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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0049

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CHILIODROMIA.

37

Regenzeit das stromweise herabstürzende Wasser bald weg-
reissen und somit grosse, lose liegende Massen zum Nachstür-
zen bringen würde, bis das ganze Gebirg blos gewaschen
vor Augen läge. Verloren geht bei dieser Weise nichts, ge-
wonnen wird ein Profil.

Der über dem Kohlenflötz befindliche Mergel
enthält, nach Hrn. Virlet, Melanopsis Buccino'ides, einen
Planorbus, nahe kommend der Helis vermiculata. Derselbe
fand in dem den Mergel bedeckenden grauen Kalkstein eine
neue Pflanzengattung der coniferes: Taxodium europaeum.

Der Mergel endigt nordöstlich, wie ich bereits erwähnt
habe, an einem Kalkconglomerat, westlich durch den Abhang
des Gebirges, er ist zwar auch geschichtet, aber bei weitem
nicht so schön, wie der bei Kumi, sondern erdiger und zer-
brechlicher. Einige seiner Schichten sind etwas härter und
voll einschaliger, kleiner Conchylien; er enthält in seiner
obersten, thonigen Bedeckung hin und wieder eine Niere Thon-
eisenstein, wie ich diess bei den bisher abgehandelten Mer-
gelformazionen Griechenland's, welche Braunkohlen einschlies-
sen, bereits bemerkt habe. Der Mergel erhebt sich nahe über
dem ausbeissenden Flötz zu einer Kuppe und fällt dann gegen
das Meer ab. Er streicht h. 4 — 5 und fällt südlich von die-
ser Kuppe anfänglich 12°, weiter hin nur 7°, wie anfänglich
und setzt fort bis an das Meer; an welchem er sich von
NNW. nach N. O. längs dem Meere, wohl Eine Stunde weit,
bis wo die alte Stadt gestanden haben soll, zum palaeo Ka-
stron hinzieht. Ob und wie weit sich das Kohlenflötz in die-
sem Mergel südlich erstreckt, ist durch Bohrungen auszumit-
teln, am Strande kann es nicht gesehen werden, da es erst
unter dem Wasser ausbeissen würde. Vom Ausbeissen des
Kohlenflötzes erstreckt sich der Mergel eine halbe Stunde
weit südlich bis an das Meer.

An der Westseite der Mergelformazion steht er in mäch-
tigen Bänken voll kleiner Höhlungen zu Tage, ist sehr erdig
und schliesst gelblichen, dichten Kalkstein ein; der Mergel ist
mit gelblichweissem, dichtem Kalkstein bedeckt. Dem Mergel
 
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