2c8 Die Entwicklung der Röntgentechnik im Jahre 1897.
ersetzen, so dass diese, im PetzvaPsehen und symmetrischen
Typus, noch heute in allgemeinem Gebrauche sind. Man ver-
langte aber noch mehr als vor Zeiten, in welcher relative
Lichtstärken von 1:3,16 vollkommen genügt hatten. Es wurden
Aufgaben gestellt, wie Aufnahmen im Zimmer von Kranken,
in Banken von verdächtigen Personen u. s. w., die eine weit
höhere Lichtstärke, bis 1:2, erforderten. — Seit zwei Jahren
ist es der Firma Voigtländer & Sohn gelungen, solche
Objective nach einem älteren Typus, aber mit Benutzung der
neuen Gläser von Schott & Gen. in Jena herzustellen und
den herantretenden Aufgaben entsprechend auch stetig zu
verbessern. Das Objectiv besteht jetzt aus zwei dreitheiligen
Combinationen, in welchen ein biconcaves Flintglas zwischen
zwei positiven Crown gläsern verkittet ist; die vordere Combination
hat gewöhnlich grösseren Durchmesser als die hintere.
Die Eigenschaften dieser lichtstärksten Portraitobjective
sind naturgemäss eine starke Bildkrümmung und eine grosse
Plastik, so dass für Visitbilder schon Vierzöller in Anwendung
kommen müssen. Für Sternaufnahmen, bei welchen die An-
sprüche an die anastigmatische Bildfeldebenung noch gesteiger-
tere sind, bedarf es für die Platte 6x6 schon eines Vierzöllers.
Hingegen kann man für die neueste Verwendungsart dieser
lichtstärksten Objective, für kinematographische Aufnahmen,
kleinere Grössen anwenden. Denn einmal ist das Format
dieser Bilder höchstens 21/,X31/„ dann aber nimmt das aus-
gezeichnete Format nicht mit der Grösse der Linsen gleich-
mässig ab, sondern die kleineren Linsen sind darin vortheil-
hafter. So hat sich für die Kinematographie schon ein
Objectiv von 2^ Zoll (65 mm) Oeffnung und ca. 13 cm Brenn-
weite bewährt, und es ist damit der Zweck erreicht, kinemato-
graphische Aufnahmen selbst unter sehr ungünstigen Licht-
verhältnissen zu machen. Die berühmte Firma Lumiere fils,
die Erfinderin des Kinematographen, hat uns zu der Con-
struction dieses kleinen Objectivs die Anregung gegeben, welches
hoffentlich auch weiterhin eine vortheilhafte Verwendung
finden wird.
Die Entwicklung der Röntgentechnik im Jahre <897-
Von Ingenieur Dr. Max Levy,
Inhaber der Firma: Fabrik elektrischer Apparate Dr. Max
Levy, Berlin N. 4.
Im Jahre 1896, im ersten nach der Entdeckung Röntgen's,
bewegten sich die Fortschritte der Technik wesentlich auf dem
Gebiete der Röhren und Durchleuchtungsschirme aus Baryum-
ersetzen, so dass diese, im PetzvaPsehen und symmetrischen
Typus, noch heute in allgemeinem Gebrauche sind. Man ver-
langte aber noch mehr als vor Zeiten, in welcher relative
Lichtstärken von 1:3,16 vollkommen genügt hatten. Es wurden
Aufgaben gestellt, wie Aufnahmen im Zimmer von Kranken,
in Banken von verdächtigen Personen u. s. w., die eine weit
höhere Lichtstärke, bis 1:2, erforderten. — Seit zwei Jahren
ist es der Firma Voigtländer & Sohn gelungen, solche
Objective nach einem älteren Typus, aber mit Benutzung der
neuen Gläser von Schott & Gen. in Jena herzustellen und
den herantretenden Aufgaben entsprechend auch stetig zu
verbessern. Das Objectiv besteht jetzt aus zwei dreitheiligen
Combinationen, in welchen ein biconcaves Flintglas zwischen
zwei positiven Crown gläsern verkittet ist; die vordere Combination
hat gewöhnlich grösseren Durchmesser als die hintere.
Die Eigenschaften dieser lichtstärksten Portraitobjective
sind naturgemäss eine starke Bildkrümmung und eine grosse
Plastik, so dass für Visitbilder schon Vierzöller in Anwendung
kommen müssen. Für Sternaufnahmen, bei welchen die An-
sprüche an die anastigmatische Bildfeldebenung noch gesteiger-
tere sind, bedarf es für die Platte 6x6 schon eines Vierzöllers.
Hingegen kann man für die neueste Verwendungsart dieser
lichtstärksten Objective, für kinematographische Aufnahmen,
kleinere Grössen anwenden. Denn einmal ist das Format
dieser Bilder höchstens 21/,X31/„ dann aber nimmt das aus-
gezeichnete Format nicht mit der Grösse der Linsen gleich-
mässig ab, sondern die kleineren Linsen sind darin vortheil-
hafter. So hat sich für die Kinematographie schon ein
Objectiv von 2^ Zoll (65 mm) Oeffnung und ca. 13 cm Brenn-
weite bewährt, und es ist damit der Zweck erreicht, kinemato-
graphische Aufnahmen selbst unter sehr ungünstigen Licht-
verhältnissen zu machen. Die berühmte Firma Lumiere fils,
die Erfinderin des Kinematographen, hat uns zu der Con-
struction dieses kleinen Objectivs die Anregung gegeben, welches
hoffentlich auch weiterhin eine vortheilhafte Verwendung
finden wird.
Die Entwicklung der Röntgentechnik im Jahre <897-
Von Ingenieur Dr. Max Levy,
Inhaber der Firma: Fabrik elektrischer Apparate Dr. Max
Levy, Berlin N. 4.
Im Jahre 1896, im ersten nach der Entdeckung Röntgen's,
bewegten sich die Fortschritte der Technik wesentlich auf dem
Gebiete der Röhren und Durchleuchtungsschirme aus Baryum-