volkstedter porzellanfabrik a.g.
h. me1sel »persische falken)äger«
PORZELLAN-PLASTIKEN VON H. MEISEL
Wenn die älteste Volkstedter Porzellanfabrik
AG. in den letzten Jahren durch hervor-
ragende Leistungen von sich reden machte, so
ist das zum großen Teile ein Verdienst Meiseis.
Seine Plastiken gehören mit zu dem Besten,
was unsere moderne Porzellankunst hervorge-
bracht hat. Er fußt, wie der unvergleichliche
Scheurich, auf der ehrwürdigen Tradition des
18. Jahrhunderts, freilich nicht im formalen
Verstände, sondern was das Wesentliche ist:
in den seelischen Voraussetzungen. Er fühlt, er
träumt wie ein Rokoko-Plastiker, er hat die
gleiche Sinnlichkeit, die gleiche Wunschwelt,
und das macht seine Plastiken lebendig und
überzeugend, das gibt ihnen Reiz und Zauber,
sogar in unseren Tagen des Sachlich-Allzusach-
lichen, der Ablehnung alles spielerisch Liebens-
würdigen und der Freude am Abstrakten.
Meiseis Werke kommen alle aus dem gleichen
künstlerischen Jenseits, sind Kinder einer
durchaus einheitlichen Phantastik, mag er nun
lustige Chinesen für eine Schachpartie auf-
marschieren oder persische Falkenjäger als
Tafelschmuck herbeispringen lassen. Immer ist
man fasziniert von seinem Stilgefühl, von der
Lebendigkeit seiner Darstellung und der Fülle
seiner Einfälle.
Hin und wieder greift er keck ins moderne
Leben, nimmt sich Sportgestalten, Sportjüng-
linge und Sportgirls zum Vorwurf — aber auch
hierin versagt er nicht, der Rokokomensch in
ihm hilft ihm jeden öden Naturalismus, jede
Amusität, jede reale Schwunglosigkeit zu ver-
meiden und so gelingt es ihm, hochgezüchtete
Typen voll echter Eleganz und echter Rassen-
kultur zu schaffen. graf kuno v. Hardenberg.
h. me1sel »persische falken)äger«
PORZELLAN-PLASTIKEN VON H. MEISEL
Wenn die älteste Volkstedter Porzellanfabrik
AG. in den letzten Jahren durch hervor-
ragende Leistungen von sich reden machte, so
ist das zum großen Teile ein Verdienst Meiseis.
Seine Plastiken gehören mit zu dem Besten,
was unsere moderne Porzellankunst hervorge-
bracht hat. Er fußt, wie der unvergleichliche
Scheurich, auf der ehrwürdigen Tradition des
18. Jahrhunderts, freilich nicht im formalen
Verstände, sondern was das Wesentliche ist:
in den seelischen Voraussetzungen. Er fühlt, er
träumt wie ein Rokoko-Plastiker, er hat die
gleiche Sinnlichkeit, die gleiche Wunschwelt,
und das macht seine Plastiken lebendig und
überzeugend, das gibt ihnen Reiz und Zauber,
sogar in unseren Tagen des Sachlich-Allzusach-
lichen, der Ablehnung alles spielerisch Liebens-
würdigen und der Freude am Abstrakten.
Meiseis Werke kommen alle aus dem gleichen
künstlerischen Jenseits, sind Kinder einer
durchaus einheitlichen Phantastik, mag er nun
lustige Chinesen für eine Schachpartie auf-
marschieren oder persische Falkenjäger als
Tafelschmuck herbeispringen lassen. Immer ist
man fasziniert von seinem Stilgefühl, von der
Lebendigkeit seiner Darstellung und der Fülle
seiner Einfälle.
Hin und wieder greift er keck ins moderne
Leben, nimmt sich Sportgestalten, Sportjüng-
linge und Sportgirls zum Vorwurf — aber auch
hierin versagt er nicht, der Rokokomensch in
ihm hilft ihm jeden öden Naturalismus, jede
Amusität, jede reale Schwunglosigkeit zu ver-
meiden und so gelingt es ihm, hochgezüchtete
Typen voll echter Eleganz und echter Rassen-
kultur zu schaffen. graf kuno v. Hardenberg.