Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 15.1904

DOI Artikel:
Schulze, Otto: Die II. Ausstellung der Darmstädter Künstler-Kolonie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0231

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22Ö

INNEN-DEKOR A TION.

ATELIER
ENGELBERT KAYSER-KÖLN A. RH.

Marmelade-Gefäss. Becher und
^ Kanne aus Kayserzinn.

Schreibtischgerät aus Kayserzinn.

die Werke der bildenden
Kunst untergebracht sind,
die Restauration, be-
stehend aus fünf Rund-
tempeln und Orchester,
nach Entwürfen von Prof.
Olbrich, in dessen Hän-
den wieder die künst-
lerische Oberleitung lag,
und ferner die Dreihäuser-
Gruppe, welche für uns
den wichtigsten Teil der
Ausstellung birgt, die

fertig eingerichteten
Wohnräume. Hier haben
Olbrich, Cissarz und Hau-
stein nebeneinander ge-
wirkt, und es ist ganz be-
sonders lehrreich zu stu-
dieren, wie diese letzten
beiden Kräfte, deren

Krümel-Schaufeln aus Kayserzinn.

Welt-Ausstellung St. Louis igc>4.

schöpferische Tätigkeit sich sonst fast gar nicht oder
doch nur in geringerem Maße mit dem Entwerfen
von Möbeln und Raum-Dekorationen befasste, hier
mit dem erfahrenen Architekten, einem Künstler
von grösster Fruchtbarkeit auf diesem Gebiete, in
Wettbewerb treten. Es wäre voreilig, hier gleich
nach Eröffnung dieser in letzter Stunde fertig ge-
wordenen Abteilung ein abschliessendes Urteil ab-

Tafelgerät aus Kayserzinn.

geben zu wollen, denn
alle Leistungen sind doch
immerhin derart, dass sie
gerade in Rücksicht auf
die sonstige Stellung der
Beteiligten zur modernen
Innenraum - Kunst als
etwas Aussergewöhn-
liches bezeichnet werden
müssen. Es prallen hier
auch Gegensätze ideeller
Natur aus den Lebens-
anschauungen heraus auf-
einander, die nirgends
fühlbarer zum Ausdruck
kommen könnten als ge-
rade im Heim, der Hülle,
der zeitweisen Einkapse-
lung des Menschen. Da-
her also auch hier vor-
sichtig im Urteil solange,
bis uns die beiden Dekorationskünstler Cissarz und
Haustein weitere Proben — sagen wir speziell nach
der Seite des Möbels — geboten haben. Denn in
der Bildung des Raumes waren sie durch Wand
und Decke, Tür und Fenster von der Vorarbeit des
Architekten abhängig, die auch die Schmuckmittel
für Wand und Decke fühlbar beeinflusst hat. Doch
eins müssen wir schon heute rühmend hervorheben:
 
Annotationen