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Urban, Gisela: Der moderne Gartenplatz
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0272
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INNEN-DE KORATI ON
gartenplatz als weg-abschluss gartenarchitekt alb. esch —wien
nähen und sticheln die Frauen, und die Männer fin-
den es behaglich und erquickend, im herangescho-
benen, bequemen Gartenstuhl oder auf einem noch
bequemeren Strecksessel die Zeitung oder ein Buch
zu lesen. Besuch kommt, er wird in der Laube emp-
fangen und bewirtet. Gern wird dort eine Bridge-
schlacht unternommen oder sonst einem zeitvertrei-
benden Spiel gehuldigt. Kurzum, die Familie lebt im
Garten, und die Funktionen der Laube, die den Genuß
von Luft und Sonne vermittelt und dennoch vor den
sengenden Strahlen schützt, werden dem Rhythmus
des Familienlebens angepaßt.
Aber auch freie Gartenplätze werden gern ange-
legt. Oft ladet der Platz unter den Schirmwipfeln
hoher Bäume oder vor malerisch gepflanzten Hecken
und Sträuchern zu entspannendem Verweilen ein.
Oder eine Bank ist so gestellt, daß die Blicke entzückt
über Blumenrabatten schweifen, die vom Frühling
bis in den Spätherbst in voller Blüte prangen, über
Polsterstauden, die am Wegesrand oder rings um ein
Planschbecken üppig wuchern. Wie schön ein Sitz-
platz, von Rosenstöcken flankiert, deren duftender
Atem die Luft erfüllt, oder ein Lager auf weichem
Wiesenteppich, von Nadelbäumen umhegt, von
blühendem Strauchwerk umstanden. Wichtig ist es,
den Garten so anzuordnen, daß vom Sitzplatz aus an-
mutige Gruppierungen des sinnvoll gedeihenden
Pflanzenlebens in Erscheinung treten. Und praktisch
ist es, den Gartenplatz ganz nahe ans Haus zu rücken,
wodurch der Freiluftwohnraum noch besser genutzt
werden kann. Ist es nicht herrlich, vom Morgen be-
grüßt zu werden, wenn die Sonne auf den Gartenplatz
mit dem appetitlich gedeckten Frühstückstisch lacht?
Wie prächtig schmecken Mahlzeiten im Freien, und
wie erquickend ist es, nach des Tages Unrast vom
Gartenplatz aus sich in das von Mondschein und
Sternen erhellte Antlitz der ruhevollen und ihre
Segenskräfte verströmenden Natur zu versenken.
Gartenplatz oder Laube - stets muß ihre Anlage
organisch dem Gelände entwachsen. Wenn der
Gartenarchitekt, von dem die Durchdringung des
grünen Bezirks mit den Elementen der Ordnung und
Schönheit erwartet wird, seinen Beruf liebt und be-
herrscht, wird er aus dem Garten alle Möglichkeiten
herausholen, die Freude, Wohlbehagen und gesundes
Leben schaffen, und nicht zuletzt Plätze und Lauben
harmonisch in das Gesamtbild der Pflanzungen und
Gartenwege einfügen. — Gisela urban
INNEN-DE KORATI ON
gartenplatz als weg-abschluss gartenarchitekt alb. esch —wien
nähen und sticheln die Frauen, und die Männer fin-
den es behaglich und erquickend, im herangescho-
benen, bequemen Gartenstuhl oder auf einem noch
bequemeren Strecksessel die Zeitung oder ein Buch
zu lesen. Besuch kommt, er wird in der Laube emp-
fangen und bewirtet. Gern wird dort eine Bridge-
schlacht unternommen oder sonst einem zeitvertrei-
benden Spiel gehuldigt. Kurzum, die Familie lebt im
Garten, und die Funktionen der Laube, die den Genuß
von Luft und Sonne vermittelt und dennoch vor den
sengenden Strahlen schützt, werden dem Rhythmus
des Familienlebens angepaßt.
Aber auch freie Gartenplätze werden gern ange-
legt. Oft ladet der Platz unter den Schirmwipfeln
hoher Bäume oder vor malerisch gepflanzten Hecken
und Sträuchern zu entspannendem Verweilen ein.
Oder eine Bank ist so gestellt, daß die Blicke entzückt
über Blumenrabatten schweifen, die vom Frühling
bis in den Spätherbst in voller Blüte prangen, über
Polsterstauden, die am Wegesrand oder rings um ein
Planschbecken üppig wuchern. Wie schön ein Sitz-
platz, von Rosenstöcken flankiert, deren duftender
Atem die Luft erfüllt, oder ein Lager auf weichem
Wiesenteppich, von Nadelbäumen umhegt, von
blühendem Strauchwerk umstanden. Wichtig ist es,
den Garten so anzuordnen, daß vom Sitzplatz aus an-
mutige Gruppierungen des sinnvoll gedeihenden
Pflanzenlebens in Erscheinung treten. Und praktisch
ist es, den Gartenplatz ganz nahe ans Haus zu rücken,
wodurch der Freiluftwohnraum noch besser genutzt
werden kann. Ist es nicht herrlich, vom Morgen be-
grüßt zu werden, wenn die Sonne auf den Gartenplatz
mit dem appetitlich gedeckten Frühstückstisch lacht?
Wie prächtig schmecken Mahlzeiten im Freien, und
wie erquickend ist es, nach des Tages Unrast vom
Gartenplatz aus sich in das von Mondschein und
Sternen erhellte Antlitz der ruhevollen und ihre
Segenskräfte verströmenden Natur zu versenken.
Gartenplatz oder Laube - stets muß ihre Anlage
organisch dem Gelände entwachsen. Wenn der
Gartenarchitekt, von dem die Durchdringung des
grünen Bezirks mit den Elementen der Ordnung und
Schönheit erwartet wird, seinen Beruf liebt und be-
herrscht, wird er aus dem Garten alle Möglichkeiten
herausholen, die Freude, Wohlbehagen und gesundes
Leben schaffen, und nicht zuletzt Plätze und Lauben
harmonisch in das Gesamtbild der Pflanzungen und
Gartenwege einfügen. — Gisela urban