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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0231

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Künstliches Licht.

219

studieren zu können, durften die Strahlen keine Wasser-
schicht passieren. Dies wurde im Prinzip dadurch erreicht,
daß man den Quarzmantel, welcher das eigentliche Brenn-
rohr umhüllte, nach oben verlängerte und nur die eigentliche
so entstandene Zylinderoberfläche mit fließendem Wasser
kühlte, während die obere ebene Verschlußplatte aus Quarz
nicht von Wasser bedeckt war. Das Licht trat demnach
nicht, wie gewöhnlich, in horizontaler Richtung, sondern von
unten nach oben aus der Lampe heraus, und die Anordnung
der einzelnen Lampenteile und der photochemischen Ver-
suchsgefäße mußten sich diesen Verhältnissen anpassen. Die
Anordnung gestattet die Ausführung photochemischer Reak-
tionen in Reaktionsgefäßen außerhalb der eigentlichen Lampe,
ohne daß die Strahlen absorbierende Medien zu passieren
haben. Außerdem lassen sich photochemische Versuche
wie bei anderen Lampenkonstruktionen ausführen. Um
photochemische Gasreaktionen nur qualitativ zu unter-
suchen, kann man die Gase direkt um das eigentliche
Brennerrohr herumleiten und dadurch die Gesamtstrahlung
des Lichtbogens voll auszunutzen („Zeitschr. f. phys. Chem.“
1912, Bd. 80, S. 67).
Q u ec ksilberlichtfürVergrößerungsap parate. In
den letzten Jahren werden häufig Vergrößerungen auf Brom-
silber- oder Chlorjodsilbergelatinepapier in enorm großen
Formaten von mehreren Quadratmetern (z. B. 140X300 cm),
namentlich von einer Wiener Firma (Kilophot) angefertigt
und z. B. auf Bahnhöfen ausgestellt. Als Lichtquelle dienen
eine oder zwei Quecksilberlampen (von Heraeus, Hanau),
welche Lichthelligkeit von mehreren tausend Kerzen bei
großem Aktinismus liefern.
Ueber die Strahlung der Quarzquecksilberlampen
berichtet Chr. Wi nther in „Zeitschr f. Elektrochemie“ 1914,
S. 109. Aus seinen Versuchen geht hervor: 1. Die ver-
gleichende energetische Untersuchung der ultravioletten
Strahlung einer Heraeus- und einer Cooper-He witt-
Lampe zeigte ein mit der Brechbarkeit steigendes Ueber-
gewicht der ersteren. 2. Die von den Quarzquecksilber-
lampen verursachte Ozonisierung muß in nächster Nähe
der Lampe geschehen und von sehr kurzwelligen Strahlen
(in der Nähe von 180 uu) hervorgerufen werden, die von
der umgebenden Luft stark absorbiert werden. 3. Die mit
Hilfe des gewöhnlichen, luftgefüllten Spektrographen er-
haltenen Ergebnisse betreffs der ultravioletten Strahlung
verschiedener Lichtquellen müssen aus diesem Grunde
unvollständig und teilweise irreführend werden.
 
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