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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 15.1904

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Fuchs, Georg: Holländische Innen-Räume, [2] Chris. Wegerif und Agathe Wegerif, Apeldoorn
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Zimmermann, Wilhelm: Das Beizen des Holzes, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0053

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INNEN-DEKORATION.

47

Wegerif hat sich um diesen Kunst-
zweig verdient gemacht, dem sie die
farbenprächtigsten Dekorations-Stoffe
abzuringen vermochte. Ihre Batiks
sind überwiegend ornamentiert ge-
halten und dienen so ihren Aufgaben
am besten. Einen Begriff von der Viel-
seitigkeit dieser Institute in Apeldoorn,
die so ziemlich das ganze Kunst-
Gewerbe pflegen, geben wohl unsere
Abbildungen, auf denen namentlich
die entzückenden Muster der Möbel-
Stoffe, Batiks und Teppiche sowie
die feinsinnige Konstruktion der Be-
leuchtungs-Körper auffallen dürften.
Auch die straffe Struktur der Decken
mit den Oberlichtern entbehrt sogar
in Verbindung mit den eckigen
Stützen und deren Verankerung in
der Treppen-Konstruktion nicht einer
gewissen primitiven Grösse. Es ist
so gar nichts »Raffiniertes« in dieser
Kunst; sie ist so jung und frisch
und urwüchsig, dass man fast vergisst,
eine wie alte, ehrwürdige Tradition
die stammverwandten Niederlande
bereits haben: es ist alles Zukunft!
Wenn nicht alle Zeichen trügen,
so wird Holland mit seiner Woh-
nungs-Kunst, mit seiner werdenden
modernen Kultur die Augen der
Welt noch einmal ebenso sehr auf
sich ziehen wie ehedem durch seine
Malerei. —

GEORG FUCHS —DARMSTADT.

CHRIS. WEGERIF—APELDOORN.

Anrichte und Bücherbrett.

Das Beizen des Bolzes,

Von Wilhelm Zimmermann—Barmen. (Fortsetzung aus dem Januar-Heft Seite 44.

Wollte man z. B. das bekannte Chromgelb
in der Holzfaser erzeugen, so hätte man
das Holz zuerst mit einer Auflösung von
Bleizucker zu beizen und nach dem Trocknen mit
einer Lösung von Chromkali zu übersetzen, wodurch
sich fast momentan eine gelbe Färbung durch
Bildung von Bleichromat dem sogenannten Chrom-
gelb, entwickeln würde. — Wollte man diese
Färbung in Orange überführen, so hätte man das
vorerst gelb gebeizte Holz nach abermaligem
Trocknen mit einem starken Alkali zu übersetzen.
— In ähnlicher Weise würde man das Berliner
Blau durch aufeinanderfolgende Beizung mit Eisen-
oxyd-Salzen und gelbem Blutlaugen-Salz erzeugen
können, wenn es auf diese Weise gewünscht würde.

Diese Art des Holzbeizens ist aber praktisch
ohne Bedeutung, da dieselbe infolge der ungleich-
mäßigen Dichtigkeit des Holzes in seinen verschie-
denen Teilen selten in einer befriedigenden Gleich-
mäßigkeit zu erzielen sein würde. Auch würden
solche Beizungen schon grössere Kenntnisse der
chemischen Vorgänge voraussetzen, die man von
einem Anstreicher oder Tischler nicht wohl ver-
langen kann. —■ Ausserdem stehen uns heute eine
genügende Anzahl von solchen Verfahren und
Farbstoffen zur Verfügung, mit welchen wir auf
viel einfachere und sichere Weise die verschieden-
sten Farbentöne von genügender Echtheit erzeugen
können. — Zum Holzbeizen genügt nicht nur die
Kenntnis der Herstellung und Anwendung der
 
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