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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0355

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ANAPHE.

335

Diesen Abhang bildet, wie dessen Abfall geneigt, Grau-
wackenschiefer, es ist ein graues, thoniges Schiefergestein,
was stark mit Säuren braust und leicht zu einem braunen
Glase fliesst; die im Gestein enthaltenen, feinen Giimmer-
schüppchen werden nach der Erhitzung weiss und so erst
sichtbar, es wechselt mit Thonschiefer und zuweilen auch san-
digen Lagen. Ich fand an diesem Abhänge ein Paar kleine,
von oben herabgefallne Stücke verwitterten Serpentin, mit et-
was Malachit als Ueberzug.

Hinter diesem Schiefergestein hebt sich Syenit, der meist
stark verwittert ist und dessen Gruses sich daher die Einwoh-
ner unter dem Mörtel bedienen. Der Feldspath dieses Sye-
nites ist meist gelblich, an einigen Stellen auch röthlich, öst-
lich von der Stadt ist er weiss und frisch, die reichlich mit
ihm verwachsene Hornblende ist schwärzlichgrün, wo sie ver-
witterter ist, dunkellauchgrün; er enthält wenig Quarz, der in
einzelnen eckigen Körnern und Partien eingewachsen ist.

Oestlich findet sich am Serpentin frisches Hornblendege-
stein, was nur aus flachen, schwärzlichgrünen Hornblendekry-
stallen und weissem Albit, ziemlich gleichförmig gemengt, besteht,
es enthält kleine, aber sehr deutliche, gelbe Sphenkrystalle.

An den meisten Stellen bei der Stadt enthält dieser
Syenit einzelne, dunkelgrüne Partien, die mit stumpfen Ecken
in demselben eingewachsen sind, oft 10 bis 12 Zoll Durch-
messer haben und meist aus feinkörniger Hornblende bestehen,
mit etwas bräunlichschwarzem Glimmer, der in dem übrigen
Syenit nicht vorkommt.

Dieser Syenit zeigt sich noch etwa 10 Minuten weit von
der Stadt in Ost und weiter noch in Nord, er scheint den
Centraipunkt der nördlichen Hälfte der Insel zu bilden, um
welchen herum sich die übrigen Gesteine emporgehoben und
angelagert zeigen.

Von der Stadt etwa 1 St. weit in Nord zeigt sich fein-
körniger Granit, der Feldspath ist röthlichweiss, halb zersetzt,
hin und wieder sind einzelne Quarzkörner eingewachsen, dun-
kelbrauner Glimmer ist fein vertheilt durch die Masse gewach-
 
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