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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0142

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126

SIPHNO.

„plii darzubringen, sie Hessen daher das Schatzhaus erbauen
„und trugen den Zehnten ab. Wie sie aber vor Unersättlich-
,,keit die Darbringung unterliessen, da überschwemmte das
„Meer die Bergwerke und machte sie ihnen unsichtbar."

Es wird später der Platz untersucht werden, wo sich al-
ler Wahrscheinlichkeit nach diese Bergwerke befanden.

Ferner wurde auf dieser Insel der Lapis siphnius gewon-
nen. Plinins giebt in seiner Naturgeschichte B. 36. c. 44.
folgende Nachricht von demselben.

„Auf Siphnos giebt es einen Stein, der ausgehölt und
„gedreht wird, zu Gefässen, die zum Kochen der Speisen
„brauchbar sind, oder zur Aufbewahrung von Esswaaren. Was,
„wie wir wissen, bei dem grünen Corner Stein von Italien der
„Fall ist. Aber bei dem Siphner Stein ist das besondere, dass
„er heiss gemacht, mit Oel schwarz wird und sich erhärtet,
„da er doch von Natur sehr weich ist."

Diess war also Topfstein (Tale ollaire), von welchem sich
allerdings in dem auf der Insel herrschenden Glimmerschiefer
Lager finden können und zwar wohl in den hohen, steilen
Gebirgen des westlichen Theiles der Insel, der selbst für ei-
nen geübten Bergsteiger wegen der vielen, tief eingerissnen
Gebirgsschluchten sehr schwierig zu untersuchen ist, was je-
doch geschehen wäre, hätten mich nicht äusserst heftige
Schmerzen in der linken Weiche 5 Tage auf das Lager ge-
bannt, so dass ich mich, als ich mich wieder etwas erleich-
tert fühlte, beschränken musste, das wichtigste der Insel, wo
man zu Pferd hingelangen konnte, und das noch sehr leidend
zu untersuchen. Keiner der Eingebornen kannte auf der In-
sel einen Stein, der so weich sei, dass man ihn mit dem
Messer schneiden könne. Der Platz ist vor der Hand ver-
schollen, vielleicht verstürzt.

In der Expe'dition scientifique de More'e ist angeführt,
es fände sich auch Eisenglanz und Magneteisenstein auf die-
ser Insel; von beiden fand ich jedoch keine Spur.

Der geognostische Bau der Insel ist sehr einfach und re-
gelmässig. Zu unterst liegt Glimmerschiefer, der häufig La-
 
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