wird zurzeit in der Manufaktur ausgeführt.
Die schöne alte Durchbruchtechnik, die in
den letzten Jahrzehnten vom Zeitgeschmack
vernachlässigt worden ist, findet in den neuen
Obstschalen der Manufaktur eine sinnreiche, ge-
schmackvolle Anwendung. Die zunehmende Vor-
liebe für die Aufstellung von Blattpflanzen und
Kakteen in modernen Wohnräumen, hat eine
neue Nachfrage nach Topfhüllen (cache-pots) be-
wirkt. Versuche, welche die Manufaktur in ihren
eigenen Gewächshäusern angestellt hat, haben
PROFESSOR
RICHARD
SCHEIBE
FRANKF.M.
STAATLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR BERLIN
Porzellan ist dank seiner Feinheit und Dich-
tigkeit ein hervorragend schöner Werkstoff
für Porträtkunst; es gibt alle Nuancen der Mo-
dellierung wieder, besonders als Biskuitporzel-
lan, das aus unglasierter gebrannter Masse be-
steht. Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin
wendet diesem Zweig der Porzellanplastik in neu-
erer Zeit besondere Aufmerksamkeit zu. Eine
Reihe charakteristischer Porträtplaketten zeit-
genössischer Persönlichkeiten sind nach Modellen
von Ludwig Gies geschaffen worden. Zu diesen
Arbeiten tritt als neuestes Werk eine Porträt-
»edaille des Frankfurter Bildhauers Richard
Scheibe, die den Freiherrn vom Stein im reifen
Mannesalter darstellt. Scheibes Porträtkunst fin-
det im Porzellan einen vollendeten Ausdruck.
Die Auffassung des Kopfes ist edel, die geistige
Bedeutung des Staatsmannes tritt überzeugend
m Erscheinung. Es bedeutet eine schöne Aner-
kennung der hohen künstlerischen Leistung, daß
der Preußische Ministerpräsident Otto Braun
diese Plakette als Preis für das „Freiherr vom
Stein-Ehrangs-Singen" der Geburtsstadt Steins
— Nassau an der Lahn — gestiftet hat. Mit der
Pflege der Porträtkunst knüpft die Staatsmanu-
faktur an jene Leistungen des norddeutschen
Klassizismus an, die in der künstlerischen Produk-
tion der Manufaktur um die Wende vom 18. zum
19. Jahrhundert eine bedeutende Stellung ein-
nahmen. Eine lebensgroße Büste des Freiherrn
vom Stein nach dem Modell Professor Scheibes
wird zurzeit in der Manufaktur ausgeführt.
Die schöne alte Durchbruchtechnik, die in
den letzten Jahrzehnten vom Zeitgeschmack
vernachlässigt worden ist, findet in den neuen
Obstschalen der Manufaktur eine sinnreiche, ge-
schmackvolle Anwendung. Die zunehmende Vor-
liebe für die Aufstellung von Blattpflanzen und
Kakteen in modernen Wohnräumen, hat eine
neue Nachfrage nach Topfhüllen (cache-pots) be-
wirkt. Versuche, welche die Manufaktur in ihren
eigenen Gewächshäusern angestellt hat, haben