Hagenring, östliche Bebauung ab Einmündung Heinrichstraße
Hagenring, östliche Bebauung zwischen Heinrich- und Roonstraße
Humboldtstraße 1895/96 ausgehend in südli-
cher Richtung. Die Eckbauten lagen zu dieser
Zeit noch frei an den vom Hagenring nach
Osten abzweigenden Nebenstraßen, die da-
mals projektiert, aber noch nicht angelegt und
ohne Benennung waren.
Von den vier Bauten zwischen den Einmündun-
gen von Wabe- und Allerstraße sind drei auf
den Grundstücken Nrn. 79-81 mit einheitlich ge-
stalteter Fassade optisch zusammengefaßt, de-
ren Neorenaissanceduktus vor der Zerstörung
der Dachregion durch Übergiebelung der fla-
chen Seitenrisalite und der Mittelachse wesent-
lich deutlicher hervortrat als heute. Nr. 78 ist ein
Ersatzbau von 1950, der mit seiner von der
umgebenden Altbausubstanz übernommenen
Kubatur, Geschoßzahl und Geschoßhöhe das
Kontinuum der Bautengruppe bewahrt.
Zwischen Aller- und Heinrichstraße stehen auf
vier Parzellen zwei Doppelhäuser (Nrn. 82/83
und 84/Heinrichstraße 9), die beide tief in die
jeweiligen Seitenstraßen hineingebaut wurden
und am Hagenring durch einen relativ breiten
Bauwich voneinander getrennt sind. Nr. 83 wur-
de im Kriege so schwer beschädigt, daß diese
Haushälfte als Neubau unter Wahrung der alten
Traufhöhe aber mit verminderter Raumhöhe
und Einfügung eines fünften Geschosses wie-
der errichtet wurde. Der über L-förmigem
Grundriß entworfene Ursprungsbau, dessen
Formen, wenn auch mit Veränderungen, an
Nr. 82 ablesbar sind, stammt von F. Hebald.
Hagenring 84/Heinrichstraße 9 wurde im Krie-
ge nur wenig beschädigt; Veränderungen ge-
genüber dem Originalzustand zeigt heute vor
allem die ausgebaute Dachzone mit Gauben
und der neu gestaltete Eckladen. C. Schulze
zur Wiesche errichtete den Ziegelbau mit Re-
naissancegliederungen in gelb-grauem Putz
1898.
Drei weitere Doppelhäuser stehen auf den
sechs Parzellen zwischen Heinrich- und Roon-
straße. Von 1896 bzw. 1897 stammen das Eck-
haus Hagenring 85/Heinrichstraße 39 und das
südlich anschließende spiegelbildlich um eine
Mittelachse entworfene Haus Hagenring 86/87.
Für beide Gebäude ist in den Bauakten als
Bauherr und Architekt F. Ausmeyer angegeben.
Beide Gebäude zeigen noch ein hohes Maß an
Originalsubstanz, die sich an Haus Nr. 87 bis in
die großenteils noch erhaltene ursprüngliche
Befensterung erstreckt. Das Erscheinungsbild
auch dieser beiden Bauten wird von den Ge-
staltungsmöglichkeiten, die in der Kombination
von Ziegelmauerwerk und hellem Putz liegen,
geprägt.
Hagenring 88/89 ist innerhalb dieser östlichen
Bebauung der Ringstraßengruppe der jüngste
Bau. Auch er ist achsialsymmetrisch angelegt,
vertritt aber als Putzbau mit stark zurückge-
drängtem bauplastischen Schmuck eine Stilstu-
fe, die sich von eklektizistischer Formenhäufung
abwendet und sich um eine sachlichere Archi-
tektursprache bemüht. Eine die Mitte des Dop-
pelhauses betonende, die Trennungsachse
aber gleichzeitig verschleifende Loggienanord-
nung dokumentiert die Suche nach neuen Aus-
drucksmitteln ebenso wie die heute verlorenge-
gangenen flachen Segmentgiebel, die rechts
68
Hagenring, östliche Bebauung zwischen Heinrich- und Roonstraße
Humboldtstraße 1895/96 ausgehend in südli-
cher Richtung. Die Eckbauten lagen zu dieser
Zeit noch frei an den vom Hagenring nach
Osten abzweigenden Nebenstraßen, die da-
mals projektiert, aber noch nicht angelegt und
ohne Benennung waren.
