Formalin als Härtungsmittel in Gelatine-Emulsion u. s. w. ßj
raubende ist als bei der anderen Methode. Es liegt demnach
durchaus keine Veranlassung vor, der Kochmethode in der
Fabrikation den Vorzug zu geben, wie dies von manchen
Seiten mit besonderer Vorhebe geschieht. Und dass diese
Anschauung eine berechtigte ist, dafür spricht am deutlichsten
der Umstand, dass wohl die Mehrheit unserer Trockenplatten-
fabrikanten ihre Platten nach der Ammoniakmethode herstellt,
und dass gerade diese Art von Platten in Photographenkreisen
den grössten Anklang findet.
Formalin als Härtungsmittel in Gelatine-Emulsion und
die Herstellung von GelatoYdfilms.
Von Otto Bohrer, Emulsionär, in Dresden.
Es wurde schon öfter auf die Vortheile des Formalins als
Härtungsmittel bei Gelatine-Emulsion aufmerksam gemacht,
und da ich mich mit dessen Verarbeitung lange und aus-
führlich beschäftigt habe, so will ich in Nachstehendem an-
geben, wie man dasselbe am besten verwendet und welche
Vor- und Nachtheile daraus auf die Haltbarkeit und den
Charakter der Emulsion entstehen.
Bei Brom- wie Chlorsilber-Gelatinepapieren einen Zusatz
von Formalin zur Emulsion zu machen, davon ist eigentlich
ganz abzurathen, da derselbe, abgesehen von der geringen
Härtung der Gelatine-schicht, nur nachtheilig wirkt, trotz-
dem er nur äusserst schwach angewendet werden kann,
denn mehr als etwa 3 bis 4 ccm von einer zehnprocentigen
Formalinlösung pro Liter Emulsion zu verwenden, ist höchst
riscant und stellt die Brauchbarkeit des Papieres dann sehr
in Frage.
Allerdings wird von Manchem das mit Formalin gehärtete
Papier wegen seiner Unverletzlichkeit vorgezogen, aber wenn
man Papierproben von ein und derselben Emulsion mit und
ohne Formalinzusatz macht und dieselben unter gleichen
Verhältnissen copirt und weiter verarbeitet, so sieht man erst
den grossen Unterschied zwischen beiden, denn Papier ohne
Formahnzusatz wird bedeutend schneller und kräftiger copiren,
rascher tonen und dessen Weissen viel besser sein gegen das
mit Formalin gehärtete.
Schliesslich ist Ersteres, bei richtiger Verpackung, monate-
lang haltbar, ohne gelb zu werden, während Letzteres nach
kurzer Zeit schon verdirbt, schlechte monotone Copien gibt
und sehr langsam oder gar nicht mehr tont, weshalb auch
raubende ist als bei der anderen Methode. Es liegt demnach
durchaus keine Veranlassung vor, der Kochmethode in der
Fabrikation den Vorzug zu geben, wie dies von manchen
Seiten mit besonderer Vorhebe geschieht. Und dass diese
Anschauung eine berechtigte ist, dafür spricht am deutlichsten
der Umstand, dass wohl die Mehrheit unserer Trockenplatten-
fabrikanten ihre Platten nach der Ammoniakmethode herstellt,
und dass gerade diese Art von Platten in Photographenkreisen
den grössten Anklang findet.
Formalin als Härtungsmittel in Gelatine-Emulsion und
die Herstellung von GelatoYdfilms.
Von Otto Bohrer, Emulsionär, in Dresden.
Es wurde schon öfter auf die Vortheile des Formalins als
Härtungsmittel bei Gelatine-Emulsion aufmerksam gemacht,
und da ich mich mit dessen Verarbeitung lange und aus-
führlich beschäftigt habe, so will ich in Nachstehendem an-
geben, wie man dasselbe am besten verwendet und welche
Vor- und Nachtheile daraus auf die Haltbarkeit und den
Charakter der Emulsion entstehen.
Bei Brom- wie Chlorsilber-Gelatinepapieren einen Zusatz
von Formalin zur Emulsion zu machen, davon ist eigentlich
ganz abzurathen, da derselbe, abgesehen von der geringen
Härtung der Gelatine-schicht, nur nachtheilig wirkt, trotz-
dem er nur äusserst schwach angewendet werden kann,
denn mehr als etwa 3 bis 4 ccm von einer zehnprocentigen
Formalinlösung pro Liter Emulsion zu verwenden, ist höchst
riscant und stellt die Brauchbarkeit des Papieres dann sehr
in Frage.
Allerdings wird von Manchem das mit Formalin gehärtete
Papier wegen seiner Unverletzlichkeit vorgezogen, aber wenn
man Papierproben von ein und derselben Emulsion mit und
ohne Formalinzusatz macht und dieselben unter gleichen
Verhältnissen copirt und weiter verarbeitet, so sieht man erst
den grossen Unterschied zwischen beiden, denn Papier ohne
Formahnzusatz wird bedeutend schneller und kräftiger copiren,
rascher tonen und dessen Weissen viel besser sein gegen das
mit Formalin gehärtete.
Schliesslich ist Ersteres, bei richtiger Verpackung, monate-
lang haltbar, ohne gelb zu werden, während Letzteres nach
kurzer Zeit schon verdirbt, schlechte monotone Copien gibt
und sehr langsam oder gar nicht mehr tont, weshalb auch