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Die Gartenkunst — 4.1902

DOI Artikel:
Zimmermann, Wilhelm: Die königlichen Gärten Oberbayerns in kunstgeschichtlicher und kritischer Beleuchtung, [5]
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Schulze, O.: Allgemeine Eindrücke von dem Stadtbebauungsplan-Wettbewerb in Linden
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https://doi.org/10.11588/diglit.22266#0093

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86

DIE GARTENKUNST

Wertes der verschieden gestalteten Einblicke
ins Innere und der Schattenpartien unter dem
herabhängenden Geäste eine ununterbrochene
Kette aus dem kleinen Strauchproletariat des
Parkes, als Spiräen, Ribesarten. Rubus odora-
tus! etc. gebildet, in tadellosen, sohönge-
schwungenen Kurven vorgepflanzt, welche sich
den Vorsprüngen und Kinbuchtungen des Baum-
bestandes glättend und rundend anschmiegen!
Den Effekt wird man sich leicht ausmalen
können. (Fortsetzung folgt.)

Städtebau und Gartenkunst.

Allgemeine Eindrücke von dem
Stadtbebauungsplan-Wettbewerb in Linden.

Von O. Schulze-Stettin.

Der Wasserfall im Englischen Garten zu München.
Nach einer photographischen Aufnahme.

Der Wettbewerb zur Erlangung von Be-
bauungsplänen für die südlichen und west-
dies bereits den Hauptbestand der ganzen Pflanzungen liehen Gemarkungen der Stadt Linden hat für die Gärtner-
bildeten und diese selbst von Pappeln nicht genügend weit dadurch besonders an Interesse gewonnen, dafs dabei
überragt werden. zum erstenmal ein Gartenkünstler erfolgreich in die

Dieser unvermeidliche Übelstand erscheint jedoch als Schranken getreten ist. Es liegt mir nicht ob. den mit dem
die einzige und wohl zu übersehende Unvollkommenheit ersten Preise ausgezeichneten Entwurf des Herrn Stadt-
der den Garten wesentlich schmückenden Bauanlage. Die gartendirektor Trip einer kritischen Betrachtung zu unter-
Terrainformation ist meist sehr glücklich der Natur ab- ziehen, meine Absicht ist vielmehr, die allgemeinen Ein-
gelauscht, und es wird dem aufmerksamen Beobachter drücke, die ich nach eingehendem Studium der 50 zur
nicht entgangen sein, dafs selbst anf gröfsere Entfernung Konkurrenz stehenden Pläne empfangen habe, hier zu
die Wiesenflächen allmählich anschwellen, um den Eindruck schildern.

der absoluten Ebene des Parkterrains zu verwischen. Da Das zur Bearbeitung stehende Terrain umfafst nach

diese Wellenbewegungen nicht in die bestehenden Pflan- dem Programm 267 ha. Durch den sich etwa 40 m über
zungen eindringen durften, ohne deren Gedeihen zu stören, die niedrigsten Stellen erhebenden Lindener Berg, der das
so brechen diese sanften Erhöhungen rückwärts gegen die Reservoir für die Grundwasserleitung der beiden Nachbar-
Pflanzung oft schroff und plötzlich ab, was jedoch durch städte Hannover und Linden trägt, wird dies Gelände von
das deckende Unterholz dem Auge genügend
verborgen wird.

Die weiter oben rühmend hervorgehobenen
Saumpflanzungen der grofsen Wiesen zeigen noch
heute die abwechslungsreiche, einst beabsichtigte
Gestaltung. Bald treten geschlossene Waldpartien
mit Unterholz und zum Boden herabreichendem
Behang, bald freistehende Baumbündel und Einzel-
bäume in mannigfach vor- und rücktretender
Grundrifslinie an den Wiesenrand vor.

Um dem etwaigen Vorwurfe des den hiesigen
Gärten zu reichlich gespendeten Lobes zu be-
gegnen, möge es gestattet sein, mich ab und zu
vergleichend gegen auswärtige Gärten zu wenden.
Hier stelle ich der naturwahren Umrandung
dieser Wiesen diejenige eines berühmten Hoch-
waldparkes Mitteldeutschlands gegenüber, welche Ma^^^mJSt, 1fü^.. '2t - ~Z. "T" «• -■ --
durch nachträgliche Fürsorge (!) in unverantwort- ^IwiPtWfflMSB**-
licher Weise verunziert wurde, ich meine Weimar.

Vor die ehrwürdigen Riesen des Waldes ist Der Monopteros im Englischen Garten zu München,

dort in vollständiger Verkennung des malerischen Nach einer photographischen Aufnahme.
 
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