Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0096

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72

Siebentes Kapitel.

von Vorführungen in Paris 1662, in Lyon 1665, in Rom vor 1670
(vielleicht schon 1660) und später in Kopenhagen 1670. Walgen-
steins Zauberlaterne besaß als Beleuchtungsapparat einen Hohl-
spiegel und ein zweilinsiges Objektiv. In England tauchte die Huy-
genssche Zauberlaterne im Jahre 1663 auf, in welchem Jahre eine
solche Laterne des Londoner Optikers John Reeves erwähnt
wird, der mit Christian Huygens bekannt war. — Um das
Jahr 1665 fertigte der bekannte Gelehrte eine Projektionsvorrich-
tung an, über deren Bauart wir nichts Näheres wissen.

Die frühe Beschreibung und Abbildung der Zauberlaterne mit
künstlerischer Beleuchtung verdanken wir dem bereits oben (S. 65)
erwähnten deutschen Prämonstratensermönch Johann Zahn. Er

Abb. 17. Abb. 18.

Zahns Abbildungen der Later na magica (1665).

schildert in seinem bereits oben erwähnten „Oculus artifi-cialis tele-
dioptricus“, 1665, S. 256, einen transportablen Projektionsapparat
und erläutert ihn durch die in Abb. 17 und 18 im verkleinerten;
Maßstabe reproduzierten Illustrationen; man ersieht aus denselben,
daß er seiner Latema magica jene Form gegeben hatte, welche
noch heute unseren Projektionsapparaten zugrunde liegt.

AthanasiusKircher beschrieb die Zauberlaterne gleichfalls
(jedoch etwas später) und brachte die Projektionskunst zur Kennt-
nis der weitesten Kreise; er ergänzte die Experimente Portas und
anderer und führte mit seiner Zauberlaterne dasselbe bei Nacht und
in mancher Richtung effektvoller durch, als dies durch Porta bei
Tageslicht geschehen war.
 
Annotationen