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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 12.1898

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Schrank, Ludwig: Der Combinations-Einfarbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.51767#0263

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Der Combinations-Einfarbendruck.

25I

In der „Photographischen Correspondenz“ war im ver-
gangenen Herbste eine Notiz zu lesen, welche folgendermassen
lautete:
„In einem Briefe von Herrn Hruza (Ingenieur der öst.-
ung. Bank) aus dem Jahre 1893 finden wir die Idee aus-
gesprochen, drei für Roth, Blau und Gelb gestimmte Negative
mit dunklem Grau statt mit Farben über einander zu drucken,
wodurch der volle Tonwrerth erhalten wird. Dem Schreiben
lagen damals sehr interessante Druckversuche (in Lichtdruck)
bei.“
Darauf erhielt die Redaction folgenden Brief von einem
hervorragenden Fachmanne:
„In einer Fussnote der photographischen Correspondenz“
1897, 464, ist eine eigenthümliche Idee ausgesprochen, um
richtige Tonwerthe bei der Reproduction zu erzielen. Das
Original soll mit drei für Roth, Blau und Gelb abgestimmten
Platten photographirt werden ■— also analog wie für den Drei-
farbendruck — und die Negative sind mit dunklem Grau
über einander zu drucken. Es ist nicht gesagt, ob dieser Vor-
gang bei der Reproduction farbiger oder monochromer Originale
anwendbar ist. Im ersteren Falle würde eine total falsche,
gänzlich unbrauchbare Wiedergabe der Farbenhelligkeiten re-
sultiren, wie ein Blick auf die drei monochromen Theilbilder
einer Farbentafel zeigt. Ein Zusammendruck dieser drei Bilder
müsste eine fast gleichmässig schwarze Fläche ergeben, was
man doch nicht als gelungene Reproduction betrachten kann.
Ein Grau in Grau gezeichnetes Original muss dagegen
mit jeder Platte — sie mag wie immer sensibilisirt sein und
hinter beliebigen Filtern exponirt werden — stets dasselbe
Negativ geben.
Die oben ausgesprochene Idee ist daher in keinem Falle
zutreffend und zeigt nur wieder, auf welche Abwege die falsche
Deutung von Versuchsresultaten führen kann.“
Wie jedoch ausgestreute Samenkörner zuweilen auf frucht-
baren Boden fallen, so geschah es auch hier.
Auf der Einladungskarte zur Jubiläums-Ausstellung des
Wiener Cameraclubs ist über den Dreifarbendruck folgendes
zu lesen
„Eine solche dreifache Aufnahme zerlegte das Bild (Ge-
mälde) in ein Blaubild, ein Rothbild und ein Gelbbild. ■— Je
nachdem man nun diese drei Bilder in diesen Grundfarben
oder in einer Farbe über einander copirte, entstanden die Bilder
in natürlicher Farbe oder das Neueste, der Combinations-
Einfarbendruck von Theilnegativen. Es sei nicht unterlassen,
mit berechtigtem Stolze darauf hinzuweisen, dass speciell Wien
 
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