Neue Untersuchungen über das Lippmann’sche Farbenverfahren. jyp
frequente Unterbrechungen vorzieht, weil dieselben plötz-
licher und gründlicher sind, daher stärkere Induction und
energischere Strahlenwirkung erzeugen, was man durch ent-
sprechende Stellung des Hammers an der Contactschraube
am Unterbrecher U des Inductors I regeln kann.
Eine vortheilhafte Verwendung werden die Röntgen-
strahlen auch bei der Controle eines eingerichteten Knochen-
bruches finden, denn man schadet mit der Durchleuchtung
dem Verletzten nicht und erspart ihm unter Umständen viel
Schmerzen und Zeit im Heilverfahren, und indem man ihn
dadurch vor einer deformen Heilung bewahrt, ist er es damit
auch vor einem dauernden Schaden.
Neue Untersuchungen über das Lippmann’sche
Farben verfahren.
. Von Dr. R. Neuhauss in Berlin.
In den Jahren 1894 und 1895 beschäftigte sich Verfasser
eingehend mit dem Lipp mann’sehen Farbenverfahren und
veröffentlichte seine Untersuchungen in der „Photographischen
Rundschau“ (1894: Heft 10, II, 12; 1895: Heft 12; vergl.
auch Eder’s Jahrbuch für 1896, S. 186 und für 1897, S. 20).
Im Frühjahr 1897 nahm Verfasser die Versuche wieder auf
und beschäftigte sich den ganzen Sommer hindurch dergestalt
mit ihnen, dass sechs Monate lang buchstäblich kein Tag
verging, an dem nicht mehrere Stunden angestrengtester
Arbeit diesen Untersuchungen gewidmet waren. Die Resultate
sind in fünf Aufsätzen veröffentlicht, welche in der „Photo-
graphischen Rundschau“ erschienen (1897: Heft 11 und 12;
1898: Heft 1, 2 und 3). Wir müssen uns hier darauf be-
schränken, den Inhalt dieser Aufsätze kurz zusammenzufassen.
In erster Linie kam es darauf an, die Schlieren zu
vermeiden, welche zu den schlimmsten Feinden des nach
Lippmann’schem Verfahren arbeitenden Photographen ge-
hören. Eiweissplatten zeigen weit geringere Neigung zur
Schlierenbildung, wie Gelatine-Emulsionsplatten. Bei letzteren
können Schlieren dadurch hervorgerufen werden, dass man
beim Plattengiessen die von der Platte ablaufende Emulsion
wieder in der Giessflasche auffängt und dadurch eine Mischung
von ungleichmässiger Temperatur erhält. Fernerhin entstehen
Schlieren, wenn man beim Plattenputzen nicht mit nöthiger
Sorgfalt verfährt. Die zu reinigenden Platten müssen (nach
Entfernung der etwa anhaftenden Bildschicht) unbedingt zwölf
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frequente Unterbrechungen vorzieht, weil dieselben plötz-
licher und gründlicher sind, daher stärkere Induction und
energischere Strahlenwirkung erzeugen, was man durch ent-
sprechende Stellung des Hammers an der Contactschraube
am Unterbrecher U des Inductors I regeln kann.
Eine vortheilhafte Verwendung werden die Röntgen-
strahlen auch bei der Controle eines eingerichteten Knochen-
bruches finden, denn man schadet mit der Durchleuchtung
dem Verletzten nicht und erspart ihm unter Umständen viel
Schmerzen und Zeit im Heilverfahren, und indem man ihn
dadurch vor einer deformen Heilung bewahrt, ist er es damit
auch vor einem dauernden Schaden.
Neue Untersuchungen über das Lippmann’sche
Farben verfahren.
. Von Dr. R. Neuhauss in Berlin.
In den Jahren 1894 und 1895 beschäftigte sich Verfasser
eingehend mit dem Lipp mann’sehen Farbenverfahren und
veröffentlichte seine Untersuchungen in der „Photographischen
Rundschau“ (1894: Heft 10, II, 12; 1895: Heft 12; vergl.
auch Eder’s Jahrbuch für 1896, S. 186 und für 1897, S. 20).
Im Frühjahr 1897 nahm Verfasser die Versuche wieder auf
und beschäftigte sich den ganzen Sommer hindurch dergestalt
mit ihnen, dass sechs Monate lang buchstäblich kein Tag
verging, an dem nicht mehrere Stunden angestrengtester
Arbeit diesen Untersuchungen gewidmet waren. Die Resultate
sind in fünf Aufsätzen veröffentlicht, welche in der „Photo-
graphischen Rundschau“ erschienen (1897: Heft 11 und 12;
1898: Heft 1, 2 und 3). Wir müssen uns hier darauf be-
schränken, den Inhalt dieser Aufsätze kurz zusammenzufassen.
In erster Linie kam es darauf an, die Schlieren zu
vermeiden, welche zu den schlimmsten Feinden des nach
Lippmann’schem Verfahren arbeitenden Photographen ge-
hören. Eiweissplatten zeigen weit geringere Neigung zur
Schlierenbildung, wie Gelatine-Emulsionsplatten. Bei letzteren
können Schlieren dadurch hervorgerufen werden, dass man
beim Plattengiessen die von der Platte ablaufende Emulsion
wieder in der Giessflasche auffängt und dadurch eine Mischung
von ungleichmässiger Temperatur erhält. Fernerhin entstehen
Schlieren, wenn man beim Plattenputzen nicht mit nöthiger
Sorgfalt verfährt. Die zu reinigenden Platten müssen (nach
Entfernung der etwa anhaftenden Bildschicht) unbedingt zwölf
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