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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0531

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Transportable Dunkelkammern. Nasses Kollodiumverfahren.

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Damit war die Anwendung der Färbungs- und Verstärkungsmethoden
für das Gesamtgebiet der Photographie bekannt gemacht, und zwar:
Blau-, Grün-, Gelb-, Orange- und Brauntonung mit Blei-, Eisen-, Kup-
fer-, Uran-, Chrom-, Nickel- und Kobaltsalzen. Diese Schilderung des
historischen Werdeganges wird
man bei der Bewertung der
von anderer Seite erhobenen
Prioritätsansprüche beachten
müssen. So z. B. bildet die
Herstellung der mit Chrom-
gelb, sowie der mit Berlinerblau
nach der Ferrizyanidmethode
gefärbten Diapositive oder
Papierbilder einen Bestandteil
zahlreicher neuerer Dreifar-
benmethoden. Ferner ist zu
bemerken, daß die modernen
Methoden des Bromöldruckes
mit Kaliumferrizyanid, sowie
das Kodachromverfahren und
gewisse Beizfarbenbilder auf
E d e r s chemische Reaktions-
formeln der Wirkung von
Ferrizianyden auf Silber zu-
rückzuführen sind und nur
dann verständlich erscheinen,
wenn man die dort festge-
stellte sekundäre Bildung von
Ferrozyankalium und die Re-
duktion von Chromsäure zu Chromoxyd als das entscheidende Agens
bei der Gerbung der Gelatine erkannt hat (s. Phot. Industrie 1925,
S. 1355).

Abb. 13S. Hauptmann Viktor Toth
(* 1846, t 1898) nach einer Photographie von
Dr. Szekely in Wien. Kol 1 odiumnegativ
vom Jahre 1875.

Viktor Töth, geboren 1846 in Deva in Siebenbürgen, Sohn eines öster-
reichischen Militärarztes, studierte in der k. k. Militärerziehungsanstalt in Weißen-
kirchen, trat als Offizier in die Genietruppe der österreichischen Armee ein und
kam um das Jahr 1870 in die Garnison nach Krems an der Donau. Dort diente er
zusammen mit dem Genieoffizier Giuseppo Pizzighelli und beide betrieben Lieb-
haberphotographie mit nassem Kollodiumverfahren unter Verwendung des damals sehr
gebräuchlichen Busch sehen kombiniertem Porträt- und Landschaftsobjektives. Sie
holten sich Rat im Militärgeographischen Institute und bei Professor Emil Hornig
in Wien, dem nachmaligen Präsidenten der Wiener Photographischen Gesellschaft.
 
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