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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0395

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Pigmentverfahren. — Gummidruck. — Ozobromprozeß usw. 3^3«

Farbe auf Zelluloidunterlage, die nun auf Papier übertragen
werden, worauf sie ein seitenverkehrtes Bild geben, was
für viele Fälle genügt. Zuerst überträgt man das gelbe
Bild auf das Papier, indem man beides unter Wasser ver-
einigt, herausnimmt, zusammenquetscht und trocknet. Wenn
es knochentrocken ist, zieht man das Zelluloidblatt ab und
wäscht mittels eines in Benzol getauchten Wattebausches
das zurückgebliebene Wachs von dem Bilde gründlich ab..
Dann legt man das gelbe Bild wieder in Wasser, legt das
rote darauf und bringt durch Verschieben beide Bilder zur
Deckung, quetscht sie zusammen und läßt wieder voll-
ständig trocken werden, worauf sich das Zelluloidblatt leicht
abziehen läßt. In derselben Weise überträgt man das blaue-
Bild und hat nun das fertige farbige Bild vor sich. Wenn
man ein seitenrichtiges Bild haben will, so muß man das
erste Bild auf Doppeltübertragpapier übertragen und muß
die Farben in umgekehrter Reihenfolge auftragen, also erst
Blau, dann Rot und zuletzt Gelb. Das fertige Bild wird
dann mit Benzol gereinigt und unter Wasser auf das end-
gültige Papier gequetscht, getrocknet, und dann wird das
erste Papier abgezogen („Brit. Journ. of Phot.“ 1914, Suppl.,
S. 5; „Phot. Wochenbl.“ 1914, S, 94).
Eine gute Zusammenstellung über den Oel- und Brom-
ölprozeß gibt „The Brit. Journ. Phot. Almanac“ 1914, S. 671.
Ueber „Oeldruck, Bromöldruck und verwandte
Verfahren“ erschien eine Monographie mit 15 Tafeln von
Alfred Streißler (bei Liesegang [M.E.Eger] in Leipzig
1914).
Ueber Oel- und Bromöldruck handeln folgende
Werke: Mortimer und Coulthurst, „The Oil and Bromoil
processes“ (2. Aufl. 1912, London, Flazell, Watson
& Viney Ltd.), ferner „How to make Oil and Bromoil
prints in monochrome and colour“ mit Beiträgen von
Demachy, Sinclair, Hewitt, Tucker u. a. (in 5. Aufl.
erschienen bei James A. Sinclair & Co., Ltd., London).
Ein gutes Büchlein ist: „Der Oeldruck“ von Dr. F. Fuh r-
niann (Wilhelm Knapp in Halle a. S. 1913), mit 4Tafeln
und 11 Textfiguren. Desgleichen: A. Mebes, „Der Brom-
öldruck“, Union Verlagsgesellschaft, Berlin 1914.
Für den Oeldruck hat Fuhrmann seinerzeit dargetan,
daß man im Formaldehyd eine Substanz besitzt, mit Hilfe
welcher wir das Relief in bezug auf die Farbannahme
jederzeit nach Belieben beeinflussen können. Diese für den
Oeldruck gewonnene Erfahrung gilt auch vollinhaltlich für
den Bromöldruck. Mayer warnt bei letzterem Verfahren.
 
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