Erfindung des Petzvalschen Porträtobjektives.
389
Die ganze Petzval-Voigtländer-Kollektion ging dann an das „Tech-
nische Museum“ in Wien (Abteilung: Photographie) über.
Die Erfindertätigkeit P e t z v a 1 s erstreckte sich im Jahre 1840
auf zwei Objektivtypen; die eine (das Porträt-Objektiv) war enorm
lichtstark und zwar etwa 16 mal heller als die Chevalier sehen
einfachen Linsen, die andere mit geringerer Lichtstärke (später
„Orthoskop“ genannt), aber größerem scharfen Bildfeld, das für Land-
schafts- und Architektur-Aufnahmen dienen sollte, und immerhin
wesentlich lichtstärker als die Chevalier-Linse war (gleichfalls ein
Abb. 88.
1 und 3 bilden das Porträt — 1 und 2 das Landschaftsobjektiv (Orthoskop).
Doppelobjektiv). Beide Typen bestanden aus einer einfachen achro-
matischen Landschaftslinse und einer davon ziemlich weit abstehenden
Hinterlinse, die ihrerseits aus zwei getrennten Linsen bestand. Ab-
bildung 88.) Es sind die Konstruktionszeichnungen und Krümmungs-
radien beider Typen erhalten geblieben und Eder hat sie in seinem
„Ausf. Handb. der Photogr.“ 1893. II. 1. mitgeteilt.
Aus den mathematischen Bedingungen, die P e t z v a 1 errechnet
hatte, ergaben sich drei achromatische Linsensysteme, die sich zu
zwei Doppelobjektiven verbinden ließen, wie in Abb. 88 ersichtlich
ist. Die Rechnungsarbeiten P e t z v a 1 s gestalteten sich außerordent-
lich umfangreich und er benötigte, um rasch vorwärts zu kommen,
eine Anzahl Hilfsrechner, die nach seinen Angaben arbeiteten.
Auf Befehl des Generaldirektors Erzherzog Ludwig unter-
stützten zwei Oberfeuerwerker und acht im Rechnen geübte Bom-
bardiere des österreichischen Bombardier-Corps, sowie sein Assistent
Reisinger in eifriger Arbeit Prof. P e t z v a 1 bei seinen Be-
rechnungen. — Sein Porträtobjektiv brachte er schon 1840 her-
aus, während eine theoretische Arbeit unter dem Titel: Petzval,
Bericht über die Ergebnisse einiger dioptrischer Untersuchungen,
Sept. 1843, erschien.
389
Die ganze Petzval-Voigtländer-Kollektion ging dann an das „Tech-
nische Museum“ in Wien (Abteilung: Photographie) über.
Die Erfindertätigkeit P e t z v a 1 s erstreckte sich im Jahre 1840
auf zwei Objektivtypen; die eine (das Porträt-Objektiv) war enorm
lichtstark und zwar etwa 16 mal heller als die Chevalier sehen
einfachen Linsen, die andere mit geringerer Lichtstärke (später
„Orthoskop“ genannt), aber größerem scharfen Bildfeld, das für Land-
schafts- und Architektur-Aufnahmen dienen sollte, und immerhin
wesentlich lichtstärker als die Chevalier-Linse war (gleichfalls ein
Abb. 88.
1 und 3 bilden das Porträt — 1 und 2 das Landschaftsobjektiv (Orthoskop).
Doppelobjektiv). Beide Typen bestanden aus einer einfachen achro-
matischen Landschaftslinse und einer davon ziemlich weit abstehenden
Hinterlinse, die ihrerseits aus zwei getrennten Linsen bestand. Ab-
bildung 88.) Es sind die Konstruktionszeichnungen und Krümmungs-
radien beider Typen erhalten geblieben und Eder hat sie in seinem
„Ausf. Handb. der Photogr.“ 1893. II. 1. mitgeteilt.
Aus den mathematischen Bedingungen, die P e t z v a 1 errechnet
hatte, ergaben sich drei achromatische Linsensysteme, die sich zu
zwei Doppelobjektiven verbinden ließen, wie in Abb. 88 ersichtlich
ist. Die Rechnungsarbeiten P e t z v a 1 s gestalteten sich außerordent-
lich umfangreich und er benötigte, um rasch vorwärts zu kommen,
eine Anzahl Hilfsrechner, die nach seinen Angaben arbeiteten.
Auf Befehl des Generaldirektors Erzherzog Ludwig unter-
stützten zwei Oberfeuerwerker und acht im Rechnen geübte Bom-
bardiere des österreichischen Bombardier-Corps, sowie sein Assistent
Reisinger in eifriger Arbeit Prof. P e t z v a 1 bei seinen Be-
rechnungen. — Sein Porträtobjektiv brachte er schon 1840 her-
aus, während eine theoretische Arbeit unter dem Titel: Petzval,
Bericht über die Ergebnisse einiger dioptrischer Untersuchungen,
Sept. 1843, erschien.