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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 12.1898

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Jankó, Paul von: Vergleichende Versuche mit Verstärkern und Neues über den Uranverstärker
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Jankó, Paul von: Betrachtungen über Sensitometrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.51767#0103

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Betrachtungen über Sensitometrie.

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unverändert; es dürfte aber trotzdem empfehlenswerth sein,
die Negative zu lackiren (alkalischer Wasserlack ist hierzu
nicht geeignet), um die Schicht vor den Spuren von Ammoniak,
die in der Luft enthalten sein können, zu schützen.

Betrachtungen über Sensitometrie.
Von Paul von Jankö in Constantinopel.
Es erscheint auf den ersten Blick leicht, den Begriff der
Empfindlichkeit photographischer Platten zu formuliren als
den geringsten Lichteindruck, welcher noch hinreicht, um
auf denselben (bei nachfolgender Entwicklung) eine sichtbare
Wirkung auszuüben; dass man dabei unter Wirkung nicht
bloss eine Schwärzung überhaupt zu verstehen hat, sondern
einen Grad der Schwärzung, der grösser ist, als jene der
unbelichteten Platte, ist selbstverständlich, denn bekanntlich
Schleiern ja, in gewissem Maasse wenigstens, alle Entwickler,
d. h. sie veranlassen auch eine Schwärzung der unbelichteten
Platte.
Theoretisch lässt sich gegen eine solche Definition der
Empfindlichkeit nichts einwenden, wenn die gewählte Licht-
einheit hinlänglich genau festgestellt ist.
Will man aber derartige Angaben in der Praxis ver-
werthen, so stösst man auf Schwierigkeiten und Widersprüche,
selbst abgesehen von der möglichen Inconstanz der als Einheit
benutzten Lichtquelle; wenn beispielsweise gewisse Platten,
die mit dem Warnerke-Sensitometer gemessen, empfindlicher
sind als andere, sich in der Praxis umgekehrt als weniger
empfindlich erweisen, so hat dies seinen Grund nicht allein
in den schon oft besprochenen Schwankungen des Schwefel-
calciumlichtes und der Ungleichheit der einzelnen Sensitometer-
scalen. Für den ausübenden Photographen ist der geringste
erforderliche Lichteindruck jener, der nöthig ist, die tiefsten
Schattentheile derart zu belichten, dass sie im Positiv noch
Details aufweisen; und dieser Lichteindruck ist durchaus nicht
identisch mit dem der absoluten Lichtempfindlichkeit einer
Platte, wie folgende Ueberlegung zeigt.
Die Wirkungen einer stattgehabten Belichtung zeigen sich
derart1), dass zunächst bei der geringsten nöthigen Belichtung
eine Schwärzung eintritt, die merkbar grösser ist, als jene

1) Die diesbezüglichen Untersuchungen verdanken wir, soviel ich weiss,
hauptsächlich den Herren H ur t er und D r i ff i e 1 d und Dr. A d o 1 f M i e th e.
 
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