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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0394

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382 Pigmentverfahren. — Gummidruck. — Ozobromprozeß usw.

verfährt dann weiter genau so wie beim gewöhnlichem
Pigmentprozeß, doch hantiere man mit der Trennung der
Blätter usw. noch vorsichtiger, hinsichtlich der leichten Ver-
letzbarkeit der Schichten. Die chemische Reaktion des
Silberbildes mit der sensibilisierten Pigmentschicht verläuft
derart, daß das Silber in Bromsilber übergeführt wird,
zugleich wird das Bichromat teilweise reduziert, und hiermit,
geht die Gerbung der Gelatine Hand in Hand. Es kann
auch vorkommen, daß für die schwarzen Tiefen die Menge
des im Kohlepapier zurückgehaltenen Pigmentierungsbades
nicht ausreichend ist, das ganze Silber zu bromieren, wodurch
schwärzliche Spuren hinterbleiben. Namias empfiehlt daher
eine Nachbehandlung, die das Silber und Silbersalz voll-
kommen entfernt. Das fertig entwickelte Bild wird zunächst
auf einige Minuten in folgende Lösung getaucht:

Kupfersulfat.10 g,
Chlornatrium.10 „
Wasser 500 ccm.

Das in metallischem Zustand zurückverbliebene Silber,
sowie das durch Lichtwirkung entstandene Bromsilber
werden chloriert. Eine weitere Behandlung mit Fixier-
natronlösung, selbst in verdünntem Zustande, schafft alles
Silber fort. Diese Prozedur ist auch bei Verwendung von
Illingworthpapier am Platze, denn die geschilderten Reak-
tionen haben stets statt („Phot. Rundschau“ 1914, S. 100).
Farbige Papierbilder nach de m Rayd exp r ozeß-
von Welborne Piper. Der Prozeß setzt drei Teilnegative
voraus, die durch einen roten, einen grünen und einen
blauen Farbschirm aufgenommen sind. Nach diesen Nega-
tiven stellt man drei Bromsilberbilder her, die man ein-
weicht und dann mit Pigmentpapieren in den entsprechenden
Farben, die vorher 2 Minuten in Ozobromlösung und dann
in Wasser getaucht sind, unter Wasser bedeckt. Man nimmt
Bild und Pigmentpapier miteinander heraus, quetscht sie
auf einer Glasplatte zusammen und läßt 20 Minuten ein-
wirken, nachdem man beide Seiten mit Fließpapier ent-
feuchtet hat. In allen Fällen muß das Pigmentpapier größer
sein als das Bromsilberpapier. Man zieht nun das Pigment-
blatt, das jetzt das Bild enthält, von dem gebleichten Brom-
silberpapier ab und legt es auf ein Zelluloidblatt, das vorher’
sorgfältig mit Wachsmasse (Cerat) abgerieben und 1/'.2 Stunde
getrocknet ist, und quetscht beide zusammen. Nach
10 Minuten legt man sie in Wasser von 43 Grad C und ent-
wickelt das Bild wie ein gewöhnliches Pigmentbild. Man
erhält so die drei Teilbilder in gelber, roter und blauer
 
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