Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 12.1898

DOI issue:
Original-Beiträge
DOI article:
Belitski, Ludwig: Ueber das Ammoniak-Goldrhodanür
DOI article:
Gaedicke, Johannes: Einfluss höherer Temperaturen auf das latente Bild
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51767#0134

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
122 Einfluss höherer Temperaturen auf das latente Bild.
Man nimmt:
f I g braunes, trockenes Goldclilorid in
| 90 ,, dest. Wasser gelöst;
g f 2 g reines Rhodanammonium in
: 90 ,, dest. Wasser in einer Porzellancasserolle
[ von etwa 300 g Inhalt gelöst.
Nach Auflösung beider Salze schüttet man A in B und
rührt schnell durch einander. Nun wird das Gemisch mit
dem gelbbraunen Goldrhodanid über einer Spirituslampe
erwärmt und dabei umgerührt. Bei 50 Grad C. ist eine durch-
sichtige rothe Flüssigkeit entstanden, und bei 75 Grad ist sie
farblos geworden. Man erhitzt noch bis zum Kochen und
lässt in der Casserolle erkalten. Nach dem Erkalten wird
filtrirt und das Filtrat durch Nachspülen mit Wasser auf
200 g gebracht. Es ist beim Erkalten gelb geworden,
wahrscheinlich durch erneute Bildung von etwas Goldrhodanid,
was aber nichts schadet. Diese Lösung bewahrt man im
Dunkeln auf; sie hält sich viele Wochen unverändert.
Will man Chlorgoldkalium oder Chlorgoldnatrium ver-
wenden, so nimmt man je nach dem Goldgehalt bis
2 g für dieses Recept.
Zum Gebrauch verdünnt man diese Vorraths-Goldlösung
mit 12 bis 15 mal so viel Wasser, und wenn sie beim Gebrauch
nicht mehr so recht wirken will, verstärkt man sie durch
Zusatz von etwas concentrirter Vorrathslösung.
Es ist besser die gebrauchte Goldlösung in einer grossen
Flasche, um den zurückgebliebenen Goldgehalt wieder zu
gewinnen, mit Zinkstaub zu schütteln, als die alte Lösung
wieder zu verwenden.
Dieses Tonbad erzeugt sehr reiche Töne vom Braun bis
zum Blau und niemals Doppeltöne. Soweit bis jetzt die Er-
fahrung reicht, ist der Ton haltbar. Der empfohlene Zusatz
von Chlorstrontium oder anderen Chlorverbindungen hat nach
meiner Erfahrung nichts gebessert, wenigstens nicht bei
Celloidinbildern; möglich, dass er bei Verwendung anderer
Papiere das Resultat günstig beeinflusst.

Einfluss höherer Temperaturen auf das latente Bild.
Von J, Gaedicke in Berlin.
Nach Abney gibt eine im Dunkeln auf 90 Grad C. erhitzte
Trockenplatte im Entwickler eine gleichmässige Schwärzung.
Das scheint die ' Anschauung zu bestätigen, dass höhere
 
Annotationen