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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0321

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Radium-, Röntgen-, Kanal- und Kathodenstrahlen. 3°9
aus. Eine dieser drei Strahlenarten ist ähnlich der primären
Strahlung und besteht aus der zerstreuten Röntgenstrahlung;
eine zweite ist ebenfalls eine Röntgenstrahlung, doch von
der ersten verschieden. Diese ist eine Strahlung von
schnell bewegten Elektronen, ähnlich derjenigen der Strahlen
radioaktiver Stoffe. Die zweite Art der Strahlen ist eine
homogene und für das betreffende Element — gleichgültig,
in welcher Verbindung es vorliegt — „charakteristisch“.
Die Durchdringungsfähigkeit dieser charakteristischen Strah-
lung wächst mit dem Atomgewicht des strahlenden Elements;
je höher das Atomgewicht, desto kürzer die Wellenlänge
der Strahlung. Diese charakteristische X-Strahlung wird
unter gewissen Bedingungen auch durch korpuskulare
Strahlen erregt („Chem.-Ztg.“ 1914, Nr. 34, S. 372).
Ueber Goldsteins „unsichtbare“ Kathoden-
strahlen berichtet A.Wehnelt in „Ann. d. Phys.“, Bd. 41,
S. 739. Er fand: An Kathoden, die den Querschnitt eines
zylindrischen Entladungsrohres ausfüllen, gehen bei tieferen
Drucken zweierlei Arten von Kathodenstrahlen aus. 1. Ein
zentrales, schwach divergierendes Bündel, welches von
einigen wenigen Quadratmillimetern des mittleren Teiles
der Kathodenfläche ausgeht und meist durch das ganze
Rohr schwach erkennbar ist. 2. Von der ganzen Fläche der
Kathode gehen unsichtbare Kathodenstrahlen aus. Dieselben
divergieren um so mehr, je näher sie vom Rande aus-
gehen. Diese Strahlen entstehen hauptsächlich durch posi-
tive Teilchen, die auf die Kathode auftreffen und dort
Elektronen auslösen, genau so, wie man sich das zentrale
Bündel auch entstanden denkt.
Ueber die Streifen der Diffraktionsmaxima in
den Interferenzdiagrammen der Röntgenstrahlen
siehe M. de Broglie in „Phys. Zeitschr.“ 1913, S. 994; dann
E. Hupka, ebenda, S. 995.
Deltastrahlen (cf-Strahlen) nannte man ursprünglich
langsam bewegte Elektronen, welche gleichzeitig mit den
«-Strahlen eine mit radioaktivem Präparat belegte Elektrode
verlassen oder von den a-Strahlen an festen Körpern er-
zeugt werden. Neuere Untersuchungen haben aber gezeigt,
daß auch andere Strahlen solche d-Strahlen erzeugen.
Flauser definiert sie in einem Referat folgendermaßen:
d-Strahlen sind eine aus Elektronen bestehende Sekundär-
strahlung, deren Geschwindigkeit sich von o bis io9 cm/sec
erstrecken („Jahrb. f. Radioaktivität u.Elektronik“ 1913, S. 447).
Radium für die Spitzen der Blitzableiter zu ver-
wenden, schlägt B. Szilard vor (Sitzung der Pariser Akad.
 
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