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INNEN - DEKOR ATION.
MAX GUNTHER— DRESDEN A.
von Kastanien-Blüten, dunklen Rosen, einer matt-
gelben Dolde.
Wir konnten in unserer kleinen Skizze nur
ganz flüchtig jenes grosse Gebiet streifen, in das man
die Schalen, die Früchte des Meeres, hereinnehmen
sollte. Wir schliessen___
mit einem Rezept: der
Künstler gehe gegebenen
Falles stets ökonomisch
mit diesem Material um,
und er schaffe demselben,
er schaffe dem glatten
Glanz der edelsteinähn-
lichen Fläche eine warme,
matte Umgebung. Die
Umgebung macht alles.
So erzählte mir ein
Freund, in Holland und
anderen Landstrichen
habe er gesehen, wie
grosse Muscheln von der
Decke herabhängend den
Räumen der Fischer und
Seefahrer ein hübscher
Schmuck gewesen seien.
Ich möchte diesen Brauch
von einem Architekten
Weitere Teilansicht des obigen Zimmers.
Zim?ner mit Verwandhings-Möbeln. Lob.
wie Emanuel Seidl einmal im Innenraum aufgegriffen
sehen, und wäre es nur, damit die Muschel so be-
ständig daran erinnert, was sie uns sein könnte.*)
Der Möglichkeiten, sie zu verwenden, gibt es noch
mehr als wir hier skizzenhaft anzudeuten ver-
mochten. Kunst und
Technik vermögen jedes
Material zu adeln, es
kommt nur darauf an,
dass man ganz und gar
seiner Eigenschaften Herr
wird und es wiederum
nicht so verallgemeinert
wird, um, wie das bei
uns Deutschen beson-
ders beliebt ist, es zum
Mädchen für Alles zu
machen. Man prüfe vor-
sichtig, sei aber auch
nicht zu engherzig.
MOR1Z OTTO BARON LASSER.
*) Es sei daran erinnert,
dass Prof. Gabriel Seidl in der
Villa Franz Lenbachs und Prof.
Franz Stuck in seiner eigenen der
Muschel einen grossen Anteil
an der Dekoration zugewiesen
haben. Die Red.
INNEN - DEKOR ATION.
MAX GUNTHER— DRESDEN A.
von Kastanien-Blüten, dunklen Rosen, einer matt-
gelben Dolde.
Wir konnten in unserer kleinen Skizze nur
ganz flüchtig jenes grosse Gebiet streifen, in das man
die Schalen, die Früchte des Meeres, hereinnehmen
sollte. Wir schliessen___
mit einem Rezept: der
Künstler gehe gegebenen
Falles stets ökonomisch
mit diesem Material um,
und er schaffe demselben,
er schaffe dem glatten
Glanz der edelsteinähn-
lichen Fläche eine warme,
matte Umgebung. Die
Umgebung macht alles.
So erzählte mir ein
Freund, in Holland und
anderen Landstrichen
habe er gesehen, wie
grosse Muscheln von der
Decke herabhängend den
Räumen der Fischer und
Seefahrer ein hübscher
Schmuck gewesen seien.
Ich möchte diesen Brauch
von einem Architekten
Weitere Teilansicht des obigen Zimmers.
Zim?ner mit Verwandhings-Möbeln. Lob.
wie Emanuel Seidl einmal im Innenraum aufgegriffen
sehen, und wäre es nur, damit die Muschel so be-
ständig daran erinnert, was sie uns sein könnte.*)
Der Möglichkeiten, sie zu verwenden, gibt es noch
mehr als wir hier skizzenhaft anzudeuten ver-
mochten. Kunst und
Technik vermögen jedes
Material zu adeln, es
kommt nur darauf an,
dass man ganz und gar
seiner Eigenschaften Herr
wird und es wiederum
nicht so verallgemeinert
wird, um, wie das bei
uns Deutschen beson-
ders beliebt ist, es zum
Mädchen für Alles zu
machen. Man prüfe vor-
sichtig, sei aber auch
nicht zu engherzig.
MOR1Z OTTO BARON LASSER.
*) Es sei daran erinnert,
dass Prof. Gabriel Seidl in der
Villa Franz Lenbachs und Prof.
Franz Stuck in seiner eigenen der
Muschel einen grossen Anteil
an der Dekoration zugewiesen
haben. Die Red.