Von den vier Bauten zwischen den Einmündun-
gen von Wabe- und Allerstraße sind drei auf
den Grundstücken Nrn. 79-81 mit einheitlich ge-
stalteter Fassade optisch zusammengefaßt, de-
ren Neorenaissanceduktus vor der Zerstörung
der Dachregion durch Übergiebelung der fla-
chen Seitenrisalite und der Mittelachse wesent-
lich deutlicher hervortrat als heute. Nr. 78 ist ein
Ersatzbau von 1950, der mit seiner von der
umgebenden Altbausubstanz übernommenen
Kubatur, Geschoßzahl und Geschoßhöhe das
Kontinuum der Bautengruppe bewahrt.
Zwischen Aller- und Heinrichstraße stehen auf
vier Parzellen zwei Doppelhäuser (Nrn. 82/83
und 84/Heinrichstraße 9), die beide tief in die
jeweiligen Seitenstraßen hineingebaut wurden
und am Hagenring durch einen relativ breiten
Bauwich voneinander getrennt sind. Nr. 83 wur-
de im Kriege so schwer beschädigt, daß diese
Haushälfte als Neubau unter Wahrung der alten
Traufhöhe aber mit verminderter Raumhöhe
und Einfügung eines fünften Geschosses wie-
der errichtet wurde. Der über L-förmigem
Grundriß entworfene Ursprungsbau, dessen
Formen, wenn auch mit Veränderungen, an
Nr. 82 ablesbar sind, stammt von F. Hebald.
Hagenring 84/Heinrichstraße 9 wurde im Krie-
ge nur wenig beschädigt; Veränderungen ge-
genüber dem Originalzustand zeigt heute vor
allem die ausgebaute Dachzone mit Gauben
und der neu gestaltete Eckladen. C. Schulze
zur Wiesche errichtete den Ziegelbau mit Re-
naissancegliederungen in gelb-grauem Putz
1898.
Drei weitere Doppelhäuser stehen auf den
sechs Parzellen zwischen Heinrich- und Roon-
straße. Von 1896 bzw. 1897 stammen das Eck-
haus Hagenring 85/Heinrichstraße 39 und das
südlich anschließende spiegelbildlich um eine
Mittelachse entworfene Haus Hagenring 86/87.
Für beide Gebäude ist in den Bauakten als
Bauherr und Architekt F. Ausmeyer angegeben.
Beide Gebäude zeigen noch ein hohes Maß an
Originalsubstanz, die sich an Haus Nr. 87 bis in
die großenteils noch erhaltene ursprüngliche
Befensterung erstreckt. Das Erscheinungsbild
auch dieser beiden Bauten wird von den Ge-
staltungsmöglichkeiten, die in der Kombination
von Ziegelmauerwerk und hellem Putz liegen,
geprägt.
Hagenring 88/89 ist innerhalb dieser östlichen
Bebauung der Ringstraßengruppe der jüngste
Bau. Auch er ist achsialsymmetrisch angelegt,
vertritt aber als Putzbau mit stark zurückge-
drängtem bauplastischen Schmuck eine Stilstu-
fe, die sich von eklektizistischer Formenhäufung
abwendet und sich um eine sachlichere Archi-
tektursprache bemüht. Eine die Mitte des Dop-
pelhauses betonende, die Trennungsachse
aber gleichzeitig verschleifende Loggienanord-
nung dokumentiert die Suche nach neuen Aus-
drucksmitteln ebenso wie die heute verlorenge-
gangenen flachen Segmentgiebel, die rechts
68