Ueber das Ammonium-Goldrhodanür.
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Als Goldsalz sind zu verwenden:
1. Das braune trockene Goldchlorid. Es soll, wenn es
vollkommen rein, säurefrei und ohne jeden Wassergehalt, also
nach der Formel An Cl3 zusammengesetzt ist, in einem Gramm
0,649 metallisches Gold enthalten. Bei dem gewöhnlich
im Handel vorkommenden Chlorgold wird indessen dieser
Goldgehalt nur sehr selten gefunden werden; man wird aber,
wenn das Salz sonst keine schädlichen Unreinigkeiten ent-
hält, dunkelbraun und nicht feucht ist, zufrieden sein können,
wenn es etwas über 0,5 metallisches Gold enthält.
2. Goldchloridkalium und Goldchloridnatrium. Wenn
man diese Salze in krystallisirtem Zustande kaufen kann, so
hat man eine Gewähr für ihre Reinheit. 1 g reines
Goldchloridkalium soll enthalten 0,475 Gold und 1 g reines
krystallisirtes Goldchloridnatrium 0,494.
Das erstere ist leichter reichhaltig an Gold zu erhalten
als das letztere, besonders unsicher sind aber die pulverförmig
gekauften Sorten, denen oft viel-Kochsalz beigemischt ist,
und zwTar manchmal so viel, dass Rainer in zwei gekauften
Proben nur 0,205 und 0,177 g Gold fand. Um selbst
eine Probe zu machen, wTas durchaus nicht so schwrierig
ist, wenn man nur eine feine richtige Goldwaage und einen
Satz feiner Gewachte hat, verfährt man so:
Genau 1 g des betreffenden Goldsalzes wrird in etwa
100 g destillirten Wassers gelöst. Dazu setzt man eine
starke, mit reiner Schwefelsäure stark angesäuerte Eisenvitriol-
Lösung, bis kein Niederschlag mehr erfolgt. Man lässt absetzen
und tröpfelt in die klare, über dem ausgeschiedenen braunen
Goldpulver stehende Flüssigkeit noch einige Tropfen der
Eisenlösung. Wenn keine Trübung mehr entsteht, so ist
alles Gold gefällt. Die Flüssigkeit ward nun vorsichtig ab-
gegossen, der Niederschlag nochmals mit etwas Schwefelsäure
versetzt, um etwa mit niedergeschlagenes basisches Eisensalz
zu lösen, und nach einigem Stehen mit Wasser verdünnt,
durch ein kleines reines Filter abfiltrirt und so lange vor-
sichtig mit Wasser nachgewaschen, bis dieses nicht mehr sauer
abläuft. Das Filter mit dem Golde ward nun getrocknet, das
Papier verbrannt und mit dem Golde zusammen in einem
kleinen Porzellantiegelchen geglüht. Nach dem Erkalten
kann das Gold genau bis zum Milligramm gewogen werden.
Das Rhodanammonium bekommt man jetzt im Handel sehr
gut; da man nach meiner Vorschrift sehr wenig braucht, kann
man chemisch reines kaufen. Eine Probe von Schering,
welche ich untersuchte, enthielt 98,1 Proc., also ein sehr gutes
Resultat.
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Als Goldsalz sind zu verwenden:
1. Das braune trockene Goldchlorid. Es soll, wenn es
vollkommen rein, säurefrei und ohne jeden Wassergehalt, also
nach der Formel An Cl3 zusammengesetzt ist, in einem Gramm
0,649 metallisches Gold enthalten. Bei dem gewöhnlich
im Handel vorkommenden Chlorgold wird indessen dieser
Goldgehalt nur sehr selten gefunden werden; man wird aber,
wenn das Salz sonst keine schädlichen Unreinigkeiten ent-
hält, dunkelbraun und nicht feucht ist, zufrieden sein können,
wenn es etwas über 0,5 metallisches Gold enthält.
2. Goldchloridkalium und Goldchloridnatrium. Wenn
man diese Salze in krystallisirtem Zustande kaufen kann, so
hat man eine Gewähr für ihre Reinheit. 1 g reines
Goldchloridkalium soll enthalten 0,475 Gold und 1 g reines
krystallisirtes Goldchloridnatrium 0,494.
Das erstere ist leichter reichhaltig an Gold zu erhalten
als das letztere, besonders unsicher sind aber die pulverförmig
gekauften Sorten, denen oft viel-Kochsalz beigemischt ist,
und zwTar manchmal so viel, dass Rainer in zwei gekauften
Proben nur 0,205 und 0,177 g Gold fand. Um selbst
eine Probe zu machen, wTas durchaus nicht so schwrierig
ist, wenn man nur eine feine richtige Goldwaage und einen
Satz feiner Gewachte hat, verfährt man so:
Genau 1 g des betreffenden Goldsalzes wrird in etwa
100 g destillirten Wassers gelöst. Dazu setzt man eine
starke, mit reiner Schwefelsäure stark angesäuerte Eisenvitriol-
Lösung, bis kein Niederschlag mehr erfolgt. Man lässt absetzen
und tröpfelt in die klare, über dem ausgeschiedenen braunen
Goldpulver stehende Flüssigkeit noch einige Tropfen der
Eisenlösung. Wenn keine Trübung mehr entsteht, so ist
alles Gold gefällt. Die Flüssigkeit ward nun vorsichtig ab-
gegossen, der Niederschlag nochmals mit etwas Schwefelsäure
versetzt, um etwa mit niedergeschlagenes basisches Eisensalz
zu lösen, und nach einigem Stehen mit Wasser verdünnt,
durch ein kleines reines Filter abfiltrirt und so lange vor-
sichtig mit Wasser nachgewaschen, bis dieses nicht mehr sauer
abläuft. Das Filter mit dem Golde ward nun getrocknet, das
Papier verbrannt und mit dem Golde zusammen in einem
kleinen Porzellantiegelchen geglüht. Nach dem Erkalten
kann das Gold genau bis zum Milligramm gewogen werden.
Das Rhodanammonium bekommt man jetzt im Handel sehr
gut; da man nach meiner Vorschrift sehr wenig braucht, kann
man chemisch reines kaufen. Eine Probe von Schering,
welche ich untersuchte, enthielt 98,1 Proc., also ein sehr gutes
Resultat.