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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 12.1898

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Lumière, Auguste: Anwendung der Photographie zur Bestimmung der Brechungs-Exponenten
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Hübl, Arthur von: Absorptionsband und Farbe der Pigmente
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https://doi.org/10.11588/diglit.51767#0068

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Absorptionsband und Farbe der Pigmente.

sind, wird ein mit derselben Flüssigkeit getränktes Stück
Sammet oder Tuch darüber gelegt. Unter diesen Umständen
verschwindet der erste Lichthof, und die Platte zeigt nach,
geschehener Entwicklung den der totalen Reflexion an der
Trennungsfläche der beiden Medien (Glas und Flüssigkeit)
entsprechenden Kreis mit grosser Deutlichkeit.
Wenn man mit zz den Brechungs-Exponenten des die
benutzte Platte bildenden Glases, mit e. die Dicke der Platte,
mit R den Radius der Corona, mit x den Brechungs-Ex-
ponenten der untersuchten Flüssigkeit bezeichnet, so ist
R n
V4t?'2 +
Wir haben diese Formel auf verschiedene Flüssigkeiten
angewendet; wir geben nachstehend die betreffenden Resultate
für Wasser und Glycerin für gelbes Licht.

Glycerin Wasser
Brechungs-Exponent des Glases 1,527 1,527
Dicke der Glasplatte .... 5,952 mm 5>923 111111
Radius des Lichtringes . . .43,50 ,, 21,25 ,,
Brechungs-Exponent der Flüssig-
keit 1,4732 1,334

Für die Fälle, in denen es sich um grosse Brechungs-
Exponenten handelt, empfiehlt es sich, ein schweres Flintglas
von passend ausgewählter Dicke zu benutzen. In den „Conipt.
rend.“ (a. a. O.) sind Bilder dieser Phänomene beigegeben.
Anmerkung. Um die Unannehmlichkeiten zu vermeiden,
welche aus der Verschiedenheit der Brechungs-Exponenten
verschiedener Glasplatten entstehen können, ist es von Vor-
theil, die Bestimmung des Brechungs-Exponenten der Glas-
unterlage und der Flüssigkeit, welche man untersuchen will,
auf ein und derselben Platte vorzunehmen. Zu diesem Zweck
erzeugt man nach und nach zwei Lichthöfe auf derselben
Glasplatte, indem man die oben angedeuteten Vorsichtsmass-
regeln beachtet.

Absorptionsband und Farbe der Pigmente.
Von A. Freiherrn von Hü bl in Wien.
Bei jeder Farbenempfindung unterscheidet man zwei
Variable; den Farbenton und die Reinheit. Die Verunreinigung
der Farbe wird durch eine gleichzeitige Schwarz-Weiss- oder
Grauempfindung veranlasst, und alle Uebergänge von den
reinen zu den unreinen Farben bezeichnet man als „Nuancen“.
Speciell bei Pigmenten ist es sprachgebräuchlich, nur die
 
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