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Beutinger, E.: Die Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0172
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INNEN - DEKORATION.
fälligeres, das mehr für dieselben einnimmt; hier ist
wohl etwas vom gemütsvolleren süddeutschen Wesen
in die Möbelform übergegangen, während das ge-
messene nach aussen kältere norddeutsche Volks-
wesen mit einer gewissen Steifheit bei Behrens ge-
rade in dem vorliegenden Speisezimmer zum Aus-
druck kommt. Bis zu einem gewissen Grade ist dies
allerdings erfreulich — für eine karaktervolle Kunst.
Einen solchen Ausdruck der Kunst eines Volkes
haben wir am besten verkörpert in Mackintosh und
B. Scott, den hervorragendsten Künstlern Englands
resp. Schottlands, die wieder ihre eigenen Wege
gehen. Das Schlafzimmer von Mackintosh macht in
seinen hellen Farben und denschlichten Kastenmöbeln
einen direkt beruhigenden Eindruck, wie ein Gegen-
mittel gegen unsere hastende, nervenzerüttende Zeit
und was Mackintosh von so vielen anderen modernen
Innenkünstlern so vorteilhaft abhebt: er bleibt ebenso
wie Riemerschmid seinen Grundformen treu, er sucht
keine Motive, er will auch nicht gesucht modern
erscheinen, er ist Mackintosh und immer neu.
Es ist dies eine um so höher anzuschlagende
Tatsache und sie beweist auch wie sicher Mackintosh
sich fühlt. Man verfolge einmal die Arbeiten so
mancher führender Künstler, die, weil sie nun ein-
mal oben sind, glauben — täglich bei jedem Gegen-
stand — etwas neues machen zu müssen, ob es
geht oder nicht, sie glauben das Publikum verlange
immer Neues von ihnen. Das ist gar nicht der Fall,
viel eher, sie sollen schaffen und in ihren Ideen sich
ausleben, kräftigen und zu einer Kunst vertiefen, die
echt ist, dann können sie auf alle Spielereien verzichten,
weil sie nicht mehr Neues machen müssen, sondern in
sich selbst »Neu« sind. e. p.eutinger—darmstadt.
D ÜCHERSCHAU. Die fünfunddreissig Möbelstile:
*~* Ägyptisch, Griechisch, Romanisch, Pompejanisch,
Byzantinisch, Gotisch, Maurisch, Indisch, Chinesisch,
Japanisch, Ital. Gotisch, Tudor, Ital. Renaissance, Span.
Renaissance, Deutsche Renaissance, Holl. Renaissance,
Franqois 1er, Henri IL, Louis XIII., Elisabethan, Jacobean,
William and Mary, Queen Anne, Louis XIV., Georgian,
Louis XV., Chippendale, Ince and Neyhew, Heppelwhite,
Louis XVI., Sheraton, R. and J. Adam, Empire, English New
Art, 1'Art Nouveau. Zusammengestellt von Timms & Webb.
(Herausgeber des Select Furniture.) Enthaltend auf 78
lithographierten Tafeln in gross Folio-Format ca. 1300
Einzelmöbel und Möbeldetails. Preis in Mappe Mk. 48.—.
Kunstgewerblicher Verlag »Union« G. m. b. H. Darmstadt.
— in chronologischer Folge führt das Werk die 35 Möbel-
stile auf je 1—4 Tafeln vom alten Ägyptisch bis zum
französischen und englischen »Stil modern« vor. Es bietet
ein aussergewöhnlich grosses Material von Vorlagen aller
Stile, reich genug, um sich in ausführlichster Weise in dem-
selben zu orientieren oder dasselbe praktisch verwenden
zu können. Dieses Werk ist infolgedessen dem Möbel-
Fabrikanten und -Zeichner der beste vorhandene Führer
durch alle Möbelstile, sowie ein unentbehrliches Nach-
schlagewerk zur Information über alte bis neueste Möbel-
kunst aller Stile und Zeiten. Unsere Innenraum-Künstler
werden trotz der jetzigen Bewegung des öfteren auf ein
derartiges Nachschlage-Werk zurückgreifen müssen, k. h.
h. c. EüGERS & CO.—HAMBURG-EILBECK. Abschluss-Tür nach Entwurf Ton Prof'. Bruno Schmitz
in Berlin für das deutsche Repräsentations-Haus auf der Welt-Ausstellung zu St. Louis IQ04.
