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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

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Ritter, Heinrich: Die Neuschöpfung der Seco-Technik
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0076

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INN EN-DEKORATION

HEND1RK SENDKER —FRECKENHORST/WESTF. AUS DEM ARBE1TSRAUM DES KÜNSTLERS

langt, so steht ihnen eine nach Klängen und Abtö-
nungen unbegrenzte Farbenskala zur Verfügung.
Leuchtende und zarte Töne, auch alle möglichen
Bindungs- und Kontrastwirkungen können hier erzielt
werden. Dazu kommt, daß die Masse im fertigen Zu-
stand eine eigenartige Weichheit der Oberfläche zeigt,
die von großem künstlerischem Reiz ist.

Auch volkswirtschaftlich betrachtet zeigt die Seco-
Technik Seiten, die Aufmerksamkeit verdienen. Sie
gibt nicht nur der Möbelherstellung und dem Be-
schaffungs-Bedarf neue Antriebe; sie bildet auch
einen vollwertigen Ersatz für viele teure Edelhölzer
des Auslandes, die bisher verarbeitet wurden. Da sie
als Blindholz nur deutsche Hölzer verwendet, kann
von ihr mit Fug eine Belebung des inländischen
Marktes erwartet werden. Dazu kommt noch, daß
die anzutragende Masse durchgehends aus inländi-
schen Rohstoffen hergestellt wird. Das sind Um-
stände, die in einer Zeit wie der heutigen neben allen
ästhetischen Erwägungen stark ins Gewicht fallen.

Besser als theoretische Ausführungen werden die
Fälle praktischer Anwendung, wie die Abbildungen
sie vorführen, die Möglichkeiten der Seco-Technik

ins Licht setzen. Eigene Wohnräume des Architekten
sowie eine Anzahl von Einzel- (Vorraum-) Möbeln lie-
fern die Anhaltspunkte. In dem Schlaf- und Wohn-
raum des Künstlers (Abb. S. 62) herrschen als Haupt-
farben Schwarzbraun und Elfenbein in ihrem schönen,
edlen Zusammenklang. Der Elfenbeinton hat im
Gesamtraum die Führung. Zu ihm stehen die Farben
der Vasen und Keramiken, der Blumen und Pflanzen,
der Bücher und Zeitschriften in feiner koloristischer
Beziehung; man weiß, mit welcher wunderbaren und
zarten Kraft der Elfenbeinton alle in seine Reich-
weite fallenden Farben verbindet und ordnet. Die
zweite Abbildung desselben Raumes (S. 63) zeigt das
vorher geöffnete Schrankfach geschlossen, rechts die
aus durchsichtigem Material bestehende Schreib-
platte, die in ihrem Innern Leuchtkörper hat und bei
Nichtbenutzung die übrige Raumbeleuchtung unter-
stützen kann. Künstlerlaune! Auch im Atelier- und
Büro-Raum (Abb. S. 64/65) hat der Farbenklang
Schwarzbraun mit Elfenbein, zu graugrünem Fuß-
boden, die Führung. Der Wand entlang zieht sich ein
großer Schrank mit Glas-Schiebetüren zur Ablage
von Zeichnungen, Photos usw. Der große Arbeits-
 
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