INNEN-DEKORATION.
Eine moderne Wiener Laden-Ausstattung.
Pass in den Gross-Städten ein gewisser Luxus
in Laden-Einrichtungen getrieben wird, ist
allen bekannt, die ihren weiblichen Haus-
genossen einen Teil der Einkaufsorgen von Zeit
zu Zeit abnehmen. Namhafte Künstler, wie z. B.
van de Velde, haben in neuerer Zeit mit Glück
versucht, solche Läden künstlerisch individuell zu
gestalten, um Ladeninhaber und Kundschaft zu ein-
ander in Suggestion zu bringen. Das gehört ebenso
zum guten Ton wie die üppigen pompösen Empfangs-
Salons der grossen Pariser Modeschneider zu einem
Teil des öffentlichen Lebens der vornehmen Pariser
Gesellschaft, die sich hier trifft.
Nunmehr ist es auch Sitte geworden, dass nicht
nur grosse Juweliere sondern auch die Künstler der
Herrenbekleidung ihre Läden immer mehr zu Salons
ausbilden und einrichten lassen. Ein vorzügliches
Beispiel dafür bietet der auf den folgenden Seiten
in drei Teilansichten wiedergegebene Salon des Hof-
Schneidermeisters Milek in Wien, zu dem Architekt
Hans Prutscher—Wien, einer der besten Schöpfer
moderner Wiener Innenraumkunst, voller Tempera-
ment und gesunder Ideen, den Entwurf geliefert
hat. Das ist ausgesprochener Chick, das ist fast
ein Wiederschein tadelloser Eleganz der Wiener
Herrenmode. Wir sehen den Laden mit den Regalen
der Tuchvorräte und können Einblick nehmen in die
eingegliederten Probiersalons; die kleinen Treppen-
aufgänge führen zu den eigentlichen Ateliers. —
Über die farbige Wirkung des Ladeninnern kann man
sich ein Bild machen, wenn man sich die Materialien
vergegenwärtigt, die dort Verwendung gefunden
haben. Verwendet ist Eschen und Mahagoni, alle
Metallteile wie Kamingitter, Beleuchtungskörper,
Bilderrahmen, Schienen und Fassungen sind aus Alu-
minium gearbeitet, die Stühle sind mit Aluminium-
Geflecht versehen. Der Fries ist in echtem Gold auf
hellem Grund mit Wachsglanz angelegt. Das sind fein
abgestimmte Gegensätze, die im Rahmen der vor-
gesehenen Raumbenützung einen vorteilhaften Hinter-
grund gewähren. Wir beabsichtigen, demnächst
weitere moderne Läden zu veröffentlichen. d. r.
architekt anton huber—charlottenburg.
Empfangs-Zimmer.
Eine moderne Wiener Laden-Ausstattung.
Pass in den Gross-Städten ein gewisser Luxus
in Laden-Einrichtungen getrieben wird, ist
allen bekannt, die ihren weiblichen Haus-
genossen einen Teil der Einkaufsorgen von Zeit
zu Zeit abnehmen. Namhafte Künstler, wie z. B.
van de Velde, haben in neuerer Zeit mit Glück
versucht, solche Läden künstlerisch individuell zu
gestalten, um Ladeninhaber und Kundschaft zu ein-
ander in Suggestion zu bringen. Das gehört ebenso
zum guten Ton wie die üppigen pompösen Empfangs-
Salons der grossen Pariser Modeschneider zu einem
Teil des öffentlichen Lebens der vornehmen Pariser
Gesellschaft, die sich hier trifft.
Nunmehr ist es auch Sitte geworden, dass nicht
nur grosse Juweliere sondern auch die Künstler der
Herrenbekleidung ihre Läden immer mehr zu Salons
ausbilden und einrichten lassen. Ein vorzügliches
Beispiel dafür bietet der auf den folgenden Seiten
in drei Teilansichten wiedergegebene Salon des Hof-
Schneidermeisters Milek in Wien, zu dem Architekt
Hans Prutscher—Wien, einer der besten Schöpfer
moderner Wiener Innenraumkunst, voller Tempera-
ment und gesunder Ideen, den Entwurf geliefert
hat. Das ist ausgesprochener Chick, das ist fast
ein Wiederschein tadelloser Eleganz der Wiener
Herrenmode. Wir sehen den Laden mit den Regalen
der Tuchvorräte und können Einblick nehmen in die
eingegliederten Probiersalons; die kleinen Treppen-
aufgänge führen zu den eigentlichen Ateliers. —
Über die farbige Wirkung des Ladeninnern kann man
sich ein Bild machen, wenn man sich die Materialien
vergegenwärtigt, die dort Verwendung gefunden
haben. Verwendet ist Eschen und Mahagoni, alle
Metallteile wie Kamingitter, Beleuchtungskörper,
Bilderrahmen, Schienen und Fassungen sind aus Alu-
minium gearbeitet, die Stühle sind mit Aluminium-
Geflecht versehen. Der Fries ist in echtem Gold auf
hellem Grund mit Wachsglanz angelegt. Das sind fein
abgestimmte Gegensätze, die im Rahmen der vor-
gesehenen Raumbenützung einen vorteilhaften Hinter-
grund gewähren. Wir beabsichtigen, demnächst
weitere moderne Läden zu veröffentlichen. d. r.
architekt anton huber—charlottenburg.
Empfangs-Zimmer.