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JULIUS HÜTHER ZUM 50. GEBURTSTAGE
Julius Hüther ist einer der stärksten Vertreter
und markantesten Köpfe in der jungen Mün-
chener Generation. Erzogen von den Lehrern
und Meistern jener schöntonigen Malerei und
eleganten Pinselführung, die mit Recht den
Ruhm Münchens machten, wandte er sich, dem
geheimnisvollen Gesetz der Wandlung der
Künste gehorchend, vom ersten Augenblick
seines ersten Auftretens jener herben und sprö-
den Anschauung zu, die ihm sofort die Auf-
merksamkeit der Kunstwelt sicherte. Lang-
samer ging das Publikum mit, aber zum Glück
war Julius Hüther ein von seiner Kunst Be-
sessener. Weit entfernt von allem, was wie
Vorteil, Ehre, Geld und Bequemlichkeit des
Lebens aussah, verzehrte ihn nur die einzige
Leidenschaft, Bilder zu malen. Mannigfach hat
sein Farbenvortrag gewechselt, hat seine Dar-
stellungskunst das Verschiedenste erfaßt, bib-
lische Geschichte und Legende, Stilleben und
Tierbild, Landschaft und Bildnis, überall ist er
seinem Stoff gerecht geworden, trotzdem ihm
der Stoff kaum mehr ist als die Gelegenheit,
sich künstlerisch auszusprechen.
Es ist bezeichnend, daß die Zahl der Kenner
und Freunde Hütherscher Bilder zwar nicht
sehr groß, aber desto leidenschaftlicher einge-
stellt ist. Aus der vielleicht größten Hüther-
Sammlung des Herrn Dr. M. Bessermann stammt
das Doppelbildnis dieses Heftes, walther unus
JULIUS HÜTHER ZUM 50. GEBURTSTAGE
Julius Hüther ist einer der stärksten Vertreter
und markantesten Köpfe in der jungen Mün-
chener Generation. Erzogen von den Lehrern
und Meistern jener schöntonigen Malerei und
eleganten Pinselführung, die mit Recht den
Ruhm Münchens machten, wandte er sich, dem
geheimnisvollen Gesetz der Wandlung der
Künste gehorchend, vom ersten Augenblick
seines ersten Auftretens jener herben und sprö-
den Anschauung zu, die ihm sofort die Auf-
merksamkeit der Kunstwelt sicherte. Lang-
samer ging das Publikum mit, aber zum Glück
war Julius Hüther ein von seiner Kunst Be-
sessener. Weit entfernt von allem, was wie
Vorteil, Ehre, Geld und Bequemlichkeit des
Lebens aussah, verzehrte ihn nur die einzige
Leidenschaft, Bilder zu malen. Mannigfach hat
sein Farbenvortrag gewechselt, hat seine Dar-
stellungskunst das Verschiedenste erfaßt, bib-
lische Geschichte und Legende, Stilleben und
Tierbild, Landschaft und Bildnis, überall ist er
seinem Stoff gerecht geworden, trotzdem ihm
der Stoff kaum mehr ist als die Gelegenheit,
sich künstlerisch auszusprechen.
Es ist bezeichnend, daß die Zahl der Kenner
und Freunde Hütherscher Bilder zwar nicht
sehr groß, aber desto leidenschaftlicher einge-
stellt ist. Aus der vielleicht größten Hüther-
Sammlung des Herrn Dr. M. Bessermann stammt
das Doppelbildnis dieses Heftes, walther unus