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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0392

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Pigmentverfahren. — Gummidruck. — Ozobromprozeß usw.

trachtung in der Durchsicht ist jedoch eine Körnung zu
bemerken, die ganz gleichmäßig erscheinen muß. Das
Sensibilisieren erfolgt durch eine Minute langes Baden in
einprozentiger Ammoniumbichromatlösung, worauf möglichst
rasch unter Lichtabschluß getrocknet wird. Man kann auch
ein alkoholhaltiges Sensibilisierungsbad in entsprechender
Konzentration benutzen. Das sensibilisierte Papier bleibt
nur etwa 24 Stunden lang haltbar. Das Kopieren erfolgt, da
das Papier etwa doppelt so empfindlich ist wie Chlorsilber-
auskopierpapier, im Schatten, unter Benutzung eines Photo-
meters. Nach dem Belichten wird das Papier zunächst
etwa 10 Minuten lang mit der Schichtseite nach unten in
warmes Wasser gebracht, wobei darauf zu achten ist, daß-
auch die Rückseite vollständig unter Wasser liegt, weil
sonst ein fleckiges Bild resultiert. Hierauf wird zur Ent-
wicklung geschritten. Das Verfahren soll gegen Belichtungs-
unterschiede weit weniger empfindlich sein als andere
Chromatverfahren. Wenn man Unterbelichtung vermutet,,
empfiehlt es sich, die Entwicklung in kaltem Wasser zu
beginnen und die Temperatur allmählich zu steigern.
Andererseits ist bei Ueberbelichtung heißes Wasser, dem
man in besonders kritischen Fällen noch etwas Soda zusetzen
kann, am Platze. Zum Entwickeln bedient man sich am
besten einer mit warmem Wasser gefüllten Spritzflasche
und bringt das Bild dabei auf eine Glasplatte. Wenn
das Papier unmittelbar nach der Herstellung verarbeitet
wird, so kann man die Manipulationen des Einfärbens und
des Sensibilisierens vereinigen. Man hält sich das Bichromat
in diesem Falle in zehnprozentiger Lösung vorrätig, die man
erst vor Gebrauch mit drei Teilen Wasser verdünnt. Hierin
löst man die benötigte Farbmenge und sensibilisiert dann
damit in gleicher Weise, wie dies oben beschrieben wurde
(„Phot. Wochenbl.“ 1914, S. 41). [Die Redaktion des „Phot.
Wochenbl.“ bemerkt hierzu: Das Verfahren ist nicht neu
und ist ziemlich identisch mit dem auf dem direkt
kopierenden Kohlepapier von Emil Bühler in Schriesheim,,
nur daß man bei letztgenanntem den Vorteil hat, ein
maschinell tadellos präpariertes Papier beziehen zu können,,
was man nur zu sensibilisieren hat.]
Bromsilberpigmentpapier nach dem Patent I<(opp-
mann ist im Handel nicht mehr erhältlich. M. WeißeCmel
befaßte sich mit diesem Verfahren auf Grund des Ozobrom-
druckes; er schlägt vor, ein Pigmentbild auf ein beliebiges-
Bromsilberbild zu übertragen und dieses dann mittels eines
Ozobrombades zu behandeln („Phot. Rundschau“ 1914, S. 43)-
 
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