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Ueber das Ammonium - Goldrhodanür.
lieber das Ammonium-Goldrhodanür.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Bekanntlich werden die Rhodangold-Verbindungen schon
seit vielen Jahren zum Tonen von Silberdrucken, besonders
auf Celloidinpapier, verwendet; aber abgesehen von den sehr
vielen verschiedenen Vorschriften zu solchen Tonungsbädern
finden wir entweder gar keine oder doch nur ungenügende
theoretische Aufklärung über die richtige und beste Her-
stellung dieser Bäder.
Da mich die bis jetzt bekannt gegebenen Vorschriften
für solche Tonungsbäder jedoch gar nicht befriedigten und
ich auch in chemischen Werken, sogar in einer Monographie
über die Cyanverbindungen, das Gewünschte nicht fand, weil
diese Werke über die Verbindungen des Goldes mit Rhodan
entweder nur wenige Zeilen oder nichts enthalten, so sah ich
mich genöthigt, selbst Untersuchungen anzustellen. Diese
Versuche bringen uns eine grössere Klarheit über die be-
treffenden Verbindungen, ohne aber erschöpfend zu sein,
welch Letzteres ich den Chemikern von Fach überlassen muss.
Wenn ich es also unternehme, über die für uns wichtigste
Rhodangold-Verbindung, das Ammonium-Goldrhodanür, zu
schreiben, so geschieht dies in dem Bewusstsein, ein zeit-
gemässes, praktisches und zugleich interessantes Thema zu
behandeln und klarere Erkenntniss darüber zu verbreiten.
Zum besseren Verständniss des Folgenden betrachten
wir erst kurz die längst bekannte Tonung von Albumin-
bildern mit einer Mischung von Goldchlorid und verschiedenen
alkalisch reagirenden Salzen, wie phosphorsaurem, borsaurem,
essigsaurem, kohlensaurem Natron u. s. w. Die ursprüngliche
gelbe Lösung des Goldchlorides wird durch diese Salze farb-
los, und zwar schneller im Lichte als im Dunkeln. Es werden
dabei dem Goldchlorid zwei Drittel seines Chlors entzogen
und Goldchlorür gebildet.
Wenn Goldchlorid, AuCl.i} das ist i Atom Gold mit
3 Atomen Chlor verbunden, mit Silber zusammen kommt,
so sind, da i Atom Silber nur i Atom Chlor braucht, um
Chlorsilber zu bilden, natürlich 3 Atome Silber nöthig, um
das eine Atom Gold auszuscheiden.
Goldchlorid Silber Gold Chlorsilber
AitCl^ -j- 3 Ag — Au -j- 3 AgCl.
Das Atomgewicht des Goldes ist 197 und das des Silbers 108.
Bei obigem Vorgänge werden also 3x108 = 324 Gewichts-
theile Silber durch nur 197 Gewichtstheile Gold ersetzt.
Ueber das Ammonium - Goldrhodanür.
lieber das Ammonium-Goldrhodanür.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Bekanntlich werden die Rhodangold-Verbindungen schon
seit vielen Jahren zum Tonen von Silberdrucken, besonders
auf Celloidinpapier, verwendet; aber abgesehen von den sehr
vielen verschiedenen Vorschriften zu solchen Tonungsbädern
finden wir entweder gar keine oder doch nur ungenügende
theoretische Aufklärung über die richtige und beste Her-
stellung dieser Bäder.
Da mich die bis jetzt bekannt gegebenen Vorschriften
für solche Tonungsbäder jedoch gar nicht befriedigten und
ich auch in chemischen Werken, sogar in einer Monographie
über die Cyanverbindungen, das Gewünschte nicht fand, weil
diese Werke über die Verbindungen des Goldes mit Rhodan
entweder nur wenige Zeilen oder nichts enthalten, so sah ich
mich genöthigt, selbst Untersuchungen anzustellen. Diese
Versuche bringen uns eine grössere Klarheit über die be-
treffenden Verbindungen, ohne aber erschöpfend zu sein,
welch Letzteres ich den Chemikern von Fach überlassen muss.
Wenn ich es also unternehme, über die für uns wichtigste
Rhodangold-Verbindung, das Ammonium-Goldrhodanür, zu
schreiben, so geschieht dies in dem Bewusstsein, ein zeit-
gemässes, praktisches und zugleich interessantes Thema zu
behandeln und klarere Erkenntniss darüber zu verbreiten.
Zum besseren Verständniss des Folgenden betrachten
wir erst kurz die längst bekannte Tonung von Albumin-
bildern mit einer Mischung von Goldchlorid und verschiedenen
alkalisch reagirenden Salzen, wie phosphorsaurem, borsaurem,
essigsaurem, kohlensaurem Natron u. s. w. Die ursprüngliche
gelbe Lösung des Goldchlorides wird durch diese Salze farb-
los, und zwar schneller im Lichte als im Dunkeln. Es werden
dabei dem Goldchlorid zwei Drittel seines Chlors entzogen
und Goldchlorür gebildet.
Wenn Goldchlorid, AuCl.i} das ist i Atom Gold mit
3 Atomen Chlor verbunden, mit Silber zusammen kommt,
so sind, da i Atom Silber nur i Atom Chlor braucht, um
Chlorsilber zu bilden, natürlich 3 Atome Silber nöthig, um
das eine Atom Gold auszuscheiden.
Goldchlorid Silber Gold Chlorsilber
AitCl^ -j- 3 Ag — Au -j- 3 AgCl.
Das Atomgewicht des Goldes ist 197 und das des Silbers 108.
Bei obigem Vorgänge werden also 3x108 = 324 Gewichts-
theile Silber durch nur 197 Gewichtstheile Gold ersetzt.