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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 12.1898

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Wiedemann, Eilhard: Ueber die gefärbten Alkalihalogenide
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https://doi.org/10.11588/diglit.51767#0261

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üeber die gefärbten Alkalihalogenide.

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einen unter 45 Grad gegen die Horizontalebene geneigten
Spiegel auf der horizontal ausgebreiteten Substanz ein Spectrum
entworfen.
Chlornatrium, braun, absorbirt Violett, Blau und Blaugrün.
Chlorkalium, violett, absorbirt die mittleren Theile des
Spectrums, Roth wurde etwas geschwächt.
Bromkalium, blau, absorbirt das Roth sehr intensiv.
Lichtempfindlichkeit der gefärbten Salze. Die
unter den Kathodenstrahlen gefärbten Substanzen werden
viel schneller durch das Licht entfärbt, als die chemisch ge-
färbten.
Um die Vertheilung der Lichtempfindlichkeit zu bestimmen,
liess man das Spectrum längere Zeit auf die Substanzen
wirken und bestimmte die Stellen grösster Entfärbung. Bei
dem durch die Kathodenstrahlen gefärbten KCl, NaCl und
KBr fällt das photochemische Maximum mit demjenigen der
Absorption zusammen.
Veränderungen der Alkalihaloidsalze in dem
Lichte des Funkens und Thermoluminescenz. Als
wir Funken über Chlornatrium schlagen liessen, wurde es,
wie auch Kreutz fand, braun, Chlorkalium dagegen blau.
Weiter wurden die vorher stark erhitzten Salze NaCl,
NaBr, NaJ, KCl, KBr, KJ auf einem Kupferbleche aus-
gebreitet und in einem Abstand von 2 cm dem Lichte der
Funken einer kleinen Leydener Flasche ausgesetzt. Ein Theil
der Substanz war mit einer Flussspathplatte bedeckt, um zu
bestimmen, ob etwa Entladungsstrahlen eine Rolle spielen.
Die Salze leuchteten, ins Dunkle gebracht, zum grössten
Theil nach, sie phosphorescirten; alle thermoluminescirten.
Da die Helligkeit an den vom Flussspath bedeckten Stellen
ebenso stark war, wüe an den unbedeckten, so rührte die Er-
regung nicht von Entladungsstrahlenr) her.
Thermoluminescenz nach der Wirkung der posi-
tiven Lichtsäule. War die Substanz in einem weiten, von
positivem Licht erfüllten Rohre ausgebreitet, so dass keine
Kathodenbewegungen sie treffen konnten, so trat nach längerer
Einwirkung beim Erwärmen starke Thermoluminescenz auf.
Eine Färbung des Salzes konnte nicht sicher beobachtet
werden.
Lichtempfindlichkeit der ungefärbten Alkali-
salze. Schon früher haben wir mitgetheilt, dass NaCl, KCl,
1) Vergl. hierzu E. Wiedemann, „Zeitschr. f. Elektrochem.“ 1895, S. 159;
E. Wiedemann u. G. C. Schmidt, Wiedemann, „Annal. Phys. u. Chem.“
1895, 56, S.237; M. W.Hoffmann, Wiedemann, „Annal. Phys. u. ChemA
1897, 60, S. 259.
 
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