INNEN - DEKORATION.
fälligeres, das mehr für dieselben einnimmt; hier ist
wohl etwas vom gemütsvolleren süddeutschen Wesen
in die Möbelform übergegangen, während das ge-
messene nach aussen kältere norddeutsche Volks-
wesen mit einer gewissen Steifheit bei Behrens ge-
rade in dem vorliegenden Speisezimmer zum Aus-
druck kommt. Bis zu einem gewissen Grade ist dies
allerdings erfreulich — für eine karaktervolle Kunst.
Einen solchen Ausdruck der Kunst eines Volkes
haben wir am besten verkörpert in Mackintosh und
B. Scott, den hervorragendsten Künstlern Englands
resp. Schottlands, die wieder ihre eigenen Wege
gehen. Das Schlafzimmer von Mackintosh macht in
seinen hellen Farben und denschlichten Kastenmöbeln
einen direkt beruhigenden Eindruck, wie ein Gegen-
mittel gegen unsere hastende, nervenzerüttende Zeit
und was Mackintosh von so vielen anderen modernen
Innenkünstlern so vorteilhaft abhebt: er bleibt ebenso
wie Riemerschmid seinen Grundformen treu, er sucht
keine Motive, er will auch nicht gesucht modern
erscheinen, er ist Mackintosh und immer neu.
Es ist dies eine um so höher anzuschlagende
Tatsache und sie beweist auch wie sicher Mackintosh
sich fühlt. Man verfolge einmal die Arbeiten so
mancher führender Künstler, die, weil sie nun ein-
mal oben sind, glauben — täglich bei jedem Gegen-
stand — etwas neues machen zu müssen, ob es
geht oder nicht, sie glauben das Publikum verlange
immer Neues von ihnen. Das ist gar nicht der Fall,
viel eher, sie sollen schaffen und in ihren Ideen sich
ausleben, kräftigen und zu einer Kunst vertiefen, die
echt ist, dann können sie auf alle Spielereien verzichten,
weil sie nicht mehr Neues machen müssen, sondern in
sich selbst »Neu« sind. e. p.eutinger—darmstadt.
D ÜCHERSCHAU. Die fünfunddreissig Möbelstile:
*~* Ägyptisch, Griechisch, Romanisch, Pompejanisch,
Byzantinisch, Gotisch, Maurisch, Indisch, Chinesisch,
Japanisch, Ital. Gotisch, Tudor, Ital. Renaissance, Span.
Renaissance, Deutsche Renaissance, Holl. Renaissance,
Franqois 1er, Henri IL, Louis XIII., Elisabethan, Jacobean,
William and Mary, Queen Anne, Louis XIV., Georgian,
Louis XV., Chippendale, Ince and Neyhew, Heppelwhite,
Louis XVI., Sheraton, R. and J. Adam, Empire, English New
Art, 1'Art Nouveau. Zusammengestellt von Timms & Webb.
(Herausgeber des Select Furniture.) Enthaltend auf 78
lithographierten Tafeln in gross Folio-Format ca. 1300
Einzelmöbel und Möbeldetails. Preis in Mappe Mk. 48.—.
Kunstgewerblicher Verlag »Union« G. m. b. H. Darmstadt.
— in chronologischer Folge führt das Werk die 35 Möbel-
stile auf je 1—4 Tafeln vom alten Ägyptisch bis zum
französischen und englischen »Stil modern« vor. Es bietet
ein aussergewöhnlich grosses Material von Vorlagen aller
Stile, reich genug, um sich in ausführlichster Weise in dem-
selben zu orientieren oder dasselbe praktisch verwenden
zu können. Dieses Werk ist infolgedessen dem Möbel-
Fabrikanten und -Zeichner der beste vorhandene Führer
durch alle Möbelstile, sowie ein unentbehrliches Nach-
schlagewerk zur Information über alte bis neueste Möbel-
kunst aller Stile und Zeiten. Unsere Innenraum-Künstler
werden trotz der jetzigen Bewegung des öfteren auf ein
derartiges Nachschlage-Werk zurückgreifen müssen, k. h.
h. c. EüGERS & CO.—HAMBURG-EILBECK. Abschluss-Tür nach Entwurf Ton Prof'. Bruno Schmitz
in Berlin für das deutsche Repräsentations-Haus auf der Welt-Ausstellung zu St. Louis IQ04.