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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0358

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338

A.NAPHE.

wenn das Lager aufgeschürft würde, von welchem dieses Stück
sich getrennt hat, so könnte man eine kleine Quantität da-
von gewinnen im Fall des Bedarfes.

Es liegt ferner in dem obern Serpentin ein einige Schuh
mächtiges Lager, bestellend aus weissen Quarzkörnern, mit
zu Kaolin zersetztem Feldspath gleichförmig gemengt. Die-
ses Lager befindet sich nur ein Paar Lr. über dem darunter
liegenden Syenit.

Ueber dem Serpentin liegen aufgelagert gelblichbraune,
eisenochrige Kalkmassen voll kleiner Höhlungen, der Kalk ist
im frischen Bruche kristallinisch-körnig und gelblichweiss.
Er ist mit Spuren von Malachit durchzogen, zu unbedeutend,
um benutzt werden zu können. In diesen braunen, ochrigen
Kalkmassen findet sich ein Lager weisser Kalkspath, was an
andern Stellen aus Quarzkörnern mit Kaolin verwachsen be-
steht, so wie es eben im Serpentin beschrieben wurde. Viel-
leicht kam auch in diesem Lager etwas reiner, unzersetzter
Feldspath vor und findet sich noch.

Diese braunen, ochrigen Kalkmassen bedecken in der
westlichen Hälfte der Insel die Kuppen aller Berge, an denen
sie sich mit einigen 30° Neigung östlich herabziehen und süd-
lich bis an's Meer, wo sie unmittelbar auf dem Syenit den
Bergabhang bilden.

Verfolgt man den Weg von der Stadt weiter gegen Osten,
so findet man über dem Serpentin eine kleine Lagerung von
braunrothem Eisenopal (Opaljaspis) und Perlstein.

Weiterhin folgt dunkelgrauer Thonschiefer, unter welchem
wieder blassgrüner Serpentin hervortritt.

Dann lagern sich mächtige Kalkmassen auf, die aus grauem,
krystallinisch - körnigem Kalk bestehen, wie der des St. Elias-
berges in Santorino, mit dem Unterschiede, dass der hiesige
Streifung und Schichtung zeigt.
 
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