Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1788-1794

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48270#1116

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext












— 58 —

machen, ſo muͤßten dieſe vor allem zum Erſatze dieſer allzemeinen Reichs⸗
Kriegs s Koſten dienenn Ra * 8
Se. Ehurfuͤrſtl. Gnaden koͤnnen zwar bey dem Oberrheiniſchen Kreiſe
von wegen Worms und Koͤnigſtein notoriſch nichts contribuiren, indem es
Ibnen kaum moͤglich ift , das Triplum ibrer Contingente von dieſen verwu⸗
fleten Landen und der Sarnifon su Maint ferner zu erbalten.
In den Fraͤnkiſchen Kreiſen binaegen wegen Lobt / und in dem Cbur⸗
theiniſchen Kreiſe von Hoͤchſtibto auf der rechten Rhein » Selte gelegenen
Eburlanden wollen ſich Hoͤchſtdleſelbe/ ſo ſebr auch letztere zum Theil mit⸗


ſo ferne concurriren koͤnne, als ſie vom Feinde nicht occupiret und gepluͤn⸗
dert worden ſind. *

Wenn nuͤn von Reichswegen eine verbaͤltnismaͤßige Unterſtuͤtzung des
Koͤnigs von Preußen Majeſt. zu Unterbaltung einer Armee von 60 bis
70,000 Mann wuͤrklich beliebt werden ſollte, ſo wuͤrde dieſe Armee zwar
die Stene einer vermehrten Reichsarmee vertreten: es koͤnnte jedoch biebey
die von Kaiſerl. Majeſt. empfohlene Armirung der naͤchſten Bewohner des
rechten Rhein⸗Ufers und die Aufſtellung betraͤchtlicher Landmilitzen, vor⸗
nehmlich aber die Mobilmachung der reluirten Continzente gar wohl und
nuͤhlich nebenher beſteben, weil dadurch nicht nur dem Feinde der moͤgliche
Uebergang des Rbeins deſto mebr erſchwert wird, ſondern auch die in den
Reicho ſtaͤndiſchen Landen zuruͤckgebliebene regulaire Truppen und formirte
Landmilitzen zur Bewachung der Magasine, Traneportirung der feindlichen
Gefangenen / auch in den Garniſonen der Grenzfeſtungen und zum Nachdruͤ⸗
cfen in die von den Armeen beſetzten feindlichen Lande, Furs lu ſehr vielen
einselnem Beſtimmuntzen, woju die Armeen Truppen detaſchiren muͤßten,
ſihr vortheilbaft verwendet werden koͤnnten.

Es bedarf uͤbrigens keiner Bemertungen, daß bey der aͤuſſerſten Gefabr⸗
die nunmeht auf dem Verzug haftet, wo die Koͤnigl. Armee abmarſchiten
ſolle/ ohne daß noch eine andere bereit iſt, ibre Stelſe einzunehmen, das
geſammte reutſche Reich ſich aufs ſchleunigſte zu zweckmaͤßigen Maasregeln
ntſchließen muͤſſe. Se. Churfuͤrſtl. Gnaden ſind weit entfernt, bier unter
andern Meynungen irgend vorzugreifen. Ibre notoriſche Lage aber gebietet
Ibnen mie der Ihrigen keinen Augenblick laͤnger wuruͤckubalten/ und Hoͤchſt⸗
dieſelben finden um ſo weniger Bedenken / daß Ihr Director lalis dieſe ſeine
Inſtruction den Geſandſchaften ſeden ibrer Reichs⸗Mitſtaͤnd // welche ſol⸗
Je zır wiſſen verlangen/ muthellen, als Hoͤchſtſte biebey ohne alle *—
 
Annotationen