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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0232

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Orthochromatische Photographie usw.

Orthochromatische Photographie. — Panchromatische Platten
für Dreifarbenphotographie. — Sensibilierung.
In seiner Abhandlung: „Zum gegenwärtigen Stand der
orthochromatischen Photographie“ erwähnt C. Bonacini
nach einem kurzen historischen Rückblick die heute allgemein
üblichen Sensibilisatoren, die Methoden für Bestimmung der
Farbenempfindlichkeit der einzelnen orthochromatischen
Platten, die ohne Filter verwendbaren Platten, die Filter,,
die Spezialphotographie in der Astronomie u. a. m.
Panchromasie. Zur Aufnahme des farbigen
Spektrums von Grün bis Rot (bis ungefähr A 620 (uu)
benutzt man folgende Farbstoffgemische, deren einzelne
Bestandteile in Vorratslösung (1 Teil Farbstoff in 2000 Teilen
Alkohol) hergestellt und unmittelbar vor dem Gebrauche in
folgendem Verhältnisse gemischt werden: 125 ccm destilliertes
Wasser, 90 ccm Alkohol, 3,2 ccm Pinaverdollösung, 2,1 ccm
Homocol, 2,7 ccm Pinazyanol, 16 ccm Ammoniak. Für Rot
bis Infrarot (A 600 bis 900 ««) dient ein Gemisch von 125 ccm
Wasser, 90 ccm Alkohol, 2,1 ccm Pinaverdollösung, 2,1 ccm
Flomocol, 3 ccm Dizyanin, 2,7 ccm Pinazyanol, 8 ccm Am-
moniak. — Die Bromsilbergelatineplatten werden 5 Minuten
lang in völliger Dunkelheit in dem einen oder anderen dieser
Farbbäder gebadet, dann mit 95 prozentigem Alkohol 1 Minute
lang abgespült und rasch vor einem Ventilator getrocknet.
Die hiermit sensibilisierten Platten halten sich nur zwei
Tage lang (George, „Zeitschr. f. wiss. Phot.“ 1913, Bd. 12,
S. 238).
Einen neuen Rotsensibilisator aus der Gruppe der
Isozyanine, der ein wahres Isozyanin ist und dem Pinazyanol
an Sensibilisierungsvermögen für Rot völlig gleichkommt,
fand Staehlin in Höchst a. M. Dieser neue Farbstoff, den
die Farbwerke „Pinachromviolett“ nennen, läßt sich nun tat-
sächlich dann viel besser mit Orthochrom oder Pinachrom
kombinieren als das Pinazyanol und liefert dann panchro-
matische Platten, die bei gleicher Grünempfindlichkeit eine-
außerordentlich viel größere Rotempfindlichkeit besitzen
als Pinachromplatten. Das Absorptionsspektrum des Pina-
chromvioletts in Alkohol besteht aus einem breiten Band,
dessen Kern von etwa 620 bis 590 reicht und das dann
allmählich bis etwa 550 pu verläuft. Das Absorptionsspektrum
des Pinazyanols in Alkohol zeigt zwei scharfe Bänder, eines
von 620 bis 590, ein anderes von 570 bis 550 uu; das Ab-
sorptionsspektrum des Pinachroms endlich zeigt ebenfalls
zwei Bänder, ein starkes von 590 bis 550, ein schwaches
 
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