Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0257
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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Von der Kunst des Schlafens
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INNEN-DEKORATION
245
Daß ein gutes Gewissen ein Paradiesbett ersetzen keine unerträglichen Bilder, dichtet keine schlechten
könne, ist statistisch noch nicht nachgewiesen, Verse, singt keine störenden Lieder und läßt Marmor
ebensowenig allerdings auch, daß ein Paradiesbett und Ton zufrieden,
ein gutes Gewissen ersetzen könne.
* Wenn Schlafen wirklich eine Kunst ist, dann sollte
Von guten Schlafmitteln kann ich empfehlen: man Umschau nach Professoren der Schlafkunst
Einen Marsch von 30 Kilometern, einen ungetrübten halten. Unter unseren Rednern und Dichtern dürfte
Bankkredit und die Tragödie der französischen Klas- man sicher geeignete Männer finden,
siker des 18. Jahrhunderts. *
* Im Orient gelten Schlafende als Heilige. Wer
Unter den anerkannten schönen Künsten hat schläft, sündigt nicht, sagt die Volksweisheit. Viele
schon mancher die Kunst zu schlafen vermißt. Wie sagen auch: Gott habe den Schlaf geadelt, denn er
verdienstvoll ist aber gerade sie: wenn auch im ver- räumte ihm mehr als ein Viertel unserer Lebenszeit
neinenden Sinne. Wer seine Zeit verschläft, malt als unbestrittenes Königreich ein. oraf Hardenberg
ahorn, hellgraue tapete, graugrüner veloursbelag, polster hellgrau mit grün
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Daß ein gutes Gewissen ein Paradiesbett ersetzen keine unerträglichen Bilder, dichtet keine schlechten
könne, ist statistisch noch nicht nachgewiesen, Verse, singt keine störenden Lieder und läßt Marmor
ebensowenig allerdings auch, daß ein Paradiesbett und Ton zufrieden,
ein gutes Gewissen ersetzen könne.
* Wenn Schlafen wirklich eine Kunst ist, dann sollte
Von guten Schlafmitteln kann ich empfehlen: man Umschau nach Professoren der Schlafkunst
Einen Marsch von 30 Kilometern, einen ungetrübten halten. Unter unseren Rednern und Dichtern dürfte
Bankkredit und die Tragödie der französischen Klas- man sicher geeignete Männer finden,
siker des 18. Jahrhunderts. *
* Im Orient gelten Schlafende als Heilige. Wer
Unter den anerkannten schönen Künsten hat schläft, sündigt nicht, sagt die Volksweisheit. Viele
schon mancher die Kunst zu schlafen vermißt. Wie sagen auch: Gott habe den Schlaf geadelt, denn er
verdienstvoll ist aber gerade sie: wenn auch im ver- räumte ihm mehr als ein Viertel unserer Lebenszeit
neinenden Sinne. Wer seine Zeit verschläft, malt als unbestrittenes Königreich ein. oraf Hardenberg
ahorn, hellgraue tapete, graugrüner veloursbelag, polster hellgrau mit grün