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Lederarbeiten der Offenbacher Kunstgewerbeschule
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KUNSTGEW.-SCHULE - OFFENBACH
»EINBAND MIT HAND VERGOLDUNG«
LEDERARBEITEN DER OFFENBACHER KUNSTGEWERBESCHULE
Hand in Hand mit der Metallwerkstätte der
Offenbacher Kunstgewerbeschule, deren
Arbeiten wir im August-Heft unserer Zeit-
schrift zeigten, arbeitet die Fachklasse für
Lederarbeiten. Sie unterrichtet im engsten Zu-
sammenhang mit der Fachklasse für Buch-
binderei und Handvergoldung. Für die Damen-
tasche ist der Metallbügel, der Verschluß, der
Beschlag außerordentlich bestimmend. Üblicher-
weise fertigt der Metallwarenfabrikant eine
Reihe von Modellen für Bügel, Verschlüsse,
Beschlag, verkauft sie dem Lederwarenfabri-
kanten, der dann je nach seiner geschmack-
lichen Fähigkeit eine passende Tasche dazu
fertigt. Eine derartige Arbeitsweise kann zu
keinem voll befriedigenden Resultat führen.
Der zeichnerische Entwurf der Tasche muß
vielmehr als Einheit, das nach ihm zu fertigende
Modell in enger Zusammenarbeit beider kunst-
gewerblichen Berufe geschaffen werden. Die
moderne Arbeitsteilung wird dann allerdings
dazu führen, daß die Metallteile in einem ge-
trennten Betriebe entstehen und als abge-
schlossenes kunstindustrielles Erzeugnis dem
Portefeuillefabrikanten geboten werden, der
dann entsprechend dem grundlegenden Ent-
wurf die Lederarbeit erledigt. Zweck beider
Fachklassen ist es, einerseits kunstgewerbliche
Kräfte heranzubilden, die in der Lage sind, den
beiden Industrien das geschmackvolle und tech-
nisch einwandfreie Entwurfsmodell zu liefern,
andererseits haben sie die geschmackliche und
technische Schulung von in beiden Berufs-
zweigen tätigen Arbeitern zu betreiben, die
nach den gegebenen Modellentwürfen qualitativ
einwandfrei zu arbeiten vermögen. Die Damen-
tasche hat, wie Hut, Schuh, Gürtel, als eine
Zutat zur Damenkleidung zu gelten. Der Wechsel
der Kleidermode hat automatisch den der
Taschenmode zur Folge. Die Klasse für künstle-
rische Frauenkleidung der Anstalt unter Pro-
fessor Isolde Czobel vermag der Modell-
werkstätte die wünschenswerten richtungs-
gebenden modischen Hinweise zu bieten. Das
Deutsche Ledermuseum, das mit der Offen-
bacher Kunstgewerbeschule gleichfalls unter
der Leitung Hugo Eberhardts steht, dient
mit seinen reichen Beständen an schönen
KUNSTGEW.-SCHULE - OFFENBACH
»EINBAND MIT HAND VERGOLDUNG«
LEDERARBEITEN DER OFFENBACHER KUNSTGEWERBESCHULE
Hand in Hand mit der Metallwerkstätte der
Offenbacher Kunstgewerbeschule, deren
Arbeiten wir im August-Heft unserer Zeit-
schrift zeigten, arbeitet die Fachklasse für
Lederarbeiten. Sie unterrichtet im engsten Zu-
sammenhang mit der Fachklasse für Buch-
binderei und Handvergoldung. Für die Damen-
tasche ist der Metallbügel, der Verschluß, der
Beschlag außerordentlich bestimmend. Üblicher-
weise fertigt der Metallwarenfabrikant eine
Reihe von Modellen für Bügel, Verschlüsse,
Beschlag, verkauft sie dem Lederwarenfabri-
kanten, der dann je nach seiner geschmack-
lichen Fähigkeit eine passende Tasche dazu
fertigt. Eine derartige Arbeitsweise kann zu
keinem voll befriedigenden Resultat führen.
Der zeichnerische Entwurf der Tasche muß
vielmehr als Einheit, das nach ihm zu fertigende
Modell in enger Zusammenarbeit beider kunst-
gewerblichen Berufe geschaffen werden. Die
moderne Arbeitsteilung wird dann allerdings
dazu führen, daß die Metallteile in einem ge-
trennten Betriebe entstehen und als abge-
schlossenes kunstindustrielles Erzeugnis dem
Portefeuillefabrikanten geboten werden, der
dann entsprechend dem grundlegenden Ent-
wurf die Lederarbeit erledigt. Zweck beider
Fachklassen ist es, einerseits kunstgewerbliche
Kräfte heranzubilden, die in der Lage sind, den
beiden Industrien das geschmackvolle und tech-
nisch einwandfreie Entwurfsmodell zu liefern,
andererseits haben sie die geschmackliche und
technische Schulung von in beiden Berufs-
zweigen tätigen Arbeitern zu betreiben, die
nach den gegebenen Modellentwürfen qualitativ
einwandfrei zu arbeiten vermögen. Die Damen-
tasche hat, wie Hut, Schuh, Gürtel, als eine
Zutat zur Damenkleidung zu gelten. Der Wechsel
der Kleidermode hat automatisch den der
Taschenmode zur Folge. Die Klasse für künstle-
rische Frauenkleidung der Anstalt unter Pro-
fessor Isolde Czobel vermag der Modell-
werkstätte die wünschenswerten richtungs-
gebenden modischen Hinweise zu bieten. Das
Deutsche Ledermuseum, das mit der Offen-
bacher Kunstgewerbeschule gleichfalls unter
der Leitung Hugo Eberhardts steht, dient
mit seinen reichen Beständen an schönen