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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0143
SIPHNO.
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ger grau gestreiften Marmor einschliesst; er streicht gewöhn-
lich von S. nach N. und fällt einige und 20° in Ost, bei ver-
ändertem Streichen auch wohl in Nord. Er enthält Lager
von oelgrünem Granat voll flacher Krystalle schwarzer Horn-
blende. Er ist im nördlichen Theil der Insel mit kristalli-
nisch-körnigem Kalkstein in dicken Bänken überdeckt, die so
streichen und fallen, wie das Schiefergebirg. Im südlichen
Theil der Insel ist er mit dichterm Kalkstein bedeckt. Die
hohen Berge, welche sich längs der Westseite der Insel hin-
ziehen, bestellen alle aus Kalkstein, von ihrem östlichen Fuss
ziehen sich sanftere, hüglige Abhänge bis an das Meer, es
ist daher die Ostseite der Insel der fruchtbare Theil.
Getreide wird wenig erbaut, meist sind Weinberge ange-
legt , die sehr geschätzte Trauben hervorbringen, von denen
zur Zeit der Reife kleine Fahrzeuge ganze Ladungen abholen,
um sie nach Syra u. a. 0. zum Verkauf zu führen, doch sind
sie nicht so beliebt, als die von Serpho. Wein wird nicht
viel, nur zum eignen Bedarf und wo möglich noch schlech-
ter bereitet wie anderswo, er wird daher oft stark mit ge-
branntem Gyps versetzt, siehe lter Theil S. 574.
Auch Baumwolle wird nicht viel hier erbaut und nur
eine niedrige, wenig und kleine Kapseln tragende Abart des
G. herbaceum, obgleich sie hier gut fortkommt und sonder-
barer Weise grad auf dieser Insel sehr viel Baumwolle verar-
beitet wird, die sie thörichter Weise nicht selbst erbauen,
sondern alle aus Kleinasien beziehen. Weiber weben hier eine
schmale Leinwand, die unter den inländischen Leinwand-
Sorten den andern wegen ihrer Güte und bessern Dauer vor-
gezogen wird; sie ist in Syra und Athen in allen guten Kauf-
läden unter dem Namen siphnische Leinwand zu bekommen.
Dabei hält die hiesige Elle (Pichi) zwei der in Griechenland
gebräuchlichen Ellen und kostete, von einer Sorte, die meine
Leute sich zu Hemden aussuchten, nur 43 Lepta, also noch
nicht 10 kr. Conv. M. oder 2 gr. 8 pf. sächs.
Ziegen giebt es auf der grossen Insel mit den vielen und
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ger grau gestreiften Marmor einschliesst; er streicht gewöhn-
lich von S. nach N. und fällt einige und 20° in Ost, bei ver-
ändertem Streichen auch wohl in Nord. Er enthält Lager
von oelgrünem Granat voll flacher Krystalle schwarzer Horn-
blende. Er ist im nördlichen Theil der Insel mit kristalli-
nisch-körnigem Kalkstein in dicken Bänken überdeckt, die so
streichen und fallen, wie das Schiefergebirg. Im südlichen
Theil der Insel ist er mit dichterm Kalkstein bedeckt. Die
hohen Berge, welche sich längs der Westseite der Insel hin-
ziehen, bestellen alle aus Kalkstein, von ihrem östlichen Fuss
ziehen sich sanftere, hüglige Abhänge bis an das Meer, es
ist daher die Ostseite der Insel der fruchtbare Theil.
Getreide wird wenig erbaut, meist sind Weinberge ange-
legt , die sehr geschätzte Trauben hervorbringen, von denen
zur Zeit der Reife kleine Fahrzeuge ganze Ladungen abholen,
um sie nach Syra u. a. 0. zum Verkauf zu führen, doch sind
sie nicht so beliebt, als die von Serpho. Wein wird nicht
viel, nur zum eignen Bedarf und wo möglich noch schlech-
ter bereitet wie anderswo, er wird daher oft stark mit ge-
branntem Gyps versetzt, siehe lter Theil S. 574.
Auch Baumwolle wird nicht viel hier erbaut und nur
eine niedrige, wenig und kleine Kapseln tragende Abart des
G. herbaceum, obgleich sie hier gut fortkommt und sonder-
barer Weise grad auf dieser Insel sehr viel Baumwolle verar-
beitet wird, die sie thörichter Weise nicht selbst erbauen,
sondern alle aus Kleinasien beziehen. Weiber weben hier eine
schmale Leinwand, die unter den inländischen Leinwand-
Sorten den andern wegen ihrer Güte und bessern Dauer vor-
gezogen wird; sie ist in Syra und Athen in allen guten Kauf-
läden unter dem Namen siphnische Leinwand zu bekommen.
Dabei hält die hiesige Elle (Pichi) zwei der in Griechenland
gebräuchlichen Ellen und kostete, von einer Sorte, die meine
Leute sich zu Hemden aussuchten, nur 43 Lepta, also noch
nicht 10 kr. Conv. M. oder 2 gr. 8 pf. sächs.
Ziegen giebt es auf der grossen Insel mit den vielen und