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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1922

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Mittteilungen der Deutschen Gewerbeschau München
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https://doi.org/10.11588/diglit.17995#0201

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MITTEILUNGEN DER DEUTSCHEN GEWERBESCHAU MÜNCHEN1022

Ausstellungs-Postamt
Das für die Dauer der Deutschen Gewerbeschau vor-
gesehene Postamt (zwischen Halle I und der Pforte an der
Ganghoferstraße), das die Bezeichnung „München Ge-
werbeschau 1922“ führt, erledigt die gesamten Schalter-
geschäfte des Post-, Telegraphen- und Fernsprechdienstes,
einschließlich der Paketannahme. Außerdem besorgt das
Amt die Zustellung der an die Aussteller oder deren An-
gestellte gerichteten Postsendungen und Telegramme,wenn
in der Aufschrift oder sonst irgendwie der Wunsch nach
Zustellung innerhalb der Ausstellung erkennbar ist. Dem
Postamt obliegt auch die Ausgabe von Postsendungen und
Telegrammen mit dem Vermerk: „Postlagernd München
Gewerbeschau“ oder ähnlichen dem Sinne nach gleichen
Zusätzen und die Auszahlung von Post- und Zahlungs-
anweisungen, die wie vorstehend angegeben adressiert sind.
Die Zustellung der an Empfänger im Ausstellungsplatz
gerichteten Paketpostsendungen geschieht vom PA Mün-
chen 3 aus.

Die Briefzustellung erfolgt werktäglich zweimal und
zwar um 10.15 vorm. und um 4.45 nachm.
Die Schalterdienststunden sind gleichmäßig für Werk-
tags und für Sonn- und Feiertage auf 9.00 vorm. bis 7.00
nachm. festgesetzt.
Für die Aussteller bestimmte Postsendungen werden,
wenn derEmpfänger am Ausstellungsstand nicht anzutreffen
ist, im Büro der Ausstellungsspedition (Verwaltungsgeb.
2. St.) abgegeben.
A uss tellungs-Spedition
Das Büro der offiziellen Ausstellungsspedition befindet
sich jetzt im Verwaltungsgebäude der Deutschen Gewerbe-
schau (2. Stock). Für die Rückgabe des Verpackungsma-
terials der Ausstellungsgüter während der Dauer der Deut-
schen Gewerbeschau muß sich die Spedition einen ge-
wissen Zeitraum vorbehalten, da das Material auf dem
Ausstellungsgelände selbst nicht aufbewahrt werden
konnte.

Sonderveranstaltungen
währ end der D eut sehen Gewerbeschau

In den Veröffentlichungen der Deutschen Gewerbe-
schau ist wiederholt auf den Plan hingewiesen worden,
über den Rahmen der Ausstellung hinaus die künstleri-
schen und kulturellen Schätze Münchens den Besuchern
der Stadt zu veranschaulichen. Dieser Gedanke gewann
im vergangenen Jahre Gestalt in einer Versammlung von
Vertretern der staatlichen und städtischen Museen und
Bibliotheken, der privaten Galerien, der Theater und der
großen Musik Vereinigungen. Als erster der damals Anwe-
senden ist nunmehr Universitätsprofessor Dr. Lucian
Scherman, Direktor des Museums für Völkerkunde, an
die praktische Verwirklichung dieses Gedankens gegangen.
Das Museum für Völkerkunde in München (Hofgarten-
arkaden) hat eine für die Dauer der Deutschen Gewerbe-
schau berechnete Ausstellung „Kunst im Handwerk
abseits der Hochkulturen“ eröffnet. Da die Räume
des Museums selbst überfüllt sind, findet die Ausstellung
im Studiengebäude des Nationalmuseums an der Prinz-
regentenstraße, unmittelbar neben der dort untergebrach-
ten Peruanischen Sammlung des Museums für Völker-
kunde, statt.
Die Veranstaltung verfolgt den Zweck, weiteren Krei-
sen, insbesondere allen an der Entwicklung des Kunst-
handwerks Interessierten eine Typenauswahl von Ge-
brauchsgegenständen vorzuführen, die von kulturärmeren
Völkern überseeischer Gebiete ohne jede Nebenabsicht
eines gewinnbringenden Verkaufs und ohne bewußte Zu-

lassung eines maßgebenden Einflusses seitens der Hoch-
kulturen hergestellt wurden oder werden.
Bei dieser Auswahl sollte nur dasjenige Berücksichtigung
finden, was durch vollendete Technik und Zweckmäßig-
keit, durch Vornehmheit in der Auswahl der Ziermuster
usw. in uns ein ästhetisches Wohlgefallen weckt. Diese
Gegenstände sind aber nicht nach rein technischen Ge-
sichtspunkten aufgestellt, sondern sollen auch in der An-
ordnung ihre geographische und kulturelle Herkunft er-
weisen ; auf diese Art sollen Ethnographie und Kunsthand-
werk in denjenigen lebendigen Zusammenhang gebracht
werden, ohne den ein wirkliches Verständnis dessen, was
oft irrig mit den Worten „primitiv“ und „exotisch“ ab-
getan wird, außerordentlich erschwert ist.
Anläßlich der Gewerbeschau finden in diesem Sommer
in München zwei Musik feste statt. Das erste (am 17.,
18. und 19. Juni) war Brahms gewidmet und brachte
zwei Konzerte des Orchesters der Staatstheater sowie einen
Kammermusikabend. Das zweite Fest soll einen Überblick
über die „deutsche Chor- und Kammermusik“ geben; die
Konzerte dieses Festes, das von der Intendanz der Baye-
rischen Staatstheater, der Akademie der Tonkunst und den
übrigen führenden musikalischen Korporationen Mün-
chens gemeinsam veranstaltet wird, erstrecken sich von
Mitte Mai bis Mitte September. Auskünfte durch die Ge-
schäftsstelle : Süddeutsches Konzertbüro München, Resi-
denzstraße 13.

Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Erich Ricklinger, München, T h e r e s i e n h ö h e 4a